Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 5: Rhythmus und alles andere als das!


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Für den Blog, 23. Juni 2023

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Rhythmus und alles andere als das!

Die Zeit hier in Kolumbien vergeht wie im Flug! Es ist Wahnsinn wie sie rennt und was alles passiert. Aber dennoch, neben diesen vielen Dinge, die uns das Leben hier fast täglich bringt, haben wir auch etwas Rhythmus entwickelt.

Einen großen Teil davon trägt das Kinderprogramm für die 0–5-Jährigen, zu dem wir einmal wöchentlich gehen. Auch wenn nicht immer freudig läuft unser kleiner 35 min mit mir stramm den Berg in den nächsten Ortsteil hinauf, um dort mit den anderen Kindern Spiele zu machen. Allerdings muss ich zugeben, dass er sich am meisten auf die Zeit danach freut, denn es gibt einige Kinder und Mütter, die mit dem öffentlichen Transport nach Hause fahren und der kommt erst 30-45 min später. Diese Zeit nutzt er, um mit den anderen einfach rumzutoben. Und obwohl wir ja wieder runter laufen, planen wir diese Zeit immer mit ein und es ist herrlich zu sehen, wie unser Kleiner diese Zeit genießt. Es hat auch mittlerweile schon dazu geführt, dass wir zu einem Kindergeburtstag eingeladen waren und auch schon zweimal Kinderbesuch bei uns hatten. Hier kommt also Rhythmus rein. Genauso, wie durch das Fußball Training, bei dem unser Kleiner teilgenommen hat. Nur leider möchte er nun nicht mehr hin- aber die meisten Kinder dort sind auch einfach älter. Wir haben es mehrfach versucht und wenn er nun nicht will, ist das auch ok. Dann halt irgendwann in der Zukunft. Aber es hat dazu geführt, dass wir jetzt ein kleines Fußball Trikot von Fredonia haben, was auch irgendwie schön ist.

Zudem müssen wir nun auch jeden Morgen unsere neuen Mitbewohner in ihren Auslauf lassen. Mittlerweile ist eines unserer Ziele umgesetzt und wir haben 5 nette Hennen, die fleißig im Garten scharren und uns sehr konstant mit Eiern versorgen. Vormittags lassen wir sie meist im umzäunten Auslauf, so dass wir die Eier auch finden und nachmittags steht ihnen der ganze Garten zur Verfügung. Nur von der Terrasse scheuchen wir sie. Aber sie sind auch ganz brav, gehen brav wieder runter und lassen sich auch genauso brav von unserem Sohn durch die Gegend tragen. Wenn es anfängt dunkel zu werden, gehen sie brav in den Stall zurück. Wir sperren sie allerdings nachts ein, in einem Häuschen auf Stelzen, damit auch keine Schlangen oder so ihnen was anhaben können. Hiervon haben wir nämlich 2 Exemplare gesichtet, die für mich doch einen eher gefährlicheren Eindruck gemacht haben. Eine hatte sich unser einer Plastikplane versteckt und als sie davonschlängelte und wir den Kopf sehen konnten, würde ich behaupten, dass das eine Viper Art war. Und die sind ja mal nicht ganz ohne! Die andere war neulich tot im Garten. Der Schwanz hat gefehlt, aber der Rest sah auch nicht besonders vertrauenerweckend aus. Gut ist nur, dass sie hier nicht angriffslustig sind und in der Regel schon das Weite suchen, wenn der Boden vibriert, oder das Gras sich bewegt. Aber dennoch bin ich seitdem vorsichtiger und achte drauf, dass unser Kleiner nur mit Schuhen in den Garten geht.

 

 

Im Garten habe ich fleißig angesät, aber leider und etwas frustriert festgestellt, dass davon fast nichts aufgegangen ist. Das mit der Selbstversorgung ist dann doch nicht so einfach. Ich glaube der doch noch viele Regen hat die Samen einfach verschimmeln lassen. Aber wie die letzten Tage andeuten, scheint der Sommer zu kommen, also werde ich es nochmal versuchen. Zudem haben die Hochbeete nun auch eine Hecke hinten angepflanzt, so dass auch die Hunde nicht mehr reinkommen, denn 2mal hat ein Hund das Beet durchwühlt und ich musste mit der Aussaat wieder von vorne anfangen. Grrr. Wie gesagt, immer wieder was.

Aber was wirklich mal was war, waren die Blitze! Ich musste hier lernen, dass es das Phänomen eines trockenen Blitzes gibt. Bei bewölktem Wetter, aber ohne Regen, Wetterleuchten oder sonstigen Vorzeichen ist plötzlich ein Blitz vom Himmel gerauscht! Ich hab mit unserem Sohn und dem Rührgerät Kuchen gebacken und dann ist der genau vor dem Küchenfenster runter geschossen. Ich war wirklich buchstäblich wie elektrisiert und habe dann erstmal den Stecker gezogen. Puh! Das Ding ist glaub in unseren Elektromasten gerast. Zu dieser Zeit war auch der Maler da und der hat gesagt der Router hat gerade Funken geschlagen. Ich glaube ich habe noch fast eine halbe Stunde gebraucht, bis ich wieder ruhiger wurde, so elektrisiert war ich.

Nicht lange danach bin ich abends um halb 11 schier aus dem Bett gesprungen. Das ganze Haus hat vibriert, die Türen gewackelt, die Abdeckung des Lichtschalters ist 2m weit geflogen. Mein Mann noch am Computer sitzend hat über die Maus einen Stromschlag bekommen. Und diesmal ist der Blitz in den Stromverteilungsmasten hinter dem Haus eingeschlagen. Es war alles „ tot“, alle waren in Schreckstarre und es ging nichts mehr. Die Energieversorger haben allerdings relativ schnell den Schaden beheben können und erzählten uns, dass dieser Blitz wirklich gewaltig war, denn er hat insgesamt 3 Transformatoren explodieren lassen. Wir hatten am nächsten Tag abends wieder Strom und haben gespannt darauf gewartet, welche Geräte wohl wieder anspringen. Alle!!! Puh, welch Erleichterung. Aber als eine der ersten Aktionen hier, haben wir eine Erdung für Überspannung anbringen lassen und das hat uns wohl in diesem Fall unsere Geräte gerettet. Bei anderen Familien sah es leider anders aus. Seitdem sind wir bei Blitzen auch etwas ängstlicher. Aber auf der anderen Seite denke ich, dass Gewitter auf 1.800m in den Alpen bestimmt auch nicht ohne sind.

Die Arbeiten in der Finca gehen 2 Schritte vor und zurück. Nachdem wir drinnen alles gestrichen hatten, kam eines dieser Unwetter und das Dach hatte 3 undichte Stellen. Und somit die Wände nun große Stockflecken, die wir, wenn alles trocken ist, nun wieder streichen müssen. Aber neben dem Dach in der Umlaufenden Veranda sind diese Arbeiten abgeschlossen. Nun geht es an den Garten, in dem ein großes Loch am Hang wartet mit einem Aufstellpool bestückt zu werden. Ein Teil der Umrandung ist bereits gepflanzt, der andere kommt bald. Die Blumen dafür sind schon da. Und das war auch wieder so eine Aktion. Die Blumen haben wir in einer Gärtnerei nach toller Beratung ausgesucht. Die Gärtnerei wollte uns die Blumen auch liefern. Allerdings waren wir erst nicht zuhause und dann bekamen wir plötzlich die Nachricht, dass die einzige Straße zu uns gesperrt werden soll, weil der seit Februar avisierte Spurweg nun tatsächlich gebaut werden soll. Wir haben diese Nachricht nachts um 10 bekommen und hatten noch 1 Tag Dinge zu organisieren. Allerdings waren wir noch im Urlaub und es war daher nicht so einfach. Da an diesem einzigen Tag die Gärtnerei natürlich keine Zeit hatte, hat uns nun ein Jeepfahrer die Pflanzen noch hochgebracht, bevor man nicht mehr durchkommt. Jetzt kommen wir nur noch mit dem Jeep bis zur Baustelle. Dort müssen wir dann zu Fuß durch und auf der anderen Seite wartet wieder ein Jeep, um uns zur Finca zu bringen. Etwas mühsam, vor allem, wenn man Einkäufe hat. Leider auch für unsere Besucher im Gästehaus, was nun schon zu Stornierungen geführt hat. Das ist natürlich traurig. Auch fragen wir uns, ob wir nun 2-3 Monate den Müll in unseren Häusern lagern sollen? Wir freuen uns sehr, dass der Weg gemacht wird, denn danach wird es einfacher her zu fahren, aber leider gab es fast keine Infos vorher uns nun ist alles unorganisiert. Es sollte Alternativrouten geben, die gibt es nun aber nicht, weil die Nachbarn ihre Fincas dafür nicht öffnen. Mal schauen, wie wir uns die nächsten Monate organisieren. Offiziell sind es 2-3 Monate, aber wir sind hier in Lateinamerika und da kann ich das ja fast nicht glauben. Hoffen wir mal, dass wir uns mit den Nachbarn irgendwie organisiert bekommen und auch noch die Alternativrouten frei gegeben werden. Unser Auto steht nun erstmal im Dorf, dann sind wir zumindest dort und für weiter weg mobil.

 

 

Eine kleine Pause haben wir uns im letzten Monat auch gegönnt und haben uns einen der Teile Kolumbiens angeschaut, der wohl auch eher zu den vergessenen Regionen gehört. Wir waren in Capurgana und Sapzurro an der Grenze zu Panama. Wunderschön, einer Ökologin geht da das Herz auf. Primärwald bis zum Strand. Wunderschöne Wanderwege im Wald. Jaguare, Tapire, Affen, alles noch im Hinterland da. Fische und kristallklares Wasser. Einmal haben mich die Putzerfischchen ins Visier genommen und ich bin ziemlich erschrocken. Danach dann ein Schwarm springender Sardinen, die mir auch gleich in Gesicht und Ausschnitt gesprungen sind. Auch da erst ein Schreck, dann eigentlich nur Lachen und Glücklichsein, dass es sowas noch gibt und wir es erleben dürfen. Dafür auch kein Tag an dem es mehr Stunden keinen Strom gab als andersrum. 3 Tage ist der Handymast ausgefallen und wir waren wirklich total weg. Vor- und Nachteile, wenn man eben noch was organisieren muss, aber eben auch einfach mal richtig weg. Es war definitv eine Reise wert!

 

 

Und so gehen wir weiter durch unser Abenteuer Kolumbien. Wenn jetzt der Sommer kommt, freuen wir uns auf den baldigen Pool und auch mehr Zeit für Kind, Garten, Spaziergänge, da die großen Arbeiten hinter uns liegen. Und natürlich auch weiterhin auf Besucher, die für uns bis jetzt immer eine Bereicherung waren und eigentlich keine Arbeit. Wer also Lust auf das Abendeuter kolumbianischer Anden hat, ist herzlich willkommen!

 

SPANISCH

 

¡Ritmo y no ritmo!

El tiempo aquí en Colombia pasa volando! Es una locura cómo corre y todas las cosas que pasan. Pero aún así, además de estas muchas cosas que la vida aquí nos trae casi a diario, también hemos desarrollado algo de ritmo.

Gran parte de esto es el programa infantil para niños de 0 a 5 años, al que vamos una vez por semana. Aunque no siempre con alegría, nuestro pequeño camina conmigo 35 minutos seguidos cuesta arriba hasta la siguiente parte de la ciudad para jugar con los otros niños. Sin embargo, tengo que admitir que lo que más le gusta es el final de esta reunion, porque hay algunos niños y madres que vuelven a casa en transporte público y éste sólo llega 30-45 min más tarde. Aprovecha ese tiempo para corretear con los demás. Y aunque bajamos andando, siempre planificamos este tiempo y es maravilloso ver cómo el y sus amigos lo disfrutan. Ya nos han invitado a la fiesta de cumpleaños de un niño y nos han visitado niños en dos ocasiones. Así que aquí viene el ritmo. Lo mismo ocurre con el entrenamiento de fútbol en el que participa nuestro pequeño. Por desgracia, ya no quiere ir, pero es que la mayoría de los niños que están allí son mayores. Lo hemos intentado varias veces y si no quiere pues no se puede hacer nada. Ya sera en algún momento en el futuro. Pero ha dado lugar al hecho de que ahora tenemos una pequeña camiseta de fútbol de Fredonia, la cual es muy bonita.

Además, ahora tenemos que dejar que nuestros nuevos compañeros de piso entren a correr todas las mañanas. Mientras tanto, uno de nuestros objetivos se ha hecho realidad y tenemos 5 simpáticas gallinas que se dedican a escarbar en el jardín y nos proporcionan huevos muy constantemente. Por las mañanas solemos dejarlas en una area cerrada cerca del corral para que podamos encontrar los huevos y por las tardes tienen todo el jardín a su disposición. No esta permitido para ellas venir a nuestra terraza. Pero también se portan muy bien, bajan las escaleras y se dejan llevar por nuestro hijo de vuelta. Cuando empieza a oscurecer, vuelven a la conejera. Sin embargo, los encerramos por la noche en su gallinero para que ninguna serpiente o algo similar pueda hacerles daño.

Hasta ahora hemos visto dos culebras que me han parecido bastante peligrosas. Una de ellas estaba escondida en una lona de plástico y, cuando se escabulló y pudimos verle la cabeza, diría que se trataba de una especie de víbora. Y no son nada del otro mundo. La otra estaba muerta en el jardín el otro día. Le faltaba la cola, pero el resto tampoco parecía muy de fiar. Lo único bueno es que aquí no son agresivas y suelen huir en cuanto vibra el suelo o se mueve la hierba. Pero desde entonces tengo más cuidado y me aseguro de que nuestro hijo sólo salga al jardín con zapatos.

 

 

Sembré diligentemente semillas en el jardín, pero desgraciadamente y con cierta frustración me di cuenta de que casi ninguna brotaba. Después de todo, la autosuficiencia no es tan fácil. Creo que la lluvia, que seguía siendo abundante, simplemente hizo que las semillas se enmohecieran. Pero, como indican los últimos días, parece que llega el verano, así que volveré a intentarlo. Además, las camas elevadas tienen ahora un cerco plantado en la parte de atrás para que los perros tampoco puedan entrar, porque dos veces un perro hurgó en la cama de verduras y tuve que empezar a sembrar de nuevo. Grrr.

Como ya he dicho, siempre pasa algo. !Algo impactante fueron los rayos! Aquí tuve que aprender que existe un fenómeno llamado rayo seco. Con tiempo nublado, pero sin lluvia, relámpagos meteorológicos ni ningún otro presagio, ¡los relámpagos salen de repente zumbando del cielo! Yo estaba horneando pastel con nuestro hijo y la batidora y entonces cayó un rayo justo delante de la ventana de la cocina. Me quedé literalmente electrizada y desenchufé el aparato. ¡Uf! Creo que se estrelló contra nuestro poste eléctrico. El pintor estaba allí en ese momento y dijo que el router acababa de echar chispas. Creo que tardé casi media hora en volver a calmarme, estaba tan electrizada. Otra sorpresa poco después, salté de la cama a las diez y media de la noche. Toda la casa vibró, las puertas temblaron, la tapa del interruptor de la luz voló dos metros. Mi marido, que seguía sentado frente al ordenador, recibió una descarga eléctrica del ratón. Y esta vez el rayo cayó en el poste de distribución eléctrica situado detrás de la casa. Todo estaba „muerto“, todos aterrorizados y nada funcionaba. Sin embargo, la compañía eléctrica pudo reparar los daños con relativa rapidez y nos dijo que ese rayo era realmente potente, ya que hizo explotar un total de 3 transformadores. Volvimos a tener electricidad al día siguiente por la tarde y esperamos ansiosos a ver qué electrodomésticos volvían a funcionar. ¡Todos! Uf, qué alivio. Pero como una de las primeras acciones aquí, tuvimos una conexión a tierra para sobretensiones instalado y que probablemente salvó nuestros aparatos en este caso. Por desgracia, la historia fue diferente para otras familias. Desde entonces, también tememos un poco más a los rayos. Pero, por otro lado, creo que las tormentas eléctricas a 1.800 metros de altura en los Alpes no están exentas de problemas.

El trabajo en la finca va 2 pasos adelante y atrás. Despues de haber pintado todo por dentro, vino una de estas tormentas y el tejado tuvo 3 goteras. Así que parte de las paredes ahora tienen grandes manchas que debemos pintar de nuevo. Pero aparte de eso y del tejado en el porche de circulación, este trabajo está terminado. Ahora es el momento de pasar al jardín, donde un gran agujero en la ladera está a la espera de ser llenado con una piscina emergente. Ya se ha plantado parte del borde, la otra vendrá pronto. Las flores ya están allí. Y esa fue otra acción. Elegimos las flores en un vivero tras un gran asesoramiento. El vivero también quería entregarnos las flores. Sin embargo, al principio no estábamos en casa y de repente recibimos la noticia de que la única carretera que nos llevaba hasta allí iba a estar cerrada porque el carril que se había anunciado desde febrero se iba a construir en realidad. Recibimos esta noticia a las 10 de la noche y aún teníamos 1 día para organizar las cosas. Sin embargo, aún estábamos de vacaciones, así que no fue tan fácil. Como el vivero no tenía tiempo ese único día, un conductor de jeep nos trajo las plantas antes de que no pudiéramos pasar. Ahora sólo podemos llegar a la obra en jeep. Allí tenemos que atravesar y al otro lado nos espera un jeep para llevarnos de vuelta a la finca. Un poco tedioso, especialmente si usted tiene muchas compras. Por desgracia también para nuestros visitantes en la casa de huéspedes, que ahora ya ha dado lugar a cancelaciones. Eso es triste, por supuesto. También nos preguntamos si ahora debemos almacenar la basura en nuestras casas durante 2-3 meses.

 

 

Sin duda estamos muy contentos de que se haga la carretera, porque después será más fácil conducir hasta aquí, pero por desgracia antes casi no hubo información y el tiempo para podernos preparar para esta situacion fue muy limitado. Debería haber rutas alternativas, pero ahora no existen porque los vecinos no abren sus fincas para ello. Vamos a ver como nos organizamos los próximosmeses. Oficialmente son 2-3 meses, pero estamos en Latinoamérica y casi no me lo creo. Esperemos organizarnos de alguna manera con los vecinos y que se den al menos una ruta alternativa. Nuestro coche está ahora aparcado en el pueblo, así que al menos tenemos movilidad para viajes más lejanos.

Siguiendo con los planes de conocer estas lindas tierras mas, nos tomamos un pequeño descanso el mes pasado y visitamos una de las partes de Colombia que probablemente también pertenezca a las regiones olvidadas. Estuvimos en Capurgana y Sapzurro, ciudades muy cercas de la frontera con Panamá. Hermoso, el corazón de un ecologista se alegra mucho allí. Bosque primario hasta la playa. Maravillosas rutas de senderismo en la selva. Jaguares, tapires, monos, todo sigue allí en el interior. Peces y agua cristalina. Una vez los pescados limpiadores me picaron los pies y me llevé un buen susto. Luego, un banco de sardinas saltarinas me saltó a la cara y al cuello. Primero me asusté, luego me reí y me alegré de que algo así aún existiera y de que pudiéramos vivirlo.

Pero no hubo un día en que hubiera más horas sin electricidad que al revés. El mástil de telefonía móvil se cayó durante 3 días y realmente estuvimos completamente isolados. Todo tiene ventajas y desventajas, claro que sin internet para poder hacer pagos digitales todo se complica, lo mejor es que nos pudimos totalmente desconectar por estos dias. ¡Definitivamente valió la pena el viaje!

Y así continuamos nuestra aventura por Colombia. Ahora que se acerca el verano, esperamos con ansiosamente nuestra piscina y más tiempo para el niño, el jardín y los paseos, ya que los grandes trabajos quedaron atrás. Y por supuesto seguiremos recibiendo a los visitantes, que hasta ahora siempre han sido un enriquecimiento para nosotros y en realidad ningún trabajo. Así que si les apetece disfrutar de los Andes colombianos, ¡ Estan bienvenidos!

Ein Besuch in der Schule in Souloguamana (La Guajira, Kolumbien)

    
    Beitragsautor:

     Michael Zysk
     Für den Blog im Juni 2023
     (Die Urheber der Fotos sind mit den Fototiteln angegeben)

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Hinweis der Redaktion:
Die Schule in Souluguamana (La Guajira, Kolumbien) wurde mit Unterstützung durch das Wayuu-Projekt der DKF-Niederlassung Rheinland-Ruhr errichtet.

 

Besuch der Schule in Souluguamana 

Am 09. März 2022 besuchten wir, Micha, Jannik und Paul die Rancheria Souluguamana in La Guajira, Kolumbien. Der Besuch war während unserer La Guajira-Reise vom 03.März bis 31. März 2022 bereits im Vorfeld fest eingeplant gewesen. Bevor ich (stellvertretend auch für Jannik und Paul) unsere Eindrücke schildere, möchte ich zunächst Beate Busch vom Deutsch-Kolumbianischen-Freundeskreis e.V. (Niederlassung  Rheinland-Ruhr) danken. Sie hatte uns nämlich den Kontakt zu Felix Montiel hergestellt, der für uns vor Ort nicht nur Ansprechpartner war, uns von A nach B brachte, uns Unterkünfte organisierte oder uns die Drehgenehmigungen einholte, sondern, der während unserer Reise ein Freund wurde.

Mehr zu uns und was wir mit unserer Reise bewirken wollen, gibt es am Ende des Textes. Zunächst möchte ich hier unseren Besuch in Souluguamana schildern. Es ist einer von zwei Berichten, den ich für den Deutsch-Kolumbianischen-Freundeskreis e.V. (Niederlassung  Rheinland-Ruhr) anfertigen darf. Im zweiten Bericht geht es um den Besuch in Alainawao. 

Ankunft in Souluguamana 

Mit dem Pick-up von Felix ging es den sandigen unebenen Weg, entlang karger Vegetation, zu unserem nächsten Halt – die Rancheria Souluguamana, mit der dortigen Schule, die mithilfe des Deutsch-Kolumbianischen-Freundeskreis e.V. (Niederlassung  Rheinland-Ruhr) erbaut wurde. Es war nicht unser erster Schulbesuch in La Guajira und dank der Unterstützung von Felix waren wir gut vorbereitet auf die förmliche Begrüßung mit der dortigen Autorität – also jener Person, die für die dort zugehörigen Menschen der Rancheria, die Anliegen vertritt. Dazu übergab ich das Akolojooshi  (Geschenk /spanisch: presente o regalo). Es besteht aus Kaffee, Zucker, Öl, Maismehl, Reis und Salz. Viele Worte wurden dabei nicht gewechselt. Nach kurzer Wartezeit wurde uns ein stark gesüßter, schwarzer Kaffee angeboten, der Gästen üblicherweise gereicht wird. Wir schauten uns das grün gestrichene Schulgebäude an, indem die Kinder noch unterricht hatten. Eines der Gebäude war noch nicht ganz fertig gestellt, wie auf dem Foto zu sehen ist. Wir überlegten uns, wie wir dieses Mal die Kinder einbinden konnten. Beim Schulbesuch in Pajaro, den wir einige Tage vorher unternahmen, durften die Kinder sich selbst interviewen und dabei die Hauptkamera von Paul benutzen. Einige der Kinder waren jedoch bereits im jugendlichen Alter und hatten schon Erfahrung im Umgang mit Smartphones, deswegen fiel es ihnen ziemlich leicht. Hier in Souluguamana sind die Schüler*innen etwas jünger und somit beschlossen wir, ihnen die GoPro zu geben sowie einige Ausschnitte, unter Anleitung von Paul, mit der Hauptkamera einzustellen.

Schulgebäude, Fotograf Michael Zysk

Die Kinder saßen weiterhin in dem kühlen schattenspendenden neuem Schulgebäude und so konnten wir noch ein paar Eindrücke des ruhigen weitflächigen Areals sammeln. Besonders auffallend war ein Windrad aus Metal, welches hoch hinaus ragte.

Der Unterricht war beendet und Paul baute, umringt von den Schüler*innen, die Hauptkamera auf dem Stativ auf. Dabei zoomte er mit der Kamera auf das drehende Windrad. Die vielen Schüler*innen, die sich um die Kamera versammelten, konnten die Einstellung des Windrades gut sichtbar auf einen kleinen Monitor mit anschauen.

Kinder verlassen die Schule, Fotograf Jannik Steusloff

Die beiden Lehrpersonen Edson und Carmen besprachen mit uns das weitere Programm. Wie Felix uns im Vorfeld verriet, werden in Souluguamana besonders viele traditionelle Wayuu-Bräuche gelebt. Unter dem schattenspendenden Baum, unter dem auch die Kamera aufgebaut war, sollte die Präsentation bald beginnen, weswegen wir mit der Kamera umziehen mussten. Ich gab einem der Kinder die GoPro, die nun den Schüler*innen zur Verfügung stand, um selbst zu filmen.

Während der unterschiedlichen Darbietungen, die uns gezeigt wurden, kommentierten die beiden Lehrkräfte Carmen und Edson für uns das Geschehen. 

Präsentation Tanz Yonna oder Younaa 

Im Rhythmus der Kasha-Trommel, die von einem Erwachsenen gespielt wurde, bat ein Junge, die Mädchen zum Tanz. Jeder Schritt hat eine bestimmte Bedeutung und ist nach den Tieren der Uchii-Vorfahren, den von Maleiwa geschaffenen Tieren, modelliert. Dabei läuft der Junge rückwärts und versucht stets vor dem vorwärtslaufenden Mädchen zu bleiben, ohne von ihr zu Fall gebracht zu werden. Wir durften es woanders auch mal ausprobieren und was in diesem Fall, bei den Schüler*innen, so einfach aussah, war für uns ziemlich schwer und anstrengend. Der Tanz ist sehr ästhetisch, besonders durch die wehenden roten Gewänder, die die Mädchen dabei mit ihren Armen aufspannten. Es wirkte fast wie gleitende Vögel, die ganz in den Farben des Cardenal Guajiro (Guajiro-Kardinal), über den staubigen Wüstenboden, erstrahlten.

Yonna Tanz, Fotograf Jannik Steusloff

In der Wayuu-Kultur wird der Guajiro-Kardinal als ein symbolträchtiger Vogel angesehen, der eine besondere Bedeutung als Bote hat. Über die rote Farbe des Vogels gibt es eine ziemlich blutige Erzählung, die ich hier jedoch nicht teilen werde, aus Angst wichtige Informationen auszusparen oder falsch zu übermitteln. Während unseres Aufenthaltes haben wir leider keinen Guajiro-Kardinal gesehen. Ich bin mir nicht sicher, ob der blutrote Vogel als wichtiger Teil des rituellen Gesangs und Tanzes verwendet wird. Das müsste ich bei der nächsten Reise genauer erfragen.

Zumindest wird der Tanz gerne Tourist*innen vorgeführt und so haben wir ihn im Laufe unseres Aufenthaltes öfter gesehen. Inwieweit dieser Tanz in seiner traditionellen Bedeutung noch praktiziert wird, können wir nicht sicher sagen.

Yonna oder Younaa ist jedenfalls stark repräsentativ für die Wayuu in La Guajira und somit auch Teil dieser Repräsentation. Für uns war es sehr beeindruckend anzuschauen

Präsentation Aapiraa (Ringen / spanisch: Las luchas libres) und Jaatut (Bogenschießen/ spanisch: Tiro con arco) 

Aapiraa, vergleichbar mit dem Ringen, wurde uns im Anschluss des Yonna/Younnaa präsentiert. Dies war besonders spannend, weil wir von dieser Art von Wettkampf noch nie gehört hatten und weil die teilnehmenden Jungen sehr motiviert waren. Die beiden Jungen versuchten sich dabei zu Boden zu ringen. Angefeuert von den Mädchen gab es am Ende auch einen klaren Sieger.

Ringen, Fotograf Jannik Steusloff

Im Anschluss folgte das Bogenschießen, genannt: Jaatut 

Präsentation Suwatirá Ama’a (Wettlauf/spanisch: Carrera de caballo) 

Zum Abschluss gab es ein Wettrennen, bei dem auch Jannik am Ende mitmachte, der jedoch chancenlos war J

Eine Gruppe von Schüler*innen stellte sich gemeinsam an einer Linie auf und nach einem Startsignal liefen sie um die Wette. Sie mussten am markierten Ende der Strecke wieder umkehren und so wurde die Startlinie zur Ziellinie.

Es gab mehrere Durchgänge mit verschiedenen Gruppen und das war noch mal ein schöner Abschluss der Vorführungen.

Nun kam die Drohne zum Einsatz. Wir hatten ähnliches schon zuvor mit Schüler*innen einer anderen Schule gespielt, die dabei viel Spaß hatten. Ziel ist es der Drohne hinterherzulaufen und sie womöglich zu überholen. Die Kinder wurden dabei aufgenommen und konnten sich am Ende, eines jeden Versuches, das entstandene Video angucken. In Souluguamana blieb es jedoch nur bei einem Versuch, weil sich die Drohne in einem Baum verfing und abstürzte, danach war sie erstmal manövrierunfähig.

Doch ein Spaß war es allemal. 

Schulheft, Bleistift, Radiergummi und Anspitzer 

Am Ende verschenkten wir noch unsere Mitbringsel, die wir Tage zuvor in Riohacha einkauften. Während Paul filmte, verteilten Jannik und ich die Geschenke, bestehend aus Schulheft, Bleistift, Radiergummi und Anspitzer. Die Kinder reihten sich dazu hintereinander auf und kamen dann einige Schritte vor, um die Sachen entgegenzunehmen. Einige wirkten sichtlich verunsichert und mussten von den Lehrkräften mehrmals aufgefordert werden, sich das Geschenk abzuholen. Ich ging dabei in die Hocke, um zumindest auf Augenhöhe mit den Kleinsten von ihnen zu sein. Da wir in der Schule zuvor ähnliche Erfahrungen gemacht hatten und uns nicht ganz wohl beim dem Procedere war, baten wir Felix, mit Carmen und Edson zu sprechen, ob sie die Geschenke nicht einfach verteilen können. Aber es war ihnen wichtig, dass die Kinder sehen, dass wir nicht mit bösen Absichten gekommen sind und „gut“ sind. Wir haben ihren Wunsch respektiert, dennoch blieb ein Unbehagen, da es symbolisch für die jahrzehntelange „Entwicklungshilfe“ steht, bei der die „Weißen“, aus dem globalen Norden, die großzügigen Geber*innen sind und zum Teil jedoch selbst das Problem sind, indem sie ein Abhängigkeitsverhältnis schaffen und teilweise strukturelle Veränderungen indirekt bremsen.

Während unseres Aufenthaltes haben wir versucht, unser Verhalten dahingehend zu reflektieren. Ich denke, dass es wichtig ist, den Privilegien als Europäer*innen bewusst zu sein. Deswegen waren wir dankbar mit Felix jemanden an der Seite zu haben, mit dem wir über vieles reden konnten und der uns half zu verstehen – mit dem wir sozusagen in einen transatlantischer Dialog treten konnten.

Festzuhalten bleibt an dieser Stelle, dass der Bau des Schulgebäudes den Kindern in Souluguamana ein besseres Lernen ermöglicht hat und die Menschen vor Ort sehr dankbar darüber sind. Das konnten wir deutlich spüren. 

Als alle Schüler*innen ihr Geschenk erhalten haben, wurden wir noch zum Essen eingeladen. Es gab Ziegenfleisch und Arepas (runde Maisfladen). Dabei haben wir uns noch mit Carmen und Edson unterhalten. Die Kinder hatten nun frei. Angeregt durch den Pick-Up eines lokalen Politikers, der auf der Rancheria Geschenke verteilte, unterhielten wir uns über Politik und die anstehenden Wahlen. Es war noch nicht klar, wer gewinnen würde. Am Ende wurde es das Bündnis von Petro, dass auch von der Wayuu-Politikerin Arelis Uriana unterstützt wurde. 

Nach dem Essen, verabschiedeten wir uns mit einem Gruppenfoto. Dabei positionierten wir uns vor ein liebevoll und sehr schön bemaltes Banner, auf dem Kakteen, die Kasha-Trommel, ein traditionelles Keramikgefäß, ein Flamingo und der rote Guajiro Kardinalvogel (Cardenal Guajiro) abgebildet waren sowie die Aufschrift „Instituto San Rafael Del Pájaro Yosulu“. 

Gruppenfoto, Fotograf Flix Montiel

Mit vielen positiven Eindrücken verließen wir Souluguamana und waren dankbar über die warme Gastfreundschaft, die uns von allen Beteiligten vor Ort entgegengebracht wurde.

 

 

Der Traum des Vizekönigs

    
    Beitragsautor:

     Dr. Frank Semper (Text und Bild)
     DKF Rheinland-Ruhr
     Für den Blog im Juni 2023

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Dr. Frank Semper schrieb uns:

„Ein Gedicht. Mit einem kolumbianischen Thema, wie es mir in den Corona-Tagen des  Jahres 2021 eingefallen ist“.

Wir veröffentlichen es gerne, zusammen mit einem stimmungsvollen Bild vom Hafen in Santa Marta:

 

DER TRAUM DES VIZEKÖNIGS

Das sind die interessantesten Länder
die ein Gebirge haben
und eine Küste
zum Beispiel Kolumbien oder Pakistan.

Gebirge von denen man an der Küste
nur eine ferne Ahnung hat
Die weit entfernt sind vom Meer
So weit, dass sie Abgeschiedenheit
und Eingeschlossenheit vermitteln.

So weit, dass das Meer
nur eine ferne Ahnung ist
Und an der Küste lebt
Als müsste man nie ins Gebirge aufbrechen
Als dürfte man für immer bleiben.

Alle Tage und Nächte
immerzu.
Als würde das Gebirge
stets in weiter Ferne bleiben.

FRANK SEMPER
2021

Im Hafen von Santa Marta

Die XII. Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalisten – 2023 in Medellín

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, DKF-Mitglied, München-Medellín
    Wissenschaftsjournalist-Autor-Wissens-Facilitator,  
    Mitbegründer des Weltverbands der Wissenschaftsjournalisten WFSJ
    Mitkümmerer von #wcsj2023.

    Für den Blog im April 2023
  
     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Alle Fotos © WCSJ/privat

Zur Linkliste am Ende des Beitrags

Sí Se Puede!

Eigentlich ein Wunder! Dass die XII. Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalisten in Medellín doch noch zustande kam. Noch vor sechs Monaten steckte der Event in Nebelschwaden. Dann ging’s Schlag auf Schlag. Merke: In Kolumbien läuft manches nicht linear, doch am Ende funktioniert alles, na ja, das meiste.

 

WCSJ2023 Start m/Polit-Prominenz aus der Metropole & Land

 

Milica Momčilović, Präsidentin Weltverband WFSJ, Belgrad und TV-Anker von Radio Television Serbia RTS

 

 

Ximena Serrano Gil, Bogotá, Vorsitzende der Kolumbianischen Wissenschaftsjournalisten/Wissenschaftskommunikatoren ACPC


Vogelsang und Orchideen

Zur WCSJ2023 im Botanischen Garten in der Woche vor Ostern waren weit über 500 Delegierte aus 62 Ländern und Mitgliedsorganisationen des Weltverbands der Wissenschaftsjournalisten WFSJ in die Hauptstadt der Paisas gereist (wie sich Kolumbianer hier nennen). Unterm exotischen Zeltdach, dem Orchideorama, versammelte sich eine bunt-fröhliche Community aus aller Welt. Vorträgen lauschend, diskutierend, spazierend, netzwerkend, speisend, trinkend, lachend.

Ein Science Open Air, in der 30-jährigen Historie dieser Konferenzen in den Metropolen der Welt ein Novum. Bislang waren sie abgehalten worden in Konferenzbunkern aus Glas, Stahl, Beton. In Medellín trällerten Vögel live zum Konferenzgeschehen.

Open Air Science unterm Tropen-Zeltdach


Leguan – ein Aktivist?

„Over the moon, fantastico“, befand das Orga-Trio unisono: Milica Momčilović, Präsidentin Weltverband WFSJ, Belgrad und TV-Anker von Radio Television Serbia RTS; Ximena Serrano Gil, Bogotá, Hauptstadtjournalistin und Vorsitzende der Kolumbianischen Wissenschaftsjournalisten und Wissenschaftskommunikatoren ACPC; Andrew Wight, Cali, Wissenschaftsjournalist aus Australien mit kolumbianischer Staatsangehörigkeit, Medienexperte an der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät Univalle.

Naturverbunden wie nie zuvor! Beim Panel über die ungewisse Zukunft Amazoniens kroch ein meterlanger Leguan plötzlich mitten durchs Publikum. Ein warnender Aktivist?

Leguan im Panel


Biodiversität „comes first!“

Es war die erste große Weltkonferenz von Wissenschaftsjournalisten in Global Süd, jener Weltregion, die man einst Dritte oder unterentwickelte Welt genannt hatte. Die Frage, was Entwicklung ist, wer sie wissenschaftlich definiert, wie selbige vermessen wird, stand erstmals zur Debatte.

Kolumbiens renommierte Biologin Brigitte Baptiste ließ wenig Zweifel: Die Agenden seien unterschiedlich. Nord-Wissenschaften stünden in einer langen Kolonialtradition. Viele Forschende isolierten sich in ihren Labors und Studierzellen von der Gesellschaft, nur: Wissen, seine Durchdringung und Beherrschung sei ein allgemeines Menschheitsgut – „in, from, as nature“. Dies und Biodiversität „come first!“, riet Baptiste.

Zyklisches Naturdenken

Darin müsse Platz sein für indigene Wissenschaft und die unter Lateinamerikas Ureinwohnern verbreitete Kosmovision vom großen Kreislauf allen Lebens. Diesem zyklischen Naturdenken nähert sich zwar der Norden. Gleichwohl Elektromobilität keine Zukunft habe, besonders in Kolumbien: „Zu teuer und Ressourcenraubbau.“

Baptiste wünschte sich von der Weltgemeinde der Wissenschaftsjournalisten, die Forschung, ihre Methoden und Ergebnisse herauszufordern, neue Fragen aufzuwerfen, interkulturelle Dialoge anzustoßen, im tiefen Respekt für alle Menschen, und so stämmige Pfeiler zu setzen im Nord-Süd Brückenbau.

Paisa Blumengruß m/Andrew Wight, Cali, Orga-Komitee, und Monika Weiner, München, Programm-Komitee

 

Biopiraterie und Kaffee-Verkostung

Das fünftägige Programm, auf Englisch und Spanisch simultanübersetzt, war knallbunt – so wie Medellín: Die Kunst packender Themen-Pitche und Dengue-Research, Ethik und Humor in der Wissenschaftskommunikation, Biopiraterie und organoid-zellgestützte Rechner; in den Pausen Edelkaffee-Verkostung, ITER-Fusionsforschung, neue ertragreiche und robuste Saatmittel; begleitende Exkursionen zu Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Diese zusammen mit ihren internationalen Partnern hatten sich für die Konferenz ordentlich ins Zeug gelegt. Die Tafel der Sponsoren und Förderer enthielt 50 illustre Namen und las sich wie ein „Who is Who“ weltweiter Forschung, Wissenskommunikation und des Wissenschaftsjournalismus. Für die Logistik sorgte der kanadische Event Manager MCI.

WCSJ2023 Sponsoren

 

WCSJ2023 Workshop


„Might be Anything“

Für die Konferenz war über den Autor und seine jahrzehntelange Einbindung in Kolumbien mit Beheimatung im internationalen Wissenschaftsjournalismus eine Doku gedreht worden. Ein Konferenz-Teaser für die Webseite, hatte der Akteur geglaubt.

Nein, der 7-Minüter wurde zur Einstimmung dem Plenum gezeigt und diskutiert zwischen Regisseur und Darsteller. Das war einschüchternd, am Ende belohnend, weil „Might Be Anything“ gut ankam, Schreib-Glück und Schreib-Leid sowie Schreib-Philosophie reflektierte, besonders Kolumbien mit imposanten Aufnahmen auf die Großleinwand bannte.

Poster zu WCSJ2023-Doku

 

 „Ziege“ auf vier Rädern

Dies inspirierte eine Gruppe von Franzosen, Kanadiern, Schweden zu einem Field Trip durch den Medellín Outback. Der Besuch auf einer Kaffeefarm machte klar: Jede Tasse müsste 10 € kosten! Die mehrstündige Fahrt im Campesino-Überlandbus, der Chiva (Ziege) oder Escalera (Leiterbus), durch die schroffe Andenwelt Antioquiens, über Stock und Stein, zentimeterdicht an senkrechten Abgründen vorbei, war für einige, gestandene Globetrotter, Nervenkitzel und Konferenz-Höhepunkt zugleich. Eine 75-Jährige stemmte sich, die Augen zuhaltend, auf ihrer Holzbank gegen Steilwände.

Field Trip in bulliger Chiva

 

Gruppenbild m/Juan Valdez

 

Praxis Workshop auf Marquesa Kaffeefarm

 

Andenpanorama


Gewiss, nicht jedermanns Ding. Um so mehr dafür die Show zum Konferenzausklang. Ein Wahnsinns-Gig mit allem, was Kolumbien an Musik- und Tanzkunst aufzubieten hat. Montañero, Salsa, Bambuco, Cumbia, mitten drin der gerüsselte Spaßvogel, der „Marimonda“ der Karibik. So ansteckend, dass der gesamte Kongress aufsprang und die Tanzbeine schwang, so wie dereinst der Wiener Kongress, nur mit Latino-Pepp.

Cumbia Kerzentanz

Kathmandu oder Kapstadt?

Das alles: ein stürmischer Aufbruch zur bereits nächsten Weltkonferenz, für die sich Kapstadt und Kathmandu bewerben. Doch vorerst, unterm Strich: Medellín hat Kolumbien und Lateinamerika auf die Weltkarte der Wissenschaft und des Journalismus gestanzt, gegen eine fast unerträgliche Serie von Widerständen, Konflikten, den Schwarzsehern rund um die Welt, vier holprige Jahre lang und durch die Schluchten der Pandemie.

Spätestens mit dem rauschigen Schlussakkord – Schnee von gestern. Geht doch, oder?

Sí se puede!

 

WCSJ2023-Abschluss

 

Programm zum Nach-Browsen: https://www.wcsj.org

Film Doku: demnächst auf obiger Webseite sowie http://acpc.com.co

Medellín-Besucher Report mit metropolitanen Highlights im BOSTON GLOBE
https://www.bostonglobe.com/2023/04/06/lifestyle/why-medelln-should-be-your-next-south-american-destination/?s_campaign=8315

 

Youtube Konferenz-Broadcasts/Interviews/Recaps (Englisch u. Spanisch)

1st day: https://www.youtube.com/watch?v=0biTM0UrIdM; https://www.youtube.com/watch?v=I5RDXXjsQOU&t=11s

2nd day: https://www.youtube.com/watch?v=G3Uy9j-A3nw&t=1s

3rd day: https://www.youtube.com/watch?v=g7SKHyBuz-8&t=1s

3rd day + welcoming ceremony: https://www.youtube.com/watch?v=yubtEmGd-Rg&t=14s

4th day: https://www.youtube.com/watch?v=sXRfWwfUYW0;

https://www.youtube.com/watch?v=PX4CZvZdn-g&t=18s

Wahrheit gibt es nur zu zweit

 

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, Wissenschaftsjournalist
    DKF München, derzeit in Medellín
    Für den Blog im März 2023
  
     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

In den 90ern hatte ich für P.M.-History über die Kolonisierung der Amerikas geschrieben. Lange rätselte ich, warum Nord- und Süd so unterschiedliche Kulturen hervorgebracht hatten. Des Pudels Kern war am Ende, dass sich der Geist der Europäischen Aufklärung, der demokratische Spirit Frankreichs und Englands, der Freiheitswille der Pilgerväter, kurzum Freigeist und Individualismus in den USA und Kanada niederließen. Während der mittelalterlich-monarchische Absolutismus Spaniens und sein patriarchalischer Katholizismus den hispanischen Teil der Neuen Welt prägten mit den bis heute herrschenden Feudalstrukturen. Ausdruck finden sie in markanter sozialer Ungleichheit, die sich u.a. im Landbesitz niederschlägt.

Rechts-Links-Ausschläge

Die Schere von wenigen Großgrundbesitzern und einer Masse besitzloser Kleinbauern ist fast nirgendwo größer als in Kolumbien, stellte Professor Stefan Peters in einem DKF-Vortrag 2021 heraus. Der Friedensforscher der Universität Gießen ist der Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts CAPAZ, das seinerzeit von Außenminister Steinmeier, heute Bundespräsident, geschaffen wurde, um den Post-Konflikt nach dem Friedensschluss mit der FARC zu begleiten.  Seine kolonial-feudale Historie ist in Kolumbien und vielen Nachbarbarländern dafür mit verantwortlich, dass Regierungen sich kaum in der demokratischen Mitte etablieren, sondern mit oft krassen Ausschlägen nach links und rechts sich in die Geschichte einschreiben. Kolumbianischer Staatschef ist derzeit der ehemalige M-19 Guerillero Gustavo Petro.
Meine Nord-Süd-Analyse haben seither neue Facetten bereichert. So hat der US-amerikanische Anthropologe David Graeber 2022 in Anfänge (The Dawn of Everything) eine ergänzende Sicht vorgelegt, dass nämlich die indigenen Gesellschaften des Kontinents viel demokratischer aufgestellt waren, als von vielen Kolonisten, Mönchen und Historikern überliefert; und dass wichtige Funken für die Aufklärung und Französische Revolution, insgesamt Einzug von mehr Freiheit und Selbstbestimmung in die europäischen Gesellschaften, von den Ureinwohnern der Amerikas ausgingen.

Indigene Innovationen

Graeber spricht von einem „Systemschock“, der erst wie ein Beben durch die Siedler ging und dann mit den Geschichten über die Freiheit und Unabhängigkeit der Indigenen sich in Europa fortpflanzte und die bekannten Umwälzungen auslöste. Wer sich mal gefragt hat, warum auf Bildern von der Boston Tea Party, Start in die nordamerikanische Revolution, indianischer Kopfschmuck zu sehen ist, warum das US-Präsidentensiegel Pfeile enthält, der Schlachtruf der Französischen Revolution „Liberté, Egalité, Fraternité“ mit Pfeilen sich schreiben lässt, findet im Graeber-Werk die Erklärung.
Unlängst stieß ich in „Medellíns Hugendubel“ Panamericana auf ein weiteres beeindruckendes Druckwerk, Horizontes (auf Deutsch Horizonte). Hierin beschreibt der englische Wissenschaftshistoriker James Poskett in einer packenden Zeitreise die globalen Ursprünge unseres heutigen modernen Wissens und Zivilisation. Die hochentwickelte Astronomie der Maya mit supergenauen Kalendern, das perfekte Kanalisationssystem der Azteken, wie die Kartoffeln der Inka viele Regionen Europas vorm Verhungern retteten, und: Wer sich gerne der Exotik Botanischer Gärten hingibt, findet in Mittelamerika ihre Wiege. Dort wurden sie von den einheimischen Völkern zum Sammeln und Anbau von Heilpflanzen als sozusagen Naturapotheke erfunden und kultiviert und im Fahrwasser der Konquistadoren nach Europa verfrachtet.

Globaler Wissens-Highway

Afrikaner, Araber, Inder, Chinesen, Japaner: Mit ihren phänomenalen Wissensschätzen trugen sie alle zum Entstehen unserer heutigen Kultur bei. Handelsstraße und Ost-West-Wissens-Pipeline war die Seidenstraße, die vom Pazifik, über Bagdad und Kairo, bis in die Subsahara und Timbuktu führte.
Mit den römischen Zahlen sümpfelte Europa heute noch im dunklen Mittelalter. Erst die aus Indien via Moslems über die iberische Halbinsel eingesickerte Numerik war der Startschuss zur modernen europäischen Wissenschaft. Salonfähig wurde sie aber oftmals erst durch die Rezeption in den asiatischen und muslimischen Hochkulturen, wie im Falle von Einsteins Relativitätstheorie (von den Nazis als jüdische Weltverschwörung geschmäht) oder Darwins Evolutionstheorie (von englischer Krone und Adel strikt abgelehnt – der Mensch und die höfische Gesellschaft Abkömmlinge von Affen: eine Majestätsbeleidigung).

Barbaren—wer?

Zu diesem neuen, nicht-eurozentrischen Geschichtsbild trägt auch Misereor bei, die Entwicklungs(hilfe)-Einrichtung der katholischen Kirche. Die Klammer lässt fragen, was Entwicklung eigentlich ist und, sofern beantwortbar, wer wen entwickelt. Seinen 2021-Werkbrief betitelte die religiöse Einrichtung mit Gut(es) Leben, abgeleitet von „Buen Vivir“, der Lebensphilosophie der Indigenen Südamerikas, „sumak kawsay“ in Quechua. Das Gemeinwohl war für diese Gemeinschaften das erstrebenswerte Lebensziel. Geld und Eigentum existierten nicht. Die Arbeit erfolgte im Kollektiv, bis heute in Gestalt von „Acción Comunal“ beim gemeinsamen Straßenbau der Campesinos. Dieser Arbeits- und Denkweise liegt ein zirkuläres Naturverständnis zugrunde, ein Kreislauf, in dem alles eine Seele hat, bis zum Stein.

Acción Comunal beim Straßenbau im Medellín Outback. Gemeinsames Anpacken fürs Gemeinwohl ist verankert in der traditionell-indigenen Lebensphilosophie © Goede

Nicht nur das stieß den Europäern als Hexenglaube auf. Praktiken wie Menschenopfer (als Tribut an die Sonne bei Inka und Maya) und Kannibalismus (um sich den Kampfesmut ihrer getöteten Feinde einzuverleiben, wurden diese bei den Irokesen zum Essen gereicht) machten die Ureinwohner in den Augen ihrer Invasoren zu Unmenschen und Barbaren, die zum Christenglauben bekehrt und in Europas Kultur eingemeindet werden mussten. Zu den eigentlichen Barbaren wurden dabei oft die Bekehrer. Im Prozess der Kolonisierung und Missionierung verloren schätzungsweise 90 Prozent der Einheimischen ihr Leben. Was den kanadischen Anthropologen und intimen Kolumbienkenner Wade Davis in (seiner „Liebeserklärung“ ans Land) Magdalena. Fluss der Träume von einem „Holocaust“ sprechen lässt.

Kreisläufe

Das zeigt: Lateinamerikanische und kolumbianische Geschichtskunde ist im Umbruch. Auch historische Wahrheit, um Hannah Arendt zu zitieren, gibt es immer nur zu zweit. Zumindest der argentinische Papst Franziskus hat sich für das den Indigenen angetane Leid entschuldigt. Das lineare „Weiter-Höher-Schneller“ in Global-Nord hat durch die beunruhigenden Anzeichen einer Klimakatastrophe Dämpfer und Dellen hingenommen. Nicht nur „Kreislauf“-Wirtschaft ist eines der neuen Öko-Bonmots.
Auch physikalisch nähern wir uns dem elementaren Naturverständnis von Global-Süd an. Dass wir aus Sternenstaub sind und wieder dazu werden, weiß nicht nur der Schlager: Alles Leben geht aus atomaren Recyclingprozessen hervor. Alte ausgebrannte Sterne (wie auch unser Mutterstern in fünf Milliarden Jahren) werden zu neuen Sonnen, Planeten und Materialien darauf verbacken. Insofern sind die Schöpfungsmythen in der christlichen und in anderen Religionen sowie die Hoffnung auf ein Himmels-Paradies und Wiederauferstehung wissenschaftlich durchaus geerdet.

Organischer Kosmos

Die moderne Physik holt uns indes auch geistig-spirituell ab und erinnert dabei an sumak kawsay. Die Quantenmechanik legt nahe, dass alle Teilchen im Universum miteinander verbunden sind, überlichtschnell, was selbst Einstein „spukhaft“ fand. Unsere Altvorderen in Amerika waren den Geheimnissen des Seins möglicherweise näher als wir Modernen.

Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 4: Die Zeit vergeht wie im Flug

    
    Beitragsautorin:

    Die Autorin ist uns bekannt, hat aber darum gebeten, nicht genannt zu werden.
    Für den Blog, 8. März 2023

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Beitrag in spanischer Sprache

Die Zeit vergeht wie im Flug

Jetzt ist Mitte Februar und wir sind schon viereinhalb Monate hier in Kolumbien. Wahnsinn, wie die Zeit rennt. Und auch die Zeit seit unserem letzten Blogeintrag kurz vor Weihnachten.

Leider kam genau an Heiligabend die Regenzeit zurück und hat dann noch bis Mitte Januar angehalten, aber seitdem haben wir Sonne und es ist erstaunlich, wie heiß und warm es dann tatsächlich auch auf 1.800 m ist. Aber wir freuen uns sehr darüber, genießen es und denken über einen (Aufstell-)Pool nach 😊. Und nachts bleibt es weiterhin angenehm frisch zum Schlafen. Herrlich.

Aber nochmal zurück zu Weihnachten und Silvester. Beides ist hier, anders als in Deutschland, eine Party und gar nicht besinnlich.  Wir haben nur im kleinen Kreis mit den kolumbianischen Großeltern Weihnachten gefeiert. Abends haben wir eine Novena gemacht (kurz gesagt: gesungen und gebetet) und dann bekannte deutsche und spanische Weihnachtslieder gesungen, was unserem Kleinen besonders Spaß gemacht hat – und bis heute hat er damit nicht aufgehört. Ganz typisch deutsch hatten wir echte Weihnachtszweige mit roten Kugeln und weißen Lichtern. Die allerdings konnte man zwar in verschiedenen Modi einstellen, aber geändert hat sich nur die Art des Blinkens. 😉 Als es dann abends anfing zu regnen und auch ziemlich kalt wurde, sind wir ins Haus gegangen, was lustigerweise dazu geführt hat, dass es mir mehr wie Weihnachten vorkam. Aber klar, in Deutschland ist man eigentlich immer in einem heimeligen Wohnzimmer.
An Silvester dann kamen Tanten und Onkel und es wurde gefeiert und am Balkon getanzt. Das schöne Silvesteressen abends kannten sie so nicht und es war etwas schwierig alle an den Tisch zu bekommen. Wir hatten sehr auf unsere gigantische Aussicht gehofft, denn von hier hätten wir die Feuerwerke vieler Dörfer gesehen, aber um 23:30 hat es sich zugezogen und dann aus Kübeln gegossen. Generell waren diese Tage durchaus herausfordernd. Als einzige Deutsche mit 6 (älteren) Kolumbianern gab es durchaus den einen oder anderen kulturellen Zusammenstoß. Aber so ist das wohl, wenn man sich in einer anderen Kultur befindet und so war es, rational gesehen, wohl zu erwarten. Aber wir haben das nächste Weihnachtsfest und dann wird es diesbezüglich bestimmt einfacher.

Mittlerweile ist unser Gästehaus fast fertig. Der große Holzbalkon ist dran, die Fensterschiebetüre ist da, alles frisch gestrichen, Lampen aufgehängt… In einer Woche kommen die ersten Besucher und wir freuen uns sehr darauf sie bei uns zu beherbergen und sind gespannt auf Ihre Meinung. Langfristig soll es noch ein paar mehr Möbel und Deko geben, aber wir wollen gerne schöne Dinge „sammeln“, die uns über den Weg laufen und nicht alles nu aus dem Katalog einrichten. Alles in allem freuen wir uns über diesen Meilenstein, den wir dann geschafft haben. Nachdem uns der erste Maler versetzt hatte, der zweite unbezahlbar teuer gewesen wäre und nun der Dritte endlich Zeit hat, wird das Haus nun erst einmal von innen und dann später von außen gestrichen. Somit sind dann die großen Arbeiten durch. Also tief durchatmen und freuen. Dann wird auch die Finca Stück für Stück eingerichtet, denn noch schieben wir einfach viel im Kreis- was einfach anstrengend ist. Ständig fehlt irgendwas 😉 Möbel sind aber gar nicht so einfach zu bekommen, denn es gibt einen riesen Spagat zwischen Möbeln im (Bau)-oder Möbelmarkt, die verhältnismäßig teuer sind und dafür z.T. aber nur aus Plastik, und den Möbeln von Handwerkern, die oft aus Vollholz sind und dafür preislich ähnlich liegen. Allerdings sind letztere nicht so einfach zu finden.

Ausblick von der Finca

Wir kommen wieder zu dem, von dem ich anfangs schon mal berichtet hatte. Community-conection. Also ab ins Dorf und rumfragen, bzw. von A nach B, etc. Findet man dann jemanden  passt es manchmal dann doch nicht oder es stellt sich jemand  als nicht verlässlich heraus und die Suche geht weiter. Aber bisher haben wir noch immer jemanden gefunden und bleiben also optimistisch.

Immer noch bin ich begeistert von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, mit der uns alle Nachbarn begegnen. Das macht wirklich einfach Spaß. Nachdem mein Mann mit ein paar Nachbarn eine WhatsApp Gruppe gegründet hat, um den Weg zu verbessern, wurde dies zu einem Selbstläufer mit vielen Beteiligten aus 3 Ortsteilen. Seit ca. 4 Wochen arbeiten jeden Samstag Freiwillige daran die Straße zu verbessern oder es wird Geld gespendet, um Schotter zum Auffüllen zu kaufen oder, wenn nötig, Arbeiter zu bezahlen. Es tut sich also was und die Leute hier helfen mit.  

Nach 4 Monaten haben wir entschieden, dass es Zeit für uns als Familie wird, eine kleine Auszeit zu nehmen und unserem Traum zu folgen, Kolumbien kennen zu lernen. Wir haben eine Woche in der Karibik am Strand und in Cartagena verbracht. Wahnsinn, wie schön das türkisblaue Meer dort war und die koloniale Stadt Cartagena war für mich nicht unbedingt typisch kolumbianisch, aber wunderschön mit einem ganz eigenen Flair. Nicht ganz billig, aber ich kann nur sagen es lohnt sich. 😊 Dort konnte ich mal wieder richtig leckere Schokocroissants und Pasta essen. Und die Freude unsers Sohnes, der zum ersten Mal das Meer gesehen hat war wirklich herzerweichend: „Mama, Mama, schau, wie schöööön!“ und das erste Baden im Meer war ähnlich emotional und freudig, auch wenn nicht in Worte gefasst. Er und auch wir kamen aus dem Strahlen gar nicht mehr raus.

Und auch einen zweiten kleinen Wunsch haben wir erfüllt. Wir haben einen kleinen Kakaobaum für meine Schwester gepflanzt. Als erfolgreiche Chocolatiere haben wir Ihr versprochen, falls wir irgendwann nach Kolumbien gehen, bekommt Sie einen eigenen Kakaobaum. Hier sind wir nun und haben unser Versprechen eingelöst.

Kakao-Pflanze

Nun freuen wir uns auf unsere ersten Besucher und weitere wunderschöne Zeiten hier – auch wenn die nächste Regenzeit sich langsam ankündigt.

 

El tiempo vuela

Estamos a mediados de febrero y ya llevamos cuatro meses y medio aquí en Colombia. Es una locura cómo vuela el tiempo. Y también el tiempo transcurrido desde nuestra última entrada en el blog justo antes de Navidad.

Por desgracia, la temporada de lluvias volvió exactamente en Nochebuena y duró hasta mediados de enero, pero desde entonces hemos tenido sol y es increíble el calor que hace, incluso a 1.800 metros. Pero estamos muy contentos, lo disfrutamos y pensamos en una piscina (emergente) 😊. Y por la noche sigue siendo agradablemente fresco para dormir. Maravilloso.

Pero volvamos a Navidad y Nochevieja. Al contrario que en Alemania, aquí ambas son una fiesta y nada contemplativas.  Sólo celebramos la Navidad en un pequeño círculo con nuestros abuelos colombianos. Por la noche, hicimos una novena (en pocas palabras: cantamos y pedimos) y luego cantamos conocidos villancicos alemanes y españoles, lo que fue especialmente divertido para nuestro pequeño – y todavía no para de hacerlo. Como es típico en Alemania, teníamos auténticas ramas de Navidad con chucherías rojas y luces blancas. Cuando empezó a llover por la tarde y hizo bastante frío, nos metimos dentro, lo que, curiosamente, hizo que me pareciera más Navidad. Pero claro, en Alemania siempre estás en un salón acogedor.

En Nochevieja vinieron tíos y tías y lo celebramos y bailamos en el balcón. No conocían la bonita cena de Nochevieja así y fue un poco difícil llevar a todos a la mesa. Teníamos muchas esperanzas puestas en nuestra gigantesca vista, porque desde aquí habríamos visto los fuegos artificiales de muchos pueblos, pero a las 23:30 se cerró y luego diluvió. En general, estos días fueron bastante complicados. Como los únicos alemanes con 6 colombianos (mayores), tuvimos uno o dos choques culturales. Pero así es cuando estás en una cultura diferente y, racionalmente hablando, era de esperar. Pero se acercan las próximas Navidades y seguro que será más fácil en este sentido.

Papageien

Mientras tanto, nuestra casa de invitados está casi terminada. El gran balcón de madera está en su sitio, las puertas correderas de las ventanas están ahí, todo está recién pintado, las lámparas están colgadas… Dentro de una semana llegarán los primeros visitantes y estamos deseando acogerlos con nosotros y tenemos curiosidad por saber vuestra opinión. A largo plazo, habrá algunas piezas más de mobiliario y decoración, pero nos gustaría „coleccionar“ cosas bonitas que se nos presenten y no amueblarlo todo de catálogo. En definitiva, estamos contentos con este hito que hemos alcanzado. Después de que el primer pintor nos diera plantón, el segundo nos hubiera salido prohibitivamente caro y ahora el tercero por fin tiene tiempo, ahora la casa se pintará primero por dentro y más tarde por fuera. Esto significa que el trabajo principal estará terminado. Así que respirad hondo y alegraos. Luego se amueblará la finca pieza a pieza, porque seguimos dando vueltas en círculos, lo cual es agotador. Siempre falta algo 😉 Pero amueblar no es tan fácil, porque hay un gran equilibrio entre los muebles del mercado (de la construcción) o del mueble, que son relativamente caros y, por tanto, en parte sólo de plástico, y los muebles de los artesanos, que suelen ser de madera maciza y, por tanto, de precio similar. Sin embargo, estos últimos no son tan fáciles de encontrar. Volvamos a lo que hablaba al principio. Comunidad-conección. Así que vete al pueblo y pregunta por ahí, o de A a B, etc. Si encuentras a alguien, a veces no encaja o resulta que no es de fiar y la búsqueda continúa. Pero hasta ahora siempre hemos encontrado a alguien, así que seguimos siendo optimistas.

Me sigue entusiasmando la amabilidad y servicialidad con que nos reciben todos los vecinos. Es realmente divertido. Después de que mi marido pusiera en marcha un grupo de WhatsApp con algunos vecinos para mejorar el camino, esto se convirtió en un juego de niños con muchos participantes de 3 barrios. Desde hace unas 4 semanas, los voluntarios trabajan todos los sábados para mejorar el camino o se ha donado dinero para comprar grava para rellenarlo o para pagar a los trabajadores si es necesario. Así que las cosas están sucediendo y la gente de aquí está ayudando. 

Después de 4 meses decidimos que era hora de que nosotros como familia nos tomáramos un tiempo y siguiéramos nuestro sueño de conocer Colombia. Pasamos una semana en el Caribe en la playa y en Cartagena. Fue increíble lo hermoso que era el mar turquesa allí y la ciudad colonial de Cartagena no era necesariamente típica colombiana para mí, pero hermosa con un estilo propio. No es barato, pero sólo puedo decir que merece la pena. Allí pude volver a comer croissants de chocolate y pasta realmente deliciosos. Y los amigos de nuestro hijo, que vio el mar por primera vez, fueron realmente enternecedores: „¡Mamá, mamá, mira, qué bonito!“ y el primer baño en el mar fue igualmente emotivo y alegre, aunque no se expresara con palabras. Ni él ni nosotros podíamos dejar de estar radiantes.

Y también cumplimos un segundo pequeño deseo. Plantamos un pequeño árbol de cacao para mi hermana. Como chocolatera de éxito, le prometimos que si alguna vez íbamos a Colombia, tendría su propio árbol de cacao. Aquí estamos y hemos cumplido nuestra promesa.

Ahora esperamos a nuestros primeros visitantes y más momentos maravillosos aquí, aunque la próxima temporada de lluvias se acerque lentamente.

Kolumbiens Vize-Präsidentin und Außenminister in München

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, Wissenschaftsjournalist
    DKF München
    Für den Blog im Februar 2023
  
     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Text+Fotos (c) Wolfgang Chr. Goede 

Auch Kolumbien war zur 59. Münchner Sicherheitskonferenz MSC im Februar 2023 angereist. Hochrangige Regierungsvertreter*innen aus über 100 Ländern trafen sich zum traditionellen Austausch über Sicherheitsfragen, diesmal überschattet vom Russland-Ukraine Konflikt. 

Kolumbien wurde vertreten von der Vize-Präsidentin Francia Márquez sowie Álvaro Leyva, Außenminister und Kanzler. Beide nutzten die Gelegenheit, sich mit in München exilierten Kolumbianerinnen und Kolumbianern zu treffen. Die Veranstaltung wurde organisiert von der kolumbianischen Botschaft und dem Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstitut CAPAZ in Bogotá, geleitet vom Gießener Friedensforscher Stephan Peters.

Die Botschafterin Yadir Salazar Mejia und Professor Peters eröffneten „Wahrheit im Exil. Ein Weg zum Frieden in Kolumbien“. Ausgewählte Teilnehmer berichteten über ihre Verfolgung in Kolumbien durch militante Gruppen, Flucht nach Deutschland und ihr oft schweres Leben fernab der Heimat. Der 81-jährige Außenminister sprach über seine Engagements für den Frieden unter verschiedenen Regierungschefs sowie auch eigene Ausgrenzungen und Verfolgungen. Dabei überraschte er mit beeindruckender Rhetorik und erzählerischen Elementen. Besonders würdigte Leyva den Einsatz des bis August 2022 amtierenden deutschen Botschafters in Bogotá, Peter Ptassek, den er mit einem San Carlos Orden auszeichnete.

Vizepräsidentin Márquez

Die Vize-Kanzlerin erschien nur kurz, weil etliche Konferenztermine sie in Atem hielten. Regierungsvertreter aus aller Welt wollten in Privatgesprächen offensichtlich Auskunft über den Friedensprozess in Kolumbien und was sich daraus für eine friedvollere Gesellschaft lernen ließe. Auf diese Frage ging Márquez beim Treffen mit den Exilant*innen zur Enttäuschung mancher kaum ein (gleichwohl Adveniat in einem Communiqué zur Sicherheitskonferenz bedauerte, dass die Gewalt gegen die Zivilgesellschaft anhalte, 189 Menschenrechtsverteidiger*innen in 2022 ermordet worden seien). Die Afro-Kolumbianerin hob aber hervor, dass die Probleme rund um die Drogenkriminalität nur international gelöst werden könnten, auch durch Kontrolle der Geldwäsche im Globalen Norden; die Koka-Bauern seien das schwächste Glied in dieser Kette. Künstlerische Darbietungen aus Ballet und Musik begleiteten die Veranstaltung, die mit einem Imbiss und informellen Get-Together endete.

Vizepräsidentin Márquez mit Exilantinnen auf dem Podium

 

Außenminister Leyva

 

Professor Peters, CAPAZ

 

Bericht einer Exilantin

 

Veranstaltungsteam

Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 3: Die ersten 2 Monate

    
    Beitragsautorin:

    Die Autorin ist uns bekannt, hat aber darum gebeten, nicht genannt zu werden.
    Für den Blog, 21. Dezember 2022

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Spanische Sprache

Ernüchterung, Frust und hartnäckige Hoffnung

So, die ersten 2 Monate in unserem neuen Zuhause sind rum. Wie irgendwie auch zu erwarten war, ist eine gewisse Ernüchterung eingetreten. Irgendwie schade, denn es ist hier immer noch wunderschön, aber wir haben auch gelernt, wie beschwerlich es in den Bergen in einem Entwicklungsland ist. Beschwerlich gerade vor allem deshalb, weil die Regenzeit einfach nicht enden will. Normal gibt es 2 Regenzeiten und 2 Trockenzeiten in der Region. Seit bald 3 Jahren gab es keine richtige Trockenzeit mehr. Angeblich wegen dem Phänomen La Nina, aber vielleicht steckt auch der Klimawandel dahinter. Im Dezember sollte nun die Trockenzeit anfangen, aber es passiert nichts und offizielle Angaben sind, dass sich diese bis Januar oder Februar verschiebt. Und so sitzen wir hier oft einfach im Nebel. Halt wie auch in Deutschland im Herbst in den Bergen. Haben Fließpullis an und bekommen ab und an, wenn es aufreißt eine Idee davon, wie schön es sein könnte. Auf Grund des vielen Regens und den Straßenbauarbeiten im nächsten Ortsteil ist die Straße für unser Auto mittlerweile unpassierbar. Als wir vor ziemlich 1 Jahr die Finca anschauen waren, hat der Weg ins Städtchen 30 min gedauert. Als wir angekommen sind 50, dann eine Stunde und nun geht es nichts mehr. Als wir das letzte Mal zurück zur Finca gefahren sind, sind wir so fies aufgesessen, dass wir bei der nächsten Gelegenheit das Auto erstmal zur Inspektion des Unterbodens geben werden. Und so ist einfach alles schwierig. Es fängt bei Kleinigkeiten an: Als wir ankamen hatte ich Tomaten gesät, die sind nun soweit, dass ich sie rauspflanzen sollte. Aber draußen gehen sie mir beim vielen Regen kaputt, einen großen Topf habe ich nicht und beim Transport mit dem öffentlichen Jeep (der gerade noch so durchkommt), würde er wohl kaputt gehen. Aber das zieht sich durch alles durch bis hin zu Matratzen für Familie, die an Weihnachten kommen wollte. Und das bremst alles so aus, macht es beschwerlich und frustig.

Aber man erlebt allerhand mit den Öffis. Öffis bedeutet hier: Toyota Jeep, die ziemlich alles fahren können. Für deutsche Verhältnisse passen ca. 9 Personen rein. Als ich neulich nach Medellin gefahren bin, warn wir zu 15. Irgendwann musste ich nur noch lachen und dachte mir es fehlt nur noch das Huhn, dass sie uns zwischen die Beine stellen. Bei einem der Rückwege aus dem Städtchen war die Schachtel der Hühner dann auf dem Dach und wir auch. Da ja sonst fast nichts anderes mehr in die Ortsteile kommt, sind die Jeeps ziemlich voll und ich habe nun schon 2mal eine Cabriofahrt auf dem Dach mitgemacht. Zum Teil aber besser als irgendwo in der Mitte geklemmt zu sein – und als Deutsche bin ich ja auch verhältnismäßig groß. Neulich hingen 2 wohlgeformte Frauen Ü50 hinten am Jeep, das tat mir schon richtig leid, aber sie nehmen es alle sehr gefasst auf. Der letzte Transport war wie folgt: 20 min in den nächsten Ortsteil laufen (ja, ich werde immer schneller), 30 min auf den verspäteten Jeep warten, 30 min Extrafahrt, weil wir eine alte Dame zu ihrer Finca gefahren haben und dann war ich nach 2h im Städtchen. Rückfahrt war wieder brechend voll, aber ich habe einen guten Platz auf dem Beifahrersitz ergattert. Hat aber dann dazu geführt, dass ich die erste Zeit eine Taschenlampe aus dem Fenster gehalten habe, denn die Lichtmaschine ist ausgefallen. Wir haben dann aber einen netten Motoradfahrer gefunden, der uns den Weg geleuchtet hat. Als der aber abgebogen ist und alle Kisten vom Dach weg waren, hat sich die Tochter des Fahrers auf´s Dach gesetzt und den Weg mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Und alle haben es wieder heiter aufgenommen, lustig Witze gerissen und wir hatten Spaß im Auto.

Überraschend für mich wurde ich auch schnell angesprochen, dass ich doch die mit den leckeren Kuchen sei. Ja, ich back sehr gerne und versuche hier mit den Zutaten, die ich bekomme, Kuchen zu backen. Natürlich laden wir Nachbarn, Arbeiter etc. dann ein, was zu essen. Und irgendwie hat das die Runde gemacht. 😊 Da ich mich manchmal wie ein Allien fühle, ist es schön, dass ich auch positive Außenwahrnehmung habe.

Eine weitere schöne Entwicklung aus der letzten Zeit ist, dass 3 Häuser weiter ja die Grundschule des Ortsteils ist und wir hier eine sehr nette und liebe Lehrerin haben, die Benno sofort mit integriert hat. In der großen Pause (1h) ist er immer eingeladen zu kommen und mit den Kindern zu spielen. Er hat sogar nun am kolumbianischen Schuljahresende und den großen Ferien ein Weihnachtsgeschenk bekommen. Zudem hat die Lehrerin uns erzählt, dass ab dem nächsten Schuljahr im Nachbar-Ortsteil 2 mal pro Woche ein Programm für die Kleinen gibt, wo sie 2-3 Stunden spielen und Benno darf dann auch hin. Da freuen wir uns drauf, denn dann hat er noch mehr Kontakt mit anderen Kindern. Aber auch die Schule hat schon viel geholfen und so hat er eine Freundin hier etwas bergabwärts, die zwar 2 Jahre älter ist, aber gerne mit ihm spielt, v.a. schaukelt.

Die „großen“ Renovierungsabarbeiten sind bald abgeschlossen. Und das ist gut so, denn es war dann doch mehr als gedacht. Es fehlt noch der Balkon am Gästehaus und dann eine ordentliche Grundreinigung, Möbel und Kleinkram. Und da sind wir wieder beim Transportproblem. Aber im anderen Ortsteil wurde nun ein Teil des betonierten Spurwegs fertig gestellt, dieser wird vor Weihnachten eröffnet. Dann kommt ein zweiter Teil weiter bergauf in den nächsten 2 Monaten und dann kommt die große Straße, in der ich bei der letzten Fahrt 6 knietiefe für uns nicht passierbare (Schlamm-)Löcher gezählt habe. Es gibt also Hoffnung, dass in den nächsten 4 Monaten sich die Straße erheblich verbessert und auch die Trockenzeit einsetzt. Und auch wenn man weiß, dass Zeitangaben hier relativ sind, bleibt meine Hoffnung auf Besserung. Eine hartnäckige Hoffnung 😊

Nun wünsche ich allen Lesern eine schöne restliche Vorweihnachtszeit und dann fröhliche und entspannte Weihnachten. Hier ist Weihnachten einfach nur eine große Party. Ich lass das mal auf mich zukommen….

FROHE WEIHNACHTEN     FELIZ NAVIDAD!!!

P.S. Diesen Blog habe ich vor ca. 6 Tagen geschrieben. Und genau seit diesem Zeitpunkt hat es nicht mehr geregnet und die Tropensonne brennt vom Himmel. So sehr, dass wir am überlegen sind uns doch eher früher als später einen Pool zu kaufen 😊. Zudem hat die extreme Sonne dazu geführt, dass die Straße komplett abgetrocknet ist und auch einige Löcher zugemacht wurden. Wir trauen uns nun also auch wieder mit unserem Auto ins Städtchen zu fahren. Und neben alldem, tut die Sonne natürlich auch einfach gut und die Stimmung ist gut – es geht also stark bergauf.

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Desilusión, frustración y esperanza persistente

Los dos primeros meses en nuestro nuevo hogar han terminado. Como era de esperar, se ha instalado una cierta desilusión. Es una pena, porque aquí sigue siendo precioso, pero también hemos aprendido lo difícil que es vivir en la montaña en un país en desarrollo. Difícil sobre todo porque la temporada de lluvias no termina. Normalmente hay 2 estaciones lluviosas y 2 secas en la región. No ha habido una verdadera estación seca desde hace casi 3 años. Supuestamente debido al fenómeno de La Niña, tal vez el cambio climático esté detrás de ello. En diciembre debería comenzar la estación seca, pero no pasa nada y la información oficial es que se retrasará hasta enero o febrero. Así que a menudo nos quedamos aquí sentados en la niebla. Como en Alemania, en las montañas en otoño. Llevamos jerseys vaporosos y de vez en cuando, cuando se rompe, nos hacemos una idea de lo bonito que podría ser. Debido a la lluvia y a las obras en el distrito vecino, la carretera es intransitable para nuestro coche. Cuando visitamos la finca hace un año, tardamos 30 minutos en llegar al pueblo. Cuando llegamos tardaron 50, luego una hora y ahora nada. La última vez que volvimos a la finca, nos quedamos tan atascados que llevaremos el coche a revisar los bajos en la próxima ocasión. Y así todo es difícil. Empieza con pequeñas cosas: Cuando llegamos, había sembrado tomates, que ya están listos para plantar. Pero fuera se rompen con toda la lluvia, no tengo una maceta grande y cuando las transporte en el jeep público (que apenas consigue pasar), probablemente se romperían. Pero eso abarca todo, hasta los colchones para los familiares que querían venir por Navidad. Y eso lo ralentiza todo mucho, lo hace pesado y frustrante.

Pero con el transporte público se experimenta de todo. El transporte público aquí significa: Toyota Jeep, que puede conducir casi cualquier cosa. Para los estándares alemanes, caben unas 9 personas. Cuando el otro día fui en coche a Medellín éramos 15. En algún momento me dio la risa y pensé que lo único que faltaba era el pollo que nos pondrían entre las piernas. De vuelta del pueblo, la caja de pollos estaba en el techo y nosotros también. Como no entra casi nada más en los distritos, los jeeps están bastante llenos y ya he dado dos paseos en descapotable por el techo. Pero en parte es mejor que quedarse atascado en algún punto intermedio, y como alemán soy relativamente alta.

El otro día, 2 mujeres bien formadas de más de 50 años estaban colgadas de la parte trasera del jeep, sentí mucha pena por ellas, pero todas se lo toman con mucha calma. El último transporte fue el siguiente: 20 minutos andando hasta la siguiente parte de la ciudad (sí, cada vez soy más rápida), 30 minutos de espera para el jeep que llega tarde, 30 minutos más de viaje porque llevamos a una anciana a su finca y después de 2 horas estaba en la ciudad. El viaje de vuelta volvió a estar abarrotado, pero conseguí un buen sitio en el asiento del copiloto. Pero luego tuve que sacar una linterna por la ventanilla durante las primeras horas porque el alternador había fallado. Pero entonces encontramos a un simpático motorista que nos indicó el camino. Pero cuando se apagó y todas las cajas desaparecieron del techo, la hija del conductor se sentó en el techo e iluminó el camino con la linterna. Y todos volvieron a tomárselo con alegría, soltaron chistes graciosos y nos divertimos en el coche.

Sorprendentemente para mí, enseguida me dijeron que era la de los pasteles deliciosos. Sí, me encanta hornear e intento hacer pasteles aquí con los ingredientes que consigo. Por supuesto, luego invitamos a vecinos, trabajadores, etc. a comer algo. Y de alguna manera eso hizo la ronda. Como a veces me siento como un Allien, es bueno tener también percepciones positivas del exterior.

Otro acontecimiento agradable recientemente es que la escuela primaria del distrito está a 3 casas de distancia y tenemos un maestro muy agradable y encantador aquí que integró Benno inmediatamente. Durante el gran descanso (1h) siempre se le invita a venir a jugar con los niños. Incluso recibió un regalo de Navidad ahora en el fin de curso y las grandes fiestas colombianas. Además, la profesora nos dijo que a partir del 2023 el podra entrar en un programa dos veces a la semana. Eso Lo estamos deseando, porque así tendrá aún más contacto con otros niños. Pero el colegio también le ha ayudado mucho y así tiene un amigo aquí un poco más abajo que es 2 años mayor pero al que le gusta jugar con él, sobre todo a columpiarse.Las „grandes“ obras de renovación terminarán pronto. Y eso es bueno, porque era más de lo que pensábamos. Todavía falta el balcón de la casa de huéspedes y luego una limpieza básica adecuada, muebles y cachivaches. Y ahí estamos de nuevo con el problema del transporte. Pero en la otra parte del pueblo, se ha terminado una parte del camino de hormigón y se abrirá antes de Navidad.

Luego viene una segunda parte más cuesta arriba en los próximos 2 meses y luego viene la gran carretera, en la que conté 6 hasta las rodillas (barro) agujeros no transitables para nosotros en el último viaje. Así que hay esperanzas de que en los próximos 4 meses la carretera mejore considerablemente y también de que llegue la estación seca. Y aunque uno sabe que aquí los tiempos son relativos, mi esperanza de mejora se mantiene. Una esperanza persistente

Ahora deseo a todos los lectores un maravilloso resto de la temporada prenavideña y después una feliz y relajada Navidad. Aquí la Navidad es una gran fiesta. Dejaré que me lo cuentes ….

FELIZ NAVIDAD ¡¡¡FELIZ NAVIDAD!!!

P.S. Escribí este blog hace unos 6 días. Y no ha llovido desde entonces y el sol tropical quema desde el cielo. Tanto que nos estamos planteando comprar una piscina más pronto que tarde 😊. Además, el sol extremo ha hecho que la carretera se seque por completo y se han cerrado algunos agujeros. Así que ahora nos atrevemos a conducir nuestro coche en la ciudad de nuevo. Y además de todo eso, el sol, por supuesto, es bueno para la salud y el buen humor, así que las cosas mejoran.

Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 2: Ankunft und erste Wochen

    
    Beitragsautorin:

    Die Autorin ist uns bekannt, hat aber darum gebeten, nicht genannt zu werden.
    Für den Blog, 02. November 2022

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Spanische Sprache

Seit drei Wochen sind wir nun in Kolumbien. Der Flug hierher hat mit unserem Kleinen gut funktioniert und es ist auch alles angekommen. Wir sind mit 5 großen Koffern, 3 Handgepäckkoffern, 3 „personal items“ und einem Buggy nach Kolumbien geflogen. Schon in Deutschland hatten wir einen Transfer gebucht, der uns vom Flughafen ins Hotel brachte und das war auch gut so. Es kam ein riesiger Wagen, in den tatsächlich alles reingepasst hat. Dann doch erschöpft waren wir froh, als wir in einem kleinen Hotel in Medellin angekommen waren. Hier sind wir für 4 Tage geblieben, um die wichtigsten Dinge zu regeln. Das mit dem Auto war erfreulicher Weise sehr einfach, denn nach unserem letzten Blogbeitrag hat sich ein Freund aus Medellin bei uns gemeldet, der sein Auto verkaufen wollte. Also haben wir zugeschlagen. Ansonsten haben wir in Medellin Papierkram auf der Einwanderungsbehörde geregelt, eine Waschmaschine gekauft und Familie besucht. Und wie das hier so ist, klingt das gar nicht so viel für 3 Tage, aber hier ticken die Uhren anders und man braucht viel Zeit.

Nach unserer Zeit in Medellin sind wir dann im eigenen Auto, vollgepackt bis unters Dach, zu unserer Finca Emilio in Fredonia gefahren. Die Anreise war abenteuerlich, denn der Weg vom Städtchen bis in den Ortsteil war durch den vielen Regen noch schlechter als beim letzten Besuch vor 9 Monaten. Aber es war machbar. Wir waren sehr froh, als wir angekommen waren und dort auch von einem Nachbarn im Empfang genommen wurden. Es war für mich ein schönes Gefühl in ein neues Zuhause zu kommen, in dem Licht brennt und jemand auf einen wartet. Die Leute hier sind generell wahnsinnig nett und hilfsbereit. In den 3 Wochen, die wir nun auf der Finca sind, haben wir einen Nachbarn gefunden, der uns auf seinem Maultier frische Milch für unseren Sohn bringt, einen der bei Bedarf Gemüse vom Markt aus dem Städtchen zu uns bringt, einen von dem wir Fleisch und Fisch beziehen können und viele andere, die uns geduldig alles hier erklären und immer Zeit für ein Schwätzchen haben. Denn Internet hilft hier nichts, man braucht Dorf-Connections!

Finca Emilio

Der Wechsel aus einer Kleinstadt in Bayern in ein Bergdorf in den Anden ist aber natürlich dennoch groß. Zudem sind wir auf 1.800 m Höhe und ich habe die ersten Tage sowas von viel geschlafen. Das war wohl die Anpassung an die Höhenluft, aber auch an ein komplett neues Umfeld.

Es ist wunderschön hier, wir haben einen gigantischen Ausblick, viele Vögel und einfach viel Natur. Auch wenn das bedeutet, dass wir u.a. schon kleine Skorpione (Alakrane) zu Besuch hatten.

Skorpion (Alacran)

Die Zeit läuft langsamer. Alle Handwerker, die hier waren, um sich etwas anzuschauen, waren ca. 3 Stunden hier und haben mit uns Kaffee getrunken. Es ist wirklich entschleunigend. Aber manchmal auch etwas anstrengend. Hier das Beispiel der Waschmaschine. Beim Kauf der Waschmaschine wurde uns mehrfach versichert, dass diese bis in die Finca geliefert wird. Wir sollen nur den ganzen Tag dort sein, dass wir sie in Empfang nehmen können. Das waren wir, aber es kam niemand. Am nächsten Morgen um kurz nach 7 wurden wir angerufen, dass die Waschmaschine nun auf dem Rückweg ist, weil wir sie nicht entgegengenommen hatten. Der Fahrer hatte sich geweigert in unseren Ortsteil zu fahren. Die Kontaktdaten der netten Verkäuferin haben uns nichts geholfen, da kein Anruf beantwortet wurde. Über Zentralen und viel Hin- und Her-Telefoniererei haben wir es dann geschafft, dass die Waschmaschine nochmals bis nach Fredonia (also ins Zentrum) geliefert wurde und dort haben wir sie dann abgeholt – und sind dabei 3mal am Berg hängen geblieben. Dann hatten wir die Waschmaschine endlich hier und wollten sie natürlich anschließen. Aber der mitgelieferte Schlauch war so kurz, dass es nicht ging. Der nächste Eisenwarenhandel im Zentrum 50 min entfernt. Also haben wir hier versucht mit Schläuchen und Anschlüssen zu improvisieren, um die Maschine zum Laufen zu bringen. Nach 2 Wochen auf der Finca in der Regenzeit war Waschen dringend nötig. Ich weiß nicht, wie viele Stunden wir investiert haben, aber schlussendlich haben wir sie in den Garten neben den Anschluss dort gestellt und einfach gehofft, dass es nicht regnet. Die nächste Überraschung für mich war, dass wir eine Waschmaschine gekauft haben, mit der man auch „warm“ waschen kann. Aber dafür braucht man hier einen Warmwasserzufluss, wie wir dann entdeckt haben und nicht wie in D nur einen kalten. Nachdem wir in der Finca nur kaltes Wasser haben (die Duschen haben Durchlauferhitzer) können wir nun erstmal nur mit kaltem Wasser waschen. Es ist alles nichts Dramatisches, aber in diesem Stil vergingen die letzten 2 Wochen mit vielen solcher Erlebnisse. Dennoch haben wir einiges vorwärts bekommen und wie geschrieben auch viele Schönes erlebt. Und unser Kleiner ist den ganzen Tag draußen, spielt oder will uns helfen, die Finca schön zu machen. Wir haben keinen Esstisch drinnen. Wir essen immer draußen, da wir eine ums Haus herumlaufende Veranda haben, so dass wir auch bei Regen trocken bleiben.

Und nach einem insgesamt guten Start und einem tollen Gefühl hier zu sein, freuen wir uns nicht nur auf die hoffentlich im Dezember anfangende Trockenzeit, sondern auch auf die Arbeiten, die ab nächster Woche die Handwerker an der Finca machen werden, so dass wir uns hier noch heimeliger fühlen werden und auch im Nebengebäude unser Gästezimmer mit Balkon fertig wird. Dann sind Familie, Freunde und Gäste herzlich willkommen!

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Llevamos tres semanas en Colombia. El vuelo funcionó bien con nuestro pequeño y todas las maletas llegaron sin problema. Volamos a Colombia con 5 maletas grandes, 3 maletas de equipaje de mano, 3 „objetos personales“ y un coche pequeño para pasear a nuestro hijo. Por suerte, desde Alemania habíamos reservado transportación, un coche enorme en el que nos cupo todo. Luego, agotados, nos alegramos cuando llegamos a un pequeño hotel de Medellín. Nos quedamos aquí durante 4 días para ocuparnos de las cosas más importantes. Conseguir un vehículo fue afortunadamente muy fácil, porque después de nuestra última entrada en el blog, un amigo de Medellín se puso en contacto con nosotros informándonos que quería vender su coche. Entonces lo vimos y nos gustó. En los otros dias, hicimos algunos trámites en la oficina de inmigración de Medellín, compramos una lavadora y visitamos a la familia. Y tal y como es aquí, eso no parece mucho para 3 días, pero aquí los es ya que el ritmo de vida es mucho más lento. „Los relojes funcionan diferente y se necesita más tiempo de lo normal para muchas cosas“

Después de nuestro tiempo en Medellín, nos dirigimos en nuestro propio coche, lleno hasta el techo, a nuestra Finca Emilio en Fredonia. El viaje fue aventurero, porque la carretera desde el pequeño pueblo hasta el distrito estaba aún peor que en nuestra última visita hace 9 meses debido a toda la lluvia. Pero lo logramos. Estábamos muy contentos cuando llegamos y nos recibió un vecino. Fue una sensación agradable para nuestra familia llegar a un nuevo hogar donde las luces estaban encendidas y alguien te está esperando. La gente aquí es en general muy agradable y servicial. En las tres semanas que llevamos en la finca, hemos encontrado un vecino que nos trae leche fresca para nuestro hijo en su mula, otro que nos trae verduras del mercado del pueblo cuando las necesitamos, otro al que podemos comprar carne y pescado, y muchos otros que nos explican todo con paciencia y siempre tienen tiempo para charlar. Porque aquí no sirve Internet, ¡se necesitan las conexiones del pueblo!

Es hermoso aquí, tenemos una vista gigantesca, muchos pájaros y simplemente mucha naturaleza. Aunque eso signifique que ya nos han visitado, entre otras cosas, pequeños escorpiones (alacranes). Aquí el tiempo corre más lento. Todas las personas que nos ayudaran a arreglar cosas en la casa estuvieron aquí unas 3 horas y tomaron café con nosotros. Realmente se está desacelerando. Pero a veces también es un poco agotador. Por ejemplo, cuando visitamos un almacén para comprar la lavadora ya que nos aseguraron varias veces que la entregarían en la finca. Sólo debíamos estar allí todo el día para poder recibirlo. Fuimos, pero no vino nadie. A la mañana siguiente, poco después de las 7, nos llamaron para decir que la lavadora estaba de vuelta porque no la habíamos recibido. El conductor se había negado a ir hasta nuestra vereda. Los datos de contacto de la simpática vendedora no nos sirvieron de nada, ya que no se respondió a ninguna llamada. Conseguimos que nos entregaran la lavadora en Fredonia (es decir, en el centro de la ciudad) a través de una oficina central y un montón de llamadas telefónicas de ida y vuelta, en la transportación (Nosotros mismos) quedamos atascados en la montaña 3 veces. Entonces finalmente tuvimos la lavadora aquí, queríamos conectarla por supuesto. Pero la manguera que venía con ella era tan corta que no funcionaba. La ferretería más cercana en el centro estaba a 50 minutos de distancia. Así que tratamos de improvisar con mangueras y conexiones para hacer funcionar la máquina. Después de 2 semanas en la finca en la temporada de lluvias, el lavado era urgente. No sé cuántas horas invertimos, pero al final lo pusimos en el jardín al aire libre esperando que no lloviera.

Die Waschmaschine

La siguiente sorpresa para mí fue que compramos una lavadora con la que también se puede lavar „en caliente“. Pero para eso se necesita aquí un suministro de agua caliente directo, como aquí solo tenemos agua caliente (a diferencia de las lavadoras alemanas que calientan ellas mismas el agua fría). Como sólo tenemos agua fría en la finca (las duchas tienen calentadores de agua instantáneos), en este momento sólo podemos lavar con agua fría. No es nada dramático, pero las tres últimas semanas han transcurrido en este estilo con muchas experiencias de este tipo. Sin embargo, hemos hecho algunos progresos y, como está escrito, también hemos vivido muchas cosas bonitas. Nuestro pequeño está todo el día fuera, jugando o queriendo ayudarnos a poner bonita la finca. No tenemos una mesa de comedor en el interior. Siempre comemos fuera porque tenemos una veranda que rodea la casa, así que nos mantenemos secos incluso cuando llueve.

Después de un buen comienzo en general y una gran sensación de estar aquí, no sólo esperamos la temporada seca que, con suerte, comenzará en diciembre, sino también el trabajo que los trabajadores harán en la finca a partir de la próxima semana, para que nos podamos sentir aún más en casa. La habitación para nuestros invitados con balcón también estará pronto lista. Familia, amigos y los invitados serán muy bienvenidos!

 

Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 1: Die Abreise

    
    Beitragsautorin:

    Die Autorin ist uns bekannt, hat aber darum gebeten, nicht genannt zu werden.
    Für den Blog, 02. Oktober 2022

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Spanische Sprache

Wir sind eine kleine Familie, Papa aus Kolumbien, Mama aus Deutschland und unser kleiner Sohn. In weniger als einer Woche sitzen wir in einem Flieger, um für 1,5 Jahre in Kolumbien zu leben. Wann genau weiß ich nicht mehr, aber als unser Sohn noch ein Baby war kam uns das erste Mal diese Idee. Es war aber eigentlich mehr eine Schnapsidee, ein Traum. Aber irgendwann nahm die Idee immer mehr Gestalt an! Im Januar dieses Jahres waren wir dann in Kolumbien und haben uns eine ehemalige Kaffeefinca angesehen, in der wir dann leben könnten. Es hat uns dort gut gefallen und so haben wir dann im Winter diese Idee mit unseren Arbeitgebern geklärt. 9 Monate hatten wir nun Zeit für die Vorbereitungen – und ich bin froh darum.

Wahnsinn, was es alles zu organisieren gab. Angefangen bei der Suche nach Zwischenmietern, über Klärungen zu Aufenthaltstiteln in Deutschland, Impfungen, Auslandskrankenkasse etc., bis hin zur Abmeldung unser wöchentlichen Milchlieferung. Und immer braucht man Puffer. Der erste Mieter hat vor Unterschrift des Vertrages abgesagt und die Suche ging von vorne los. Mein Visum – eigentlich eine Formsache- war eine Formsache, aber eine digitale Formsache, die es in sich hatte. Auf der Seite zum Beantragen stand, dass es ca. 30 min dauert. Wir haben bis nachts um halb 12 mit dem Formular gekämpft, weil schlicht die Programmierung davon komisch ist und z.B. der Sohn nur dann registriert ist, wenn man ein zweites Kind dazufügt. Aber ohne unseren Sohn kein Visum für die Mama eines Kolumbianers…Von diesen Geschichten gibt es viele Anekdoten und wie gesagt, ich bin sehr froh über die Zeit, die wir für die Vorbereitung hatten.

Die nächsten und letzten Tage hier in Deutschland geht es jetzt in die finale Etappe zum Haus ausräumen und Garten fertig machen, 5 Koffer packen, Haus und Katze übergeben. Dann wendet sich der Blick nach vorne. Online-Check in, Coronaformulare ausfüllen und ab nach München zum Flughafen… Ich bin froh, wenn wir im Flugzeug sitzen und was wir dann nicht dabei haben, bzw. nicht vorgedacht und organisiert haben, bekommen wir sicherlich auch hin. Wozu habe ich schließlich einen entspannten Kolumbianer an meiner Seite 😊.

Die Finca Emilio – unser neues Zuhause in Kolumbien

Ab nächster Woche werden wir dann in der Finca Emilio in den Bergen von Fredonia, ca. 1,5 Stunden südwestlich von Medellín leben. Ein ganz anderes und einfacheres Leben, auf das wir uns sehr freuen. Von der Finca, die auf 1.800 Metern in der Zentral-Cordillera liegt, können wir bis ins Tal und den Rio Cauca auf 400m herunterschauen. Auf der gegenüberliegenden Seite zieht die westliche Cordillera wieder hoch und wir haben oft einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter den Bergen zu bestaunen, bis nachts die Lichter von Jericó zu sehen sind. Aber wir sind nicht ganz alleine. Neben der Finca, sind an der Straße noch 3 Häuser, die Grundschule des Teilortes, sowie eine Kaffeefinca, auf deren Kaffee wir uns schon freuen. 10 min zu Fuß bergab gibt es nochmal einige Häuser und auch einen kleinen Laden, wo wir uns das Nötigste besorgen oder auch einfach nur ein Bier oder Lutscher kaufen können.

In der ersten Zeit werden wir die Finca etwas renovieren, so dass wir eine Terrasse mit Ausblick haben, dami dann Freude oder auch Touristen den Blick auf die Cordillera der Anden genießen können. Darauf freuen wir uns, denn so wunderschön die Ruhe in der Natur dort ist, ist Besuch auch toll!

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Somos una familia pequeña, papá de Colombia, mamá de Alemania y nuestro hijo pequeño. En menos de una semana, estaremos en un avión para vivir en Colombia durante un año y medio. No recuerdo cuándo exactamente, pero cuando nuestro hijo era todavía un bebé, se nos ocurrió por primera vez esta idea. En realidad, era más bien una idea rápida, un sueño. Pero en algún momento la idea tomó más y más forma. En enero de este año, estuvimos en Colombia y miramos una antigua finca cafetera donde podríamos vivir. Nos gustó el lugar y por eso aclaramos esta idea con nuestros empleadores en el invierno. Ahora hemos tenido 9 meses para hacer los preparativos, y me alegro de haberlo hecho.

Era una locura lo que había que organizar. Empezando por la búsqueda de inquilinos provisionales, la aclaración de los títulos de residencia en Alemania, las vacunas, el seguro médico en el extranjero, etc., y terminando por la cancelación de nuestra entrega semanal de leche. Y siempre se necesitan tiempo extra para afrontar eventualidades. El primer inquilino canceló antes de firmar el contrato y la búsqueda comenzó de nuevo. Mi visado -en realidad un trámite- era una formalidad, pero una formalidad digital que lo tenía todo. La página de la solicitud decía que tardaría unos 30 minutos. Estuvimos luchando con el formulario hasta las once y media de la noche, simplemente porque la programación es extraña y, por ejemplo, nuestro unico hijo sólo se registra si se añade un segundo hijo. Pero sin nuestro hijo, no hay visa para la mamá de un colombiano… Hay muchas anécdotas de estas historias y como dije, estoy muy feliz por el tiempo que tuvimos para prepararnos.

Los próximos y últimos días aquí en Alemania son la etapa final de limpieza de la casa y preparar el jardín para el invierno, hacer 5 maletas, entregar la casa y el gato. A continuación, la atención se centra en el futuro. Facturación en linea, rellenar los formularios del Corona y al aeropuerto de Múnich… Me alegrare mucho cuando estemos en el avión y  no tengamos mas de estas preocupaciones. Lo que venga lo solucionaremos con la tranquilad colombiana :).

Finca Emilio – nuestro nuevo hogar en Colombia 

A partir de la próxima semana, viviremos en la Finca Emilio en las montañas de Fredonia, a una hora y media al suroeste de Medellín. Una vida completamente diferente y más sencilla, que nos da mucha ilusión. Desde la finca, situada a 1.800 metros en la cordillera central, podemos contemplar el valle y el río Cauca a 400 metros. En el lado opuesto, la cordillera occidental se eleva de nuevo y a menudo tenemos una hermosa puesta de sol detras de las maravillarnos montañas dejandonos al final con la contemplacion de Jerico con sus luces.

Pero no estamos completamente solos. Junto a la finca, hay 3 casas en el caminito, la escuela primaria del barrio y una finca de café, cuyo café estamos deseando tomar. A 10 minutos a pie cuesta abajo hay algunas casas más y una pequeña tiendita donde podemos comprar las cosas más necesarias o simplemente una cerveza o aguna golozina.

En el primer tiempo vamos a renovar un poco la finca, para tener una terraza con vista, para que los amigos o turistas puedan disfrutar de la vista de la Cordillera de los Andes. Estamos muy ilusiónados,  la paz y la naturaleza es hermosa. ¡también genial poder disfrutas denuestras visitas!