„Hundert Jahre Einsamkeit“ Rezension der ersten Netflix-Film-Staffel

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, DKF-Mitglied
    Wissenschaftsjournalist – München / Medellín 
 
     Für den Blog, im Februar 2024
  
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„Hundert Jahre Einsamkeit“
Rezension der ersten Netflix-Film-Staffel

Endlich! Keiner hätte es für möglich gehalten. Am wenigsten der Autor, der zu Lebzeiten vehement gegen eine Verfilmung war: „Hundert Jahre Einsamkeit“ gibt’s seit Ende 2024 als Film. Nicht Hollywood, Netflix hat’s möglich gemacht. Mit jahrelangem Vorlauf, dem Nachbau des karibischen Macondo im Hochland Kolumbiens, Suche nach den klassischen Möbeln des 19. Jahrhunderts, Designen der damaligen Garderobe, Schulen der Schauspielenden im typischen Küstendialekt: Alles an diesem Film ist „Made in Colombia“, so die stolze Ansage, getreu den Vorgaben der Marquez-Erben. Angelehnt an die erfolgreichen indischen „Bollywood“ Serien – aus Bombay – ließe sich die Nobelpreisverfilmung eine „Collywood“-Premiere nennen.

SUCHE NACH FREIHEIT

Herausgekommen ist die erste Staffel, bestehend aus 8 Episoden mit neun Stunden Gesamtlaufzeit – gut rezipierbar an einem langen Wochenende. Die Bilder haben die üppig-tropisch kolumbianische Natur eingefangen, sind eine Liebeserklärung ans Land, seine wild erhabene Schönheit, auch an seine Menschen?

Je nachdem. Die Kolumbianerinnen und Kolumbianer in diesem Filmwerk kommen eher preußisch diszipliniert daher, getrieben und funktionierend. Wenig Vergleich mit den heutigen Bewohnern, die von Besuchern aus aller Welt als auffallend warm und herzlich beschrieben werden.

Aber vielleicht spiegelt sich in diesem Filmbild auch die straffe Mission von Menschen, die ausgezogen sind, sich einen Ort zu schaffen, wo sie sich selbst sein dürfen, frei vom Staat und Bevormundung, eben Macondo. Doch auch der Familienclan, ist erkennbar, folgt strikten Regeln und verlangt Unterordnung.

CLAN-MUTTER REGIERT

Wenn alle Stränge reißen, die Männer alles vergeigt haben, dann hat die Clan-Mutter und Patrona, Úrsula, das Sagen und die Zügel fest in der Hand. Die Freiheit, wer frei ist und wie Freiheit verteidigt wird, bleibt auch in dieser Freiheitshymne eine relative Größe mit breitem Interpretationsspielraum. Inklusive aller Risiken.

Über seine Liebe zur Alchemie, Freiheiten und Fallgruben des Denkens büßt der Clan-Gründer José Arcadio seinen Verstand ein und vegetiert angeleint an einen mächtigen Kastanienstamm dahin bis ans Ende seiner Tage. Ein sich wiederholendes beeindruckendes Bild!

Einer der Söhne, Aureliano, schlägt ganz andere Wege der Freiheit ein. Er wird Oberst im Krieg der 1000 Tage als Anführer der Liberalen gegen die Konservativen. Der sich immer wieder mit Fortune der Schlinge des Todes entzieht und auch nach der Einigung der beiden Kriegsparteien ein Aufständler bleibt. „Krieg total“ – Parallelen zu den heutigen Guerillagruppen, die trotz regierungsamtlichem „Frieden total“ das Land weiterhin in Atem halten, wären vermutlich rein zufällig.

„MONSTER IN DIE WELT GESETZT“

Währenddessen Aurelianos Bruder Arcadio, der vom Oberst ernannte Statthalter Macondos, den Ort in Napoleon-Uniform mit einer Schreckensherrschaft überzieht. Was Mutter Úrsula entsetzt ausrufen lässt, „wir haben Monster in die Welt gesetzt“. Genau dies ist der Fluch, der von Anbeginn über diesem Epos hängt, die Angst vor der Vorhersagung, Ungeheuer zu gebären, in diesem Falle keine mit dem gefürchteten Schweineschwanz, sondern: Feuerwaffen, Fanatismus, unversöhnlicher Hass.

Die Netflix-Produktion durchwehen hollywoodesk Wildwest und Highnoon, kein Zweifel. Aber das als „schwülstig“ abzuqualifizieren, wie das die „Neue Züricher Zeitung“ tut? Gewalt ist die Geschichte Kolumbiens, blutig, von der Eroberung durch die Spanier über die Besiedelung bis zum heutigen Narco-Konflikt. Wobei die Ursachen oft ans Land herangetragen werden, als dass sie dortselbst im Lande selbst lägen.

Für manche bleibt es ein Fragezeichen, warum das Buch ein Best- und Longseller wurde, über 30 Millionen Mal verkauft, als eines der wichtigsten Werke des 20. Jahrhunderts gilt. Hat es jemand durch verwirrende sieben Generation und eine Flut ähnlicher Namen wirklich verstanden? Der Film, sein mithin größtes Verdienst, bringt das Thema und den Plot gezielter auf den Punkt als die 500 Leseseiten.

ATLANTIS IN KOLUMBIEN

Nämlich die seit der Antike Dichter und Mythen umtreibende Vision von einem Atlantis, also die Utopie von einer Welt, dereinst unweit Zyperns, später bei den Kanarischen Inseln, nunmehr in den Urwäldern Kolumbiens gefunden. Doch der Menschen legendärer Wunschtraum strauchelt auch im karibischen Atlantis. Es bleibt spannend, wie in der zweiten Staffel angekündigt für 2025 der Niedergang Macondos sich in den Filmbildern niederschlägt.

Warum der Spielort von der Karibik ins Hochland verlegt wurde, ist nicht so ganz klar. Im Buch findet die schwüle unerträgliche Hitze der Küste treffenden Ausdruck, was die Filmbilder vermissen lassen. Keiner schwitzt. Noch etwas, was untergeht: Kolumbiens Karibik als Drehscheibe der Kulturen, mehr als New York ein Melting Pot, wo sich Europäer, Afrikaner, Muslime, Indigene vermischt haben, zusammengebacken von einem eher kruden Katholizismus, auch das springt nicht so richtig an.

STILBRÜCHE UND FINANZEN

Gab es im Kolumbien des 19. Jahrhunderts eigentlich volltätowierte Menschen? Woher kam in die Einsamkeit die Schwarzwälder Kuckucksuhr geflogen? Was für Unterhosen trugen Männer, enganliegende Boxershorts? Und war das ganze Wohnungsinterieur nicht eine Spur zu feudal, eher das der Großgrundbesitzer und Aristokratie.

Während der Patriarch ja im Banne der Esoterik stand, von der Clan-Mama ermahnt, dass sich damit ja kein Geld verdienen lasse: Wovon haben die Buendías eigentlich gelebt?

Weitere Fragen, die vielleicht im Zuge des Streaming und der Debatte darüber Erörterung finden: Es ist von enorm hohen Drehkosten die Rede, aber wie hoch in Zahlen? Und wieviel davon verdienen die Marquez-Söhne an der Verfilmung (die das bereits vom Vater nicht autorisierte Spätwerk „Wir sehen uns im August“ herausgeben hatten, welches bereits Alzheimer-Spuren des Autors trug)? Ob die uneheliche und bis nach seinem Tode unbekannte Tochter des Nobelpreisträgers an den Gewinnen beteiligt ist?

https://www.youtube.com/watch?v=LuUUCeR8Wqw

 

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«Cien años de soledad»

Crítica del primer ciclo de cine de Netflix

¡¡¡Por fin!!! Nadie lo habría creído posible. Y menos el autor, que en vida se opuso con vehemencia a una versión cinematográfica: «Cien años de soledad» está disponible como película desde finales de 2024. No Hollywood, sino Netflix lo ha hecho posible. Con años de preparación, la reconstrucción del Macondo caribeño en las tierras altas de Colombia, la búsqueda de mobiliario clásico del siglo XIX, el diseño del vestuario de la época, el entrenamiento de los actores en el dialecto típico costeño: todo en esta película es «Made in Colombia», según el orgulloso anuncio, fiel a las especificaciones de los herederos de Márquez. Basada en la exitosa serie india «Bollywood» -de Bombay-, la adaptación cinematográfica del Premio Nobel podría calificarse de estreno «Collywood».

EN BUSCA DE LA LIBERTAD

El resultado es la primera temporada, que consta de 8 episodios con una duración total de nueve horas – fácil de ver en un fin de semana largo. Las imágenes han captado la exuberante y tropical naturaleza colombiana, son una declaración de amor al país, a su belleza salvaje y sublime, ¿y también a su gente?

Depende. Los colombianos de esta película parecen más bien prusianos y disciplinados. Poco tienen que ver con los habitantes de hoy, a los que visitantes de todo el mundo describen como extraordinariamente cálidos y acogedores.

Pero quizás esta imagen cinematográfica también refleje la estricta misión de unas personas que se han propuesto crear un lugar donde puedan ser ellos mismos, libres del Estado y del paternalismo: Macondo. Pero también el clan familiar es reconocible, sigue reglas estrictas y exige subordinación.

LA MADRE DEL CLAN MANDA

Si todo lo demás falla y los hombres lo han estropeado todo, entonces la madre del clan y patrona, Úrsula, está al mando y lleva las riendas con firmeza. La libertad, quién es libre y cómo se defiende la libertad, sigue siendo una cantidad relativa con un amplio margen de interpretación en este himno a la libertad. Incluidos todos los riesgos.

Por su amor a la alquimia, a las libertades y a las trampas del pensamiento, el fundador del clan, José Arcadio, pierde la razón y vegeta, atado a un poderoso tronco de castaño, hasta el final de sus días. ¡Una imagen repetitiva e impresionante!

Uno de los hijos, Aureliano, toma un camino completamente distinto hacia la libertad. Se convierte en coronel en la Guerra de los Mil Días como líder de los liberales contra los conservadores. Escapa repetidamente de la soga de la muerte con fortuna y sigue siendo un insurgente incluso después de que las dos facciones enfrentadas lleguen a un acuerdo. «Guerra total“: los paralelismos con los grupos guerrilleros actuales, que siguen manteniendo en vilo al país a pesar de la “paz total” del Gobierno, serían probablemente pura coincidencia.

«MONSTRUOS TRAÍDOS AL MUNDO»

Mientras tanto, Arcadio, el hermano de Aureliano, gobernador de Macondo nombrado por el coronel, reina el terror en la ciudad con el uniforme de Napoleón. La madre Úrsula exclama horrorizada: «Hemos traído monstruos al mundo». Esta es precisamente la maldición que pesa sobre esta epopeya desde el principio, el miedo a la predicción de parir monstruos, en este caso no monstruos con la temida cola de cerdo, sino monstruos: Armas de fuego, fanatismo, odio irreconciliable.

No hay duda de que la producción de Netflix tiene un sabor hollywoodesco a Salvaje Oeste y a alta tarde. ¿Pero tacharla de «turbia», como hace el “Neue Züricher Zeitung”2? La historia de Colombia es una historia de violencia y derramamiento de sangre, desde la conquista española y la colonización hasta el actual narcoconflicto. A menudo se culpa al país de las causas, en lugar de buscarlas en el propio país.

Para algunos, sigue siendo una incógnita por qué el libro se convirtió en un bestseller y en un longseller, vendió más de 30 millones de ejemplares y se considera una de las obras más importantes del siglo XX. ¿Alguien lo ha entendido realmente a través de siete confusas generaciones y una avalancha de nombres similares? La película, su mayor logro, llega al meollo del tema y de la trama con más precisión que las 500 páginas de lectura.

ATLANTIS EN COLOMBIA

A saber, la visión de una Atlántida que ha impulsado a poetas y mitos desde la antigüedad, la utopía de un mundo que una vez se encontró no lejos de Chipre, más tarde cerca de las Islas Canarias y ahora en las selvas primigenias de Colombia. Pero la legendaria quimera del hombre también se tambalea en la Atlántida caribeña. Queda por ver cómo se reflejará el declive de Macondo en las imágenes de la película anunciada para 2025 en la segunda temporada.

No está del todo claro por qué se trasladó el escenario del Caribe a las tierras altas. El calor bochornoso e insoportable de la costa está muy bien expresado en el libro, algo de lo que carecen las imágenes de la película. Nadie suda. Otra cosa que se pierde: el Caribe colombiano como centro de culturas, más crisol que Nueva York, donde se han mezclado europeos, africanos, musulmanes e indígenas, cocidos por un catolicismo bastante burdo, que tampoco salta a la vista.

RUPTURAS ESTILÍSTICAS Y FINANZAS

¿Había realmente gente tatuada en la Colombia del siglo XIX? ¿De dónde procede el reloj de cuco de la Selva Negra? ¿Qué tipo de pantalones llevaban los hombres, calzoncillos ajustados? ¿Y no era todo el interior del piso un poco demasiado feudal, más propio de los terratenientes y la aristocracia?

Mientras el patriarca estaba bajo el hechizo del esoterismo, amonestado por la madre del clan de que no se podía ganar dinero con ello: ¿de qué vivían realmente los Buendía?

Otras cuestiones que podrán discutirse en el transcurso del streaming y del debate sobre el mismo: Se habla de costes de rodaje enormemente altos, pero ¿cuánto en cifras? ¿Y cuánto ganan los hijos de Márquez con la adaptación cinematográfica (ya habían publicado la obra tardía «Wir sehen uns im August», no autorizada por su padre y que ya presentaba huellas del Alzheimer del autor)? ¿Tendrá parte en los beneficios la hija ilegítima del Premio Nobel, que permaneció desconocida hasta después de su muerte?

https://www.youtube.com/watch?v=LuUUCeR8Wqw

 

Traducción realizada con la versión gratuita del traductor DeepL.com

 

 

Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 7: Wir nehmen alles mit – die letzten Monate

Beitragsautoren: Die Autoren sind uns bekannt, haben aber darum gebeten, nicht genannt zu werden. Für den Blog, 26.12.2024

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Im Herbst 2022 verlegte eine Famiie  – Vater, Mutter, kleiner Sohn – ihren Wohnsitz von einer Stadt in Bayern nach Fredonia in der Nähe von Medellín, Kolumbien. In bisher 6 Blog-Beiträgen ( s. Blog-Archiv ) berichteten sie über ihre Lebensführung in Fredonia. Inzwischen ist die Familie zurückgekehrt nach  Bayern. Hier lesen sie den Bericht über die letzten  Monate ihres Lebens in der Finca in Kolumbien.

 

Spanische Sprache

Fast das gesamte erste Jahr hier in den Bergen von Fredonia war geprägt durch das Wetterphänomen La Niña, welches hier Kälte und Regen bringt. Oft haben wir von den schlammigen Straßen und dem z.T. nicht mehr möglichen Fahrten darauf berichtet. Noch während La Niña wurde angekündigt, dass sich direkt danach das Phänomen El Niño ankündigt, was eben genau das Gegenteil, Hitze und Trockenheit bringt. Obwohl ich es rein rational natürlich besser wusste, habe ich mir in der regenreichen Zeit doch ab und an gewünscht diese Hitze und Trockenheit würde endlich eintreten! Und dann kam es auch so – und zwar mit voller Wucht. In den Hoch-Anden haben die Paramos gebrannt und auch bei uns war höchste Waldbrandgefahr ausgerufen. Hier ist es (verbotene) Tradition so kleine Feuerballons selbst zu basteln und v.a. an Weihnachten steigen zu lassen. So lange alles feucht ist, ist die Gefahr ja nicht zu groß, aber als mitten in dieser trockenen Zeit ein Ballon direkt an unserem Haus vorbei geflogen ist, habe ich mich schon gewundert, wer solch eine Aktion bei diesen extremen Bedingungen macht. 10 min und einen Spaziergang ums Haus später habe ich mich dann nicht mehr gewundert, sondern geärgert: Das Kaffeefeld direkt hinter unserem Haus stand in Flammen!

Dieses Kaffeefeld brannte.

An diesem Tag ging auch noch ein schöner heißer Wind und das Feuer breitete sich sehr schnell aus. Wir haben den Besitzer angerufen, die ersten Nachbarn kamen und dann sind wir alle zusammen mit Feuerlöscher, Wassereimer und Hacken ins extreme steile Kaffeefeld gezogen. Dank der vielen Hände war das Feuer zum Glück einigermaßen schnell gelöscht bzw. erstickt. Wir waren aber ganz schön fertig, denn mit Wassereimern unter Tropensonne und bei guten 30 Grad den Steilhang rauf und runter zu hetzen ist so wie es klingt- extrem anstrengend. Nu gut- man wächst an seinen Herausforderungen . Hatten wir dieses Ereignis hinter uns, kam das nächste: Die Quelle, die unsere Wasserversorgung des Ortsteils speist, war fast versiegt. Es wurde also das Wasser rationiert, um die Tanks wieder zu füllen und Wasser in bestimmten Stunden in die Leitungen zu schicken. Problem war, dass das Wasser natürlich nicht immer so wollte, wie geplant und manchmal füllte sich der Tank auch einfach nicht wieder. Einmal hatten wir – ohne Vorwarnung – 36 Stunden lang kein Wasser mehr. Ohne Vorwarnung ist das natürlich hart. 36 Stunden klingen erstmal nicht so viel. Aber ohne einen Laden, um wenigstens Trinkwasser kaufen zu können, ist es das ziemlich lang. Unsere kleinen Trinkwasserfilter in der Küche waren zum Glück aufgefüllt und ich war alleine zu Hause. So konnte ich mich durch diese Zeit retten. Aber es war dennoch ein sehr prägsames Erlebnis. Man ist hier viel näher dran an den Elementen und auch am Klimawandel. In dieser Zeit habe ich mir öfters mal gewünscht Politiker aus der EU, in der gerade einige wichtige Maßnahmen für den Arten- und Klimaschutz zurückgedreht wurden, wären hier und würden diese 36 Stunden einfach mal miterleben (fast kein Trinkwasser, kein Wasser für Klospühlung, Duschen oder zum Abwaschen…). Das war immer noch nichts dramatisches, wenn man es mit anderen Regionen der Welt vergleicht, aber es ist interessant, was es mit einem macht, wenn man es mal erlebt. Wir haben aber generell Glück, denn wir haben eine Quelle am Grundstück, die auch in der Trockenheit nicht versiegt. Allerdings hatten wir zum Zeitpunkt der 36h gerade kein Wasser im Tank, da der natürlich pünktlich kaputt war. Aber bald war ein neuer Wasserspeicher im Garten aufgestellt, mit der Quelle verbunden und eine Pumpe eingebaut. So können wir seitdem das Haus mit Quellwasser versorgen, wenn wir es brauchen. Als der erste Tropfen aus dem Wasserhahn in der Küche lief, war das ein wahnsinniges Glücksgefühl – ein großes Geschenk.

Beim Bau unseres Trinkwasserversorgungssystems mit Quellwasser. Aber dieses Glück haben nicht alle.

Freunde von uns wurden mit ihrem Haus nicht mehr an das Trinkwassersystem angeschlossen, weil es sonst zu viele Häuser sind. Ihre eigene Quelle ist in der Trockenzeit versiegt. Und so fuhren sie jeden Tag zu einer weiter weg gelegenen Quelle und holten frisches Wasser, um zumindest genügend Wasser zum Kochen zu haben. Das Schmutzwasser wurde so gut es geht immer wieder verwendet. Da wurde ich dann ganz stumm mit unserem kleinen 36h-Problem! Und die letzten Monate haben wir wirklich nichts ausgelassen. Da wir mit unserem Auto nicht überall hinkommen, haben wir uns ein gebrauchtes Motorrad gekauft. Bei der Fahrt mit dem Motorrad nach Hause, ist mein Mann allerdings kurz vor der Finca in einer Kurve gestürzt. Er musste genäht werden und unser schöner neuer Familienzuwachs hatte gleich kleinere Schäden. Das war aber leider nicht der einzige Unfall… Unsere Nachbarn haben sich ein sehr hübsches Pferd gekauft und mir erlaubt es zu reiten. Da habe ich mich riesig gefreut. Als Jugendliche hatte ich 10 Jahre lang ein eigenes Pferd und hier ausreiten zu können war ein Traum. Also gesagt, getan. Und es war herrlich. Ich habe mir schon ausgemalt, wie ich nun unsere Umgebung und die vielen kleinen Wege durch die Berge auf dem Rücken zu Pferde erkunde. Herrlich!

Mosco, also „Fliege“ beim Ausritt

Und dann ist aus einem mir unerklärlichen Grund das Pferd gestiegen. Hat wohl mein Gewicht nicht mit einkalkuliert und ist mit mir rückwärts gefallen. Zu meinem großen Glück sind wir schräg nach hinten gefallen und erstmal auf die Hangseite geknallt. Dummerweise hat es mich da aber aus dem Sattel geschmissen und ich bin den Rest des Berges auf dem Hintern bergab gerutscht, bis ich auf dem Spurweg ankam. Wäre ja eigentlich gut gewesen, wäre nicht das Pferd ca. 50cm hinter mir hergerutscht und dann mit seinem vollen Gewicht auf meinem linken Knie gelandet. Und obwohl das Pferd „Fliege“ heißt, war es definitiv kein Fliegengewicht, was mir dann das Knie zertrümmert hat. Nachdem ich mich etwas gefasst hatte und mir klar war, dass das nun so gar nicht gut war, habe ich (zugegebenermaßen etwas zittrig) mein Handy gezückt und Hilfe angerufen. Ein Nachbar kam das Pferd holen, ein anderer mich betreuen, der Dritte mich im Jeep abholen. Der Rest meiner Familie war im Dorf und die habe ich dann im Krankenhaus getroffen. In Fredonia im Krankenhaus war allerdings das Röntgengerät kaputt. Sie haben mir was gegen die Schmerzen gegeben und wir sind mit unserem Auto direkt weiter nach Medellin gefahren. Obwohl die Situation nicht die schönste war, war ich mir in diesem Moment sehr bewusst, wie privilegiert ich in dieser Situation war. Wir hatten ein eigenes Auto, um schnell weiterfahren zu können, meine Krankenversicherung hat jedes Krankenhaus in Kolumbien anerkannt, so dass wir dann auch tatsächlich in einer der besten Privatkliniken mit Orthopädie eingelaufen sind. Nach Röntgen und MRT war schnell klar, dass „Fliege“ ganze Arbeit geleistet hatte und ich operiert werden musste.

Diese Schiene hatte ich dann Tag und Nacht für 3 Monate

Nach ca. 3 Monaten konnte ich die Krücke weglassen, hatte eine Schiene am Knie und mit Physio angefangen. Es ist ein langsamer Prozess, aber irgendwann wird es ja wohl besser werden. Nervig waren die eigentlich so schönen Berge, da ich mich hier kaum bewegen konnte und nur rund ums Haus laufen konnte. Im Nachhinein denke ich mir wenigstens ist das Pferd nur auf mein Knie gefallen und nicht auf meinen Rücken oder Kopf. Zum Glück sind wir erst auf den Hang geprallt und nicht direkt auf den betonierten Spurweg. Zum Glück hatte ich mein Handy dabei und hatte Empfang, das ist hier nämlich häufig nicht der Fall. Also auch wenn die letzten Monate nicht leicht waren und noch ein Stück Weg vor mir liegt, es hätte viel schlimmer kommen können. Zu den nächsten Dramen: Wir hatten wir unserem kleinen 2 wunderschöne Häschen gekauft. Wir haben ihnen einen Stall mit Auslauf gebaut und sogar den Zaun in die Erde eingegraben, so dass sie nicht abhauen können. Nach der ersten Nacht waren sie aber leider weg. Hatten es doch geschafft sich irgendwie ein Loch an der Türe frei zu rücken und waren weg. Da sie noch sehr klein waren, haben wir sie leider nicht mehr wieder gesehen. Ein paar Tage später haben wir nochmal Häschen in genau denselben Farben, aber etwas älter geholt. Auch sie haben es trotz Nachbesserung geschafft in der Nacht zu entkommen. Allerdings kam morgens erst das schwarze ins Büro gehoppelt, kurze Zeit später ist auch das Braune aufgetaucht. Welch eine Freude. Nach nochmaliger Nachbesserung waren die nächsten Nächte diesbezüglich ruhig. Aber dann waren sie doch weg. Ein Tier (wir verdächtigen einen Hund aus der Nachbarschaft) hat den Zaun untergraben, das Häuschen umgeschmissen und wohl die Häschen mitgenommen. Sehr traurig. Aber natürlich haben wir auch schöne Dinge erlebt. Es kamen Freunde und Familie aus Deutschland, denen wir die Gegend, aber auch andere schöne Teile Kolumbiens gezeigt haben. Wir konnten Affen in freie Wildbahn beobachten und das Mee genießen. Jeden Arzttermin in Medellin haben wir zum Anlass genommen in der deutschen Bäckerei Laugenstangen mit Butter zu essen.

Beim Dachdecken, kurz bevor die Regenzeit begann.

Wir haben das Dach der Finca neu decken lassen, so dass nun die Regenzeit kommen kann und unsere schönen Lehmwände nicht wieder durchweichen müssen. Und ich kann sagen es fühlt sich toll an, wenn man bei einem tropischen Regenschauer im Bett liegt und man weiß, dass alles trocken bleibt und man eben nicht mehr das Haus nach nassen stellen zum Nachbessern absuchen muss. Und wir hatten auch wieder gigantische Sonnenuntergänge.

Und es gab in Form eines kleinen Kätzchens nochmal Familienzuwachs.

Lukas, das neue Kätzchen

Der aufmerksame Leser und Kolumbienkenner hat wahrscheinlich gemerkt, dass hier zeitlich was nicht stimmen kann. Da liegt daran, dass ich hier Erlebnisse aus mehreren Monaten zusammengefasst habe. Die Zeit läuft einfach zu schnell für regelmäßige Berichterstattung. Aber ich kann noch sagen, dass die Regenzeit verspätet eingesetzt hat und die Wasservorräte, sowie auch unser Garten sich gut erholt haben.

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Nos ha pasado de todo: Resumen de los últimos meses

Casi todo el primer año aquí en las montañas de Fredonia se caracterizó por el fenómeno meteorológico de La Niña, que trae frío y lluvia. A menudo hemos informado sobre las carreteras con mucho barro y la imposibilidad de circular por ellas. Durante La Niña, se anunció que inmediatamente después vendría el fenómeno de El Niño, que traería exactamente lo contrario, calor y sequedad. Aunque lo sabía desde un punto de vista puramente racional, durante el periodo de lluvias a veces deseaba que ese calor y esa sequedad se materializaran por fin. Y así fue, con toda su fuerza. En las alturas de los Andes, los páramos ardían y nosotros también corríamos el mayor riesgo de incendios forestales. Aquí es una tradición “Prohibida” hacer pequeños globos y no tan pequeños de papel que vuelan con fuego, sobre todo en Navidad. Mientras todo esté húmedo, el peligro no es demasiado grande, pero cuando un globo pasó volando por delante de nuestra casa en medio de este periodo seco, me pregunté quién haría algo así en estas condiciones extremas de sequia. 10 minutos y un paseo alrededor de la casa después, ya no estaba sorprendido, sino molesto: ¡el cafetal que hay justo detrás de nuestra casa estaba ardiendo!

Este cafetal estaba ardiendo.

Además, ese día hacía un viento muy cálido y el fuego se propagó muy rápidamente. Llamamos al propietario, llegaron los primeros vecinos y luego nos metimos todos en el cafetal, muy empinado, con extintores, cubos de agua y azadones. Afortunadamente, gracias a las numerosas manos, el fuego se extinguió o sofocó con bastante rapidez . Pero estábamos bastante agotados, porque subir y bajar la empinada ladera con cubos de agua bajo el sol tropical y a unos 30 grados es, como suena, extremadamente agotador. Está bien, con los retos se crece y logramos contener el fuego. Una vez superado este acontecimiento, llegó el siguiente: el manantial que alimenta nuestro suministro de agua en el barrio casi se había secado. Por tanto, se racionó el agua para rellenar los depósitos y enviar agua a las tuberías a determinadas horas. El problema era, por supuesto, que el agua no siempre funcionaba según lo previsto y a veces el depósito simplemente no volvía a llenarse. Una vez, sin previo aviso, nos quedamos sin agua durante 36 horas. Sin avisar, eso es duro, claro. 36 horas no parece mucho al principio. Pero sin una tienda donde comprar al menos agua potable, es mucho tiempo. Afortunadamente, nuestros pequeños filtros de agua potable de la cocina estaban llenos y yo estaba solo en casa. Así que pude pasar este tiempo. Pero aun así fue una experiencia memorable. Aquí estás mucho más cerca de los elementos y también del cambio climático. Durante este tiempo, a menudo deseé que los políticos de la UE, donde se acaban de revertir algunas medidas importantes para la protección de las especies y el clima, estuvieran aquí y pudieran simplemente experimentar estas 36 horas (casi sin agua potable, sin agua para las cisternas de los inodoros, las duchas o para fregar…). No fue nada dramático si lo comparamos con otras regiones del mundo, pero es interesante lo que te hace sentir cuando lo vives. En general, tenemos suerte, porque tenemos un manantial en la propiedad que no se seca ni siquiera durante la sequía. Sin embargo, no teníamos agua en el depósito en el momento de las 36 horas, ya que se rompió puntualmente. Pero pronto se instaló un nuevo depósito de agua en el jardín, se conectó al manantial y se instaló una bomba. Desde entonces, podemos abastecer la casa con agua del manantial cuando la necesitamos. Cuando salió la primera gota del grifo de la cocina, fue una increíble sensación de felicidad: un gran regalo.

Durante la construcción de nuestro sistema de abastecimiento de agua potable con agua de manantial. Pero no todo el mundo tiene tanta suerte.

Pero no todo el mundo tiene tanta suerte. Unos amigos nuestros ya no tienen su casa conectada a la red de agua potable porque si no habría demasiadas casas. Su propio pozo se secó durante la estación seca. Así que cada día se desplazaban a un manantial más alejado y cogían agua fresca para tener al menos agua suficiente para cocinar. El agua sucia se reutilizaba en la medida de lo posible. ¡Fue entonces cuando me quedé completamente muda con nuestro pequeño problema de 36 horas! Y la verdad es que no nos hemos perdido nada en los últimos meses. Como con el coche no podemos ir a todas partes, compramos una moto de segunda mano. Sin embargo, cuando volvíamos a casa en moto, mi marido se estrelló en una curva justo antes de llegar a la finca. Necesitó puntos de sutura y nuestro precioso nuevo miembro de la familia sufrió algunos daños menores. Por desgracia, no fue el único accidente… Nuestros vecinos compraron un caballo muy bonito y me permitieron montarlo. Eso me hizo muy feliz. De adolescente, tuve mi propio caballo durante 10 años y poder montar aquí era un sueño hecho realidad. Dicho y hecho. Y fue maravilloso. Ya me imaginaba cómo iba a explorar a caballo nuestro entorno y los numerosos senderos que atraviesan las montañas. Maravilloso.

El caballo „Mosco“

Y entonces, por alguna razón inexplicable, el caballo subió. Probablemente no tuvo en cuenta mi peso y cayó hacia atrás conmigo. Por suerte para mí, caímos hacia atrás en ángulo y nos golpeamos contra la ladera. Por desgracia, me tiró de la silla y me deslicé de saliendo de la silla por el resto de la cuesta hasta llegar a la piso. Habría estado bien si el caballo no se hubiera deslizado unos 50 cm detrás de mí y luego hubiera aterrizado con todo su peso sobre mi rodilla izquierda. Y aunque el caballo se llama «Fly», definitivamente no era un peso mosca, que luego me destrozó la rodilla. Cuando me tranquilicé un poco y me di cuenta de que aquello no era nada bueno, saqué el móvil (un poco tembloroso, eso sí) y pedí ayuda. Un vecino vino a buscar el caballo, otro vino a cuidarme, el tercero vino a recogerme en el jeep. El resto de mi familia estaba en el pueblo y me reuní con ellos en el hospital. En el hospital de Fredonia, sin embargo, la máquina de rayos X estaba estropeada. Me dieron algo para el dolor y nos fuimos directamente a Medellín en nuestro coche. Aunque la situación no era la mejor, en ese momento fui muy consciente de lo privilegiada porque teníamos coche propio para poder seguir viaje rápidamente, y mi seguro médico reconocía todos los hospitales de Colombia, así que acabamos en una de las mejores clínicas privadas de ortopedia. Tras una radiografía y una resonancia magnética, enseguida quedó claro que el caballo «mosco» había hecho un gran trabajo y que yo necesitaba una operación.

Luego tuve esta férula día y noche durante 3 meses

Al cabo de unos 3 meses pude deshacerme de la muleta, me pusieron una férula en la rodilla y empecé fisioterapia. Es un proceso lento, pero en algún momento mejorará. Las montañas, que en realidad eran muy bonitas, me molestaban porque apenas podía moverme y solo podía andar por casa. Mirando hacia atrás, pienso que al menos el caballo sólo se cayó sobre mi rodilla y no sobre mi espalda o mi cabeza. Por suerte chocamos primero contra la pendiente y no contra la pista de cemento. Por suerte llevaba el móvil y tenía cobertura, cosa que no suele ocurrir aquí. Así que, aunque los últimos meses no han sido fáciles y todavía me queda mucho camino por recorrer, podría haber sido mucho peor. Pasemos a los siguientes dramas: Le habíamos comprado a nuestro pequeño 2 hermosos conejitos. Les construimos una conejera con un corral e incluso enterramos la valla en el suelo para que no pudieran escaparse. Desgraciadamente, desaparecieron la primera noche. Habían hecho un agujero en la puerta y se habían ido. Como aún eran muy pequeños, por desgracia no volvimos a verlos. Unos días más tarde, recibimos más conejitos exactamente del mismo color, pero un poco mayores. También consiguieron escaparse durante la noche, a pesar de haber sido realojados. Sin embargo, el negro vino saltando a la oficina a primera hora de la mañana, y poco después apareció también el marrón. Qué alegría. Tras otro retoque, las noches siguientes fueron tranquilas en este sentido. Pero entonces desaparecieron. Un animal (sospechamos que un perro del vecindario) socavó la valla, derribó la casa y probablemente se llevó a los conejitos con él. Muy triste. Pero, por supuesto, también vivimos cosas maravillosas. Vinieron amigos y familiares de Alemania y les enseñamos la zona y otras partes hermosas de Colombia. Pudimos observar monos en libertad y disfrutar del mar. Aprovechábamos cada cita con el médico en Medellín para comer palitos de pretzel con mantequilla en la panadería alemana.

Techo, justo antes de que comenzara la temporada de lluvias.

Hemos vuelto a cubrir el tejado de la finca para que llegue la temporada de lluvias y nuestras preciosas paredes de arcilla no tengan que volver a empaparse. Y puedo decir que sienta muy bien tumbarse en la cama durante un chaparrón tropical y saber que todo permanecerá seco y no tendrás que buscar por toda la casa manchas de humedad que reparar. Y también hemos vuelto a tener atardeceres gigantescos. Además, la familia se ha ampliado con un gatito.

Lukas, el nuevo gatito

El lector atento y experto en Colombia probablemente haya notado que algo debe estar mal en términos de tiempo. Eso es porque he resumido las experiencias de varios meses aquí. El tiempo simplemente corre demasiado rápido para los informes regulares. Pero aún así puedo decir que la temporada de lluvias comenzó tarde y los suministros de agua, así como nuestro jardín, se han recuperado bien.

Der Kaffee-König

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, DKF-Mitglied
    Wissenschaftsjournalist München / Medellín 
    Alexis Goede *

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     Alle Fotos (c) Wolfgang Chr. Goede

*) Alexis Goede ist Deutsch-Kolumbianer. Seine in Kolumbien erworbenen Praxis-Kenntnisse im Innovations-Tourismus, regionales Netzwerken und Entwicklungs-Kooperation verdichtet und ergänzt er derzeit theoretisch im Studium „Management Sozialer Innovation“ an der Hochschule München HM.

Spanische Sprache

November 2024: Kolumbien schwelgt im Kaffee-Bonanza. Die Bohne erzielt Höchstpreise an der Börse. Wir stellen hier in Text, Foto, Video die „Kaffee Finca La Marquesa“ vor. Sie hat den Kaffee-Tourismus mitbegründet. Das ist ein wachsender Wirtschaftszweig, bei dem ein Hostel Pate stand – ein glückendes Beispiel privater Entwicklungszusammenarbeit.  

Das kolumbianische Hochland steckt in der diesjährigen Ernte der Kaffeebohnen. Von ganz Jung bis ganz Alt, alles wuselt an den Hängen zwischen den Kaffeestauden herum und pflückt wie vor Hunderten Jahren jedes Böhnchen per Hand. Keine Maschine wurde je für diese Fleißarbeit erfunden. Dafür brauchen die Erntehelfer nicht nur ein prima Stehvermögen an 60-Grad-plus Steillagen, sondern sind der sengenden Tropensonne ebenso ausgesetzt wie sintflutartig anschwellendem Regen des Tropenwinters.

Kaffee-Börse „dollarish“

Aber, die momentane Kaffeekonjunktur ist super, die Kurve an der New Yorker Börse zieht weiter nach oben, liegt derzeit bei zweieinhalb Millionen Pesos pro 125 Kilo: 555 US-Dollar, viel „Kohle“ für Kolumbianer. „Dollarish“, im „Dollar-High“, freut sich ein Kaffeebauer in San Jerónimo/Los Cedros, der seine Ernte wie fast alle seine Nachbarn auf Planen fast über die gesamte Straße ausbreitet, um die Bohnen so rasch wie möglich zu trocknen und bei den Kaffeegenossenschaften für Cash abzuliefern.

Kaffeepreis in New York – Goldstandard Kolumbiens, sein „schwarzes Gold“

Eine der größeren Kaffeeplantagen im Los Cedros Umland ist die von Don Reinaldo. „La Marquesa – Finca Cafetera“ breitet sich über einen Berghang in über 2000 Höhenmetern aus. Die schmucken Campesino-Wohnhäuschen sind umringt von den Kaffeepflanzungen und diversen Anlagen zur Verarbeitung. Zur Ausstattung gehören auch ein Pferd, besonders ein Esel, in diesen unwegsamen Berglagen für den Kaffeeabtransport unentbehrlich. Die ganze zehnköpfige Familie arbeitet auf der Kaffee-Finca und kann gut von den Erlösen leben.

Die Marquesa-Kaffeebauer-Familie mit Kaffee-Touristen. Rey jun. und Rey sen. (†) mit hellen Strohhütten, rechts

Der erst kürzlich mit über 80 Lebensjahren verstorbene Vater Reinaldo Senior hat die Kaffeeplantage gegründet. Er war ein angesehener Bürger, bis zuletzt ein eifriger Tänzer und großer Geschichtenerzähler. Bei der Trauerfeier im zehn Kilometer entfernten San Jerónimo unten im Tal füllte sich San Jerónimos stattliches Gotteshaus mit Hunderten Menschen zum letzten Geleit. Drei „Chivas“, Kolumbiens bunte offene Lastenbusse, fuhren Nachbarn in den Ort hinunter.

Kaffee-Labor

Reinaldo Zapata Junior oder Rey – „König“ –, wie ihn alle nennen, hat ein sehenswertes Video (Marquesa Kaffee Finca Video) gedreht , in dem er diese in die Steilhänge Antioquiens sich schmiegende Kaffeeregion 50 Kilometer nordwestlich von Medellín vorstellt. Darin vermittelt er die raue Schönheit, die urwüchsige Topografie seiner andinen Heimat zusammen mit der Kunst und dem Handwerk des Kaffeeanbaus. Einen besonderen Platz darin hat der neue Kaffeetourismus. Er erwähnt das „Hostal la Finca“, das in den 2010er Jahren über tausend Rucksackreisende aus allen Kontinenten in diese ferne Ecke Kolumbiens lockte. Eines der Highlights war der Besuch auf der „Marquesa“.

 

Der „Marquesa Kaffee-König“ Rey mit seinen Kaffee-Produkten, gelb der begehrte“Marquesa Honig-Kaffee“

Der Besucherstrom machte Marquesa-Kaffee populär, die Reisenden trugen den Namen in alle Welt, öffneten neue Vertriebskanäle. Das alles spornte Rey & Familie dazu an, mit neuen Kaffee-Kreationen zu experimentieren, etwa einer exklusiven Honig-Variante und einem Kaffee-Limo Mix. Vom nordisch-subarktischen Schweden bis Downunder-Australien drang der Ruf der Marquesa-Bohne, erklomm Präsenz in den sozialen Medien, sogar Leitmedien.

Derweil Rey noch viel Innovatives im Ideen-Köcher für seinen „Café artesanal“ hat. Das ist sein Kunstwort für den handverlesenen und handgearbeiteten Kaffee aus seiner Kaffee-Manufaktur, man könnte auch Labor sagen. Ist Kaffeetrinken doch Mega-Kult in aller Welt und weiterhin offen für neue Kaffeeprodukte und neues Kaffeewissen. Mit anderen Worten: Not money, coffee makes the world go round.

„Arabica“ Wunder

Die Heimat der Kaffeebohne ist Äthiopien. Arabische Händler brachten sie im 16. Jahrhundert ins Osmanische Reich. Dort verbreitete sich der Kaffee als beliebtes Getränk rasch in den Metropolen. Von Istanbul gelangte es im 17. Jahrhundert nach Europa. Wiens berühmte Kaffeehäuser waren „Brüter“ europäischer Kultur. Durch die Kolonialmächte Holland, Frankreich, Portugal gelangte Kaffee im 18. Jahrhundert nach Südamerika.

Wegen idealer Anbaubedingungen in den Höhen der Anden wurde er in vielen Ländern, darunter Kolumbien, zum Anker der Nationalökonomien. Und ist bis heute infolge der weiterhin steigenden Kaffeenachfrage „King“ auf den Weltmärkten. Der „türkische Mokka“, pur oder gefiltert, war bis zur Erfindung der Hightech-Kaffee- und Espresso-Maschinen das Mittel der Zubereitung. Der Mann und die Frau an der Kaffeebar, der „Barista“ und die „Bariste“, sind mittlerweile Stars, wie Sterne-Köche hofiert. Die ursprüngliche Bohne, „Arabica“, bleibt eine der begehrtesten – Wunder pflanzlicher Migration und Adaption.

Die Prozessierung des Kaffees erfolgt in drei Schritten: Nach dem Pflücken kommt das Schälen der Bohne, also Entfernen der roten Fruchthaut (die den meisten Kaffeeliebhabern unbekannt ist); im Anschluss daran der Waschvorgang, nach dem eine hellbraune Bohne zurückbleibt. Schließlich das Trocknen, meist auf dem Boden in der Sonne. So entsteht der im Fachjargon genannte „Pergamino“. Das Rösten erfolgt dann erst nach dem Abtransport und Export. Wer aus dem Rohkaffee vor Ort einen Trank brauen möchte, nimmt fürs Rösten die Bratpfanne zur Hand. Anders als das Handling anderer Agrarprodukte ist das Ganze übersichtlich, unverderblich, fürwahr kein Hexenwerk.

Peanuts für Kaffee-Pflücker

Kaffee ist eines der wichtigsten Elixiere des arbeitenden Menschen. Und rundum viel gesünder, als man dem „Türkentrank“ lange zubilligte. Trotz dieses hohen Ranges gehört er im Welthandel zu den traditionell unterdotierten Produkten, das Schicksal aller Rohstoffe in unserem Wirtschaftssystem, in dem der Globale Süden der Underdog ist. Die Preise an den Börsen steigen, wie derzeit, und stürzen ab, machen aus jeder Ernte ein Lotteriespiel. Derzeit sind viele Kaffeekirschen noch grün und unter den Kaffeebauern breitet sich Nervosität aus, ob die Preise bis Dezember durchhalten …

Im internationalen Kaffee-Kommerz verdient der Zwischenhandel stets am besten. Während die Plackerei bei der Ernte quasi nur Peanuts einbringt. Für einen Eimer mit einem Kilo Bohnen erhält der Pflücker 1000 Pesos, das sind gut 20 Cent. Die Geschicktesten und Erfahrensten bringen es pro Tag auf 100 Eimer, 20 Euro. Wenn das Wetter gestattet. 150 bis 200 Eimer sind der absolute Rekord.

Den Verdienstmargen sind enge Grenzen gesetzt, nicht nur Pflückern, sondern auch Kaffeebauern. Die Pflege der Kulturen ist arbeits- und kostenaufwändig. Düngemittel und Schädlingsbekämpfungsmittel bedeuten hohe Fixkosten. So lohnt sich der Kaffeeanbau oft nur für Familienunternehmen wie der Marquesa-Finca, wo vom Enkel bis zur Oma alle mit anpacken, bedrängt aber zunehmend von den Konzernen im Big-Coffee-Biz. So wie in der übrigen Agrarwirtschaft die tonangebende Zukunft.

Nord-Süd Modell

Daher das Narrativ, die Botschaft, der Zuruf, an alle Deutschen, Kolumbianer, Kaffeetrinker der Welt: Kauft und genießt „Fair trade Coffee“ und Kaffee von Manufakturen á la Marquesa – bei dem bleibt ein größerer Anteil der Erlöse bei Bauern und Pflückern hängen! Eine beispielhaft inklusive Form nicht-staatlichen Global Nord – Global Süd Austauschs und gegenseitiger Unterstützung.

 

Rey mit Alexis Goede, ehemaliger Betreiber des „Hostal la Finca“. Jenes brachte den Torismus in die Nachbarschaft und verhalf dem Kaffee-Tourismus auf die Beine

 

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El rey del café

Noviembre de 2024: Colombia se regocija en la bonanza cafetera. El grano alcanza precios máximos en bolsa. Aquí presentamos la «Finca Cafetera La Marquesa» en texto, foto y vídeo. Fue una de las fundadoras del turismo cafetero en la region. Se trata de una industria en expansión que se inspiró en un albergue: un ejemplo exitoso de cooperación privada al desarrollo.

Por Wolfgang Goede
y
Alexis Goede

Wolfgang Goede es socio DKF y periodísta scientifico; Medellín, Munich.
Alexis Goede es colombo-alemán. Actualmente está consolidando y complementando los conocimientos prácticos que adquirió en Colombia en materia de turismo de innovación, creación de redes regionales y cooperación al desarrollo en sus estudios teóricos de «Gestión de la innovación social» en la Universidad de Ciencias Aplicadas de Múnich HM.

 

El altiplano colombiano está en plena cosecha del grano de café de este año. Desde los más jóvenes hasta los más ancianos, todo el mundo corretea por las laderas entre las plantas de café, recogiendo cada grano a mano como se hacía hace cientos de años. Nunca se ha inventado una máquina para este duro trabajo. Para eso, los recolectores no sólo necesitan una excelente resistencia en pendientes de más de 60 grados, sino que también están expuestos al abrasador sol tropical, así como a las lluvias torrenciales del invierno tropical.

La bolsa del café «dolarizado»

Pero el auge actual del café es grande, la curva en la Bolsa de Nueva York sigue subiendo y actualmente está en dos millones y medio de pesos COP por 125 kilos: 555 US$, mucha plata para los colombianos. Un caficultor de San Jerónimo/Los Cedros, que, como casi todos sus vecinos, extiende su cosecha en lonas casi por toda la calle para secar los granos lo antes posible y entregarlos a las cooperativas cafeteras a cambio de efectivo, está «dolarizado», borracho de dólares.

Precio del café en Nueva York: el patrón oro de Colombia, su «oro negro».

Uno de los cafetales más grandes de la región de Los Cedros es el de Don Reinaldo. «La Marquesa – Finca Cafetera « se extiende por la ladera de una montaña a más de 2000 metros de altitud. Las bonitas casas campesinas están rodeadas de cafetales y diversas instalaciones de procesamiento. El equipo también incluye un caballo y, sobre todo, un burro, mula indispensable para transportar el café en estas zonas montañosas intransitables. Toda la familia, de diez miembros, trabaja en la finca cafetera y puede vivir bien de las ganancias.

 

La familia de caficultores de Marquesa con los turistas del café. Rey jun. y Rey sen. (†) con chozas de paja clara, a la derecha.

Su padre, Reinaldo padre, fallecido recientemente de mas de 80 años, fundó la plantación de café. Fue un ciudadano respetado, un bailarín entusiasta y un gran narrador hasta el final. En el funeral, celebrado en San Jerónimo, a diez kilómetros, en el valle, la majestuosa iglesia de San Jerónimo se llenó de cientos de personas que acudieron a darle el último adiós. Tres «chivas», los coloridos autobuses de carga abiertos de Colombia, condujeron a los vecinos hasta el pueblo.

Laboratorio de café

Reinaldo Zapata Junior o Rey, como todo el mundo le llama, ha realizado un vídeo que merece la pena ser visto (Marquesa Coffee Finca Video) en el que presenta esta región cafetera enclavada en las escarpadas laderas de Antioquia, a 50 kilómetros al noroeste de Medellín. En él transmite la belleza agreste y la topografía virgen de su tierra andina junto con el arte y la artesanía del cultivo del café. El nuevo turismo cafetero ocupa un lugar especial en él. Menciona al «Hostal la Finca», que atrajo a más de mil mochileros de todos los continentes a este remoto rincón de Colombia en la década de 2010. Uno de los momentos culminantes fue la visita a la «Marquesa».

 

El «Rey del Café de la Marquesa» Rey con sus productos de café, amarillo el codiciado «Café Miel de la Marquesa».

La afluencia de visitantes popularizó el café de la Marquesa, los viajeros difundieron el nombre por todo el mundo y abrieron nuevos canales de venta. Todo ello impulsó a Rey & Familia a experimentar con nuevas creaciones de café, como un exclusivo sabor a miel y una mezcla de café y limonada. La reputación del grano Marquesa se extendió desde Suecia, en los supermercados nórdicos, hasta Australia, ganando presencia en las redes sociales e incluso en los principales medios de comunicación.

Mientras tanto, Rey sigue teniendo muchas ideas innovadoras para su «Café artesanal». Esta es su palabra especial para el café recogido a mano y elaborado artesanalmente en su laboratorio de café. Al fin y al cabo, beber café es un megaculto en todo el mundo y sigue abierto a nuevos productos y conocimientos cafeteros. Dicho de otro modo: No el dinero, el café hace girar el mundo.

„El milagro »arábica

El grano de café es originario de Etiopía. Los comerciantes árabes lo llevaron al Imperio Otomano en el siglo XVI. Allí, el café se extendió rápidamente por las metrópolis como una bebida popular. De Estambul viajó a Europa en el siglo XVII. Los famosos cafés de Viena fueron «incubadoras» de la cultura europea. Las potencias coloniales de Holanda, Francia y Portugal llevaron el café a Sudamérica en el siglo XVIII.

Debido a las condiciones ideales de cultivo en las alturas de los Andes, se convirtió en el ancla de las economías nacionales de muchos países, entre ellos Colombia. Y hoy sigue siendo el «rey» en los mercados mundiales como consecuencia del continuo aumento de la demanda de café. La «moca turca», pura o filtrada, era el medio de preparación hasta la invención de las máquinas de café y espresso de alta tecnología. El hombre y la mujer de la cafetería, el «barista» y la «bariste», son ahora estrellas, cortejados como chefs estrella. El grano original, el «Arábica», sigue siendo uno de los más codiciados, un milagro de la migración y adaptación de las plantas.

El café se procesa en tres etapas: Tras la recolección, se pela el grano, eliminando la piel roja (desconocida para la mayoría de los amantes del café); a continuación se procede al lavado, tras el cual queda un grano de color marrón claro. Por último, el secado, normalmente en el suelo al sol. Así se produce el llamado «pergamino». El tostado sólo tiene lugar después de que los granos hayan sido transportados y exportados. Si se quiere preparar una bebida con el pergamino, se utiliza una sartén para tostarlo. A diferencia de la manipulación de otros productos agrícolas, todo el proceso es sencillo, no perecedero y realmente no es magia.

Cacahuetes para los recolectores de café

El café es uno de los elixires más importantes para los seres humanos modernos. trabajadores. Y, en general, mucho más saludable de lo que durante mucho tiempo se creyó que era la «bebida de los turcos». A pesar de este alto rango, es uno de los productos tradicionalmente infravalorados en el comercio mundial, el destino de todas las materias primas en nuestro sistema económico, en el que el Sur Global es el desvalorizado. Los precios en las bolsas suben y bajan, como ocurre actualmente, convirtiendo cada cosecha en una lotería. En estos momentos, muchas cerezas de café aún están verdes y cunde el nerviosismo entre los caficultores sobre si los precios aguantarán hasta diciembre…

En el comercio internacional del café, los intermediarios siempre se llevan la mayor parte del dinero. Mientras que el duro trabajo de la cosecha sólo reporta una miseria. Por una cesta de un kilo de granos, el recolector recibe 1.000 pesos, es decir, unos buenos 20 céntimos. Los recolectores más hábiles y experimentados ganan 100 cestas al día, 20 euros. Si el tiempo lo permite. De 150 a 200 cubos es el récord absoluto.

Los márgenes de beneficio son estrechos, no sólo para los recolectores, sino también para los caficultores. El mantenimiento de los cultivos requiere mucha mano de obra y es costoso. Los fertilizantes y pesticidas suponen elevados costes fijos. Por ello, el cultivo del café a menudo sólo merece la pena para empresas familiares como la Finca Marquesa, donde echan una mano desde el nieto hasta la abuela, pero que cada vez se ve más presionada por las grandes compañías cafeteras. Como en el resto del sector agrícola, es el futuro el que marca la pauta.

Modelo Norte-Sur

De ahí la narrativa, el mensaje, el llamamiento a todos los alemanes, colombianos y bebedores de café del mundo: ¡compren y disfruten del «café de comercio justo» y del café de talleres como de la marquesa, donde una mayor parte de los beneficios se queda en manos de los agricultores y recolectores! Una forma ejemplar de intercambio y apoyo mutuo entre el Norte Global y el Sur Global.

 

Rey con Alexis Goede, antiguo operador del „Hostal la Finca“. Este último trajo el turismo al barrio y ayudó al despegue del turismo cafetero.

 

 

Traducción realizada con la versión gratuita del traductor DeepL.com

 

 

 

 

 

 

Die Karriere eines Flügels (von der Feier des Tags der Deutschen Einheit in der „Deutschen Schule in Medellin“)

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, DKF-Mitglied
    Wissenschaftsjournalist München / Medellín 

    Für den Blog, im Oktober 2024
  
     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

     Alle Fotos (c) Wolfgang Chr. Goede

Spanische Sprache

Event Flyer

 

Die Karriere eines Flügels

Dieser Flügel machte die historische Dramatik greifbar. Schostakowitschs „Trio mit Klavier“ rahmte die Feier zum Deutschen Nationalfeiertag am 3. Oktober in Medellíns Colegio Alemán. Die Partitur des russischen Komponisten, ungestüm und zwischen sämtlichen Ton- und Gefühlslagen changierend, ließ die Turbulenzen von Krieg, Deutscher Teilung, Wiedervereinigung bis ins Mark hinein spüren. Beethoven und Schumann banden sein fulminantes Werk in traditionell deutsche Klassik ein.  

Der Flügel, Schmuckstück des Auditoriums und Konzertsaal der Deutschen Schule Medellín


Die Spende

Fokus im kreisrunden Auditorium Maximum der Schule war der schwarze Flügel, bravourös bespielt von Iván Martín – der in manchen Passagen an Wilhelm Buschs unsterblichen „Der Virtuos“ im „Forte vivace“ Modus erinnerte – begleitet von Cello und Geige.

Schostakowitch experimental in Dt Col Konzertsaal
(Video von Schostakowitschs „Trio mit Klavier“)

Für perfekten Kunstgenuss und Ohrenschmaus hatte dem Gymnasium lange Zeit das Herzstück, der Flügel gefehlt. Er ist eine großzügige Spende einer gebürtigen Caleña, die seit langer Zeit am Niederrhein lebt: Luz Edith David de Schläger. Sie ist verwitwet und führt nach dem Tode ihres deutschen Mannes dessen internationales Unternehmen weiter.

Rektorin Colegio Alemán Anke Käding und Flügel-Spenderin Luz Edith de Schäger


Bei einem Besuch des Colegios vernahm die Deutsch-Kolumbianerin die Klage des damaligen Schulleiters, dass der Schule ein Flügel fehle, worauf sie prompt einen aus Viersen, NRW auf die lange Reise in die Paisa-Hauptstadt schickte. Auf die Spende verweist eine gold-schimmernde Plakette auf dem majestätischen Instrument.

Der Musik-Auftrag

Auch die Nichte der Spenderin war Anlass für die großzügige Gabe, wie die Schulzeitung verrät. Diese war Schülerin und Doña Luz Edith wollte ihr und ihren Mitschülerinnen und Schülern die bestmögliche Musikerziehung angedeihen lassen. Der schwarz glänzende Riese im noblen Auditorium zieht die Schüler in den Bann und an seinen Tasten begann schon manche Karriere.

Colegio Alemán in Medellín, Schulzeitung über die Herkunft des Flügels


Doch die Geschichte hat noch eine weitere, den Meisten unbekannte Schleife. Der Flügel galt, geheimnisvoll, lange Zeit als verschwunden, bis die derzeitige Rektorin Anke Käding ihn völlig verstaubt in einer dunklen Ecke aufstöberte und wieder bespielbar machte.

Sie ist selbst passionierte Musikerin, beherrscht unter anderem die Querflöte, tritt auch schon mal mit einheimischen Orchestern auf, bei Urlaubsreisen gerne spontan, und ist stets bemüht, ihre Musikleidenschaft an die Schülerschaft, Kollegenkreis und Eltern weiterzugeben. Was auch ein Vermächtnis und Wunsch der Gründerin ist, der Deutschen Benedikta zur Nieden de Echavarriá, Ehefrau des Industriemagnaten* Diego Echavarría Misas.

Garcia-marqueske Begebenheit

Der Konzertsaal nimmt die Schule in die Musikpflicht mit vielen denkwürdigen Veranstaltungen. Das Auditorium gilt akustisch als eines der besten der Stadt. Mit einem Tröpfchen Essig: Die Deutsche Schule steht in Itaguí auf einem Finca-ähnlichen Areal mit Klassenräumen in Gestalt hingetupfter Pavillons, aber außerhalb der Stadt und den Kulturzentren der Metropole und gilt als schwer erreichbar, trotz der nahen Metrostation.

Das Wiedervereinigungs-Konzert


Damit ist die Flügel-Story aber noch nicht zu Ende. Als Anke Käding sich auf die Spuren der Philanthropin begab und sie so wie deren Spende erfolgreich aufgestöbert hatte, stellte sich heraus, dass diese in demselben Ort wohnte, wo die Rektorin als Kind daheim gewesen war. Möglicherweise waren sie einander sogar begegnet, unbekannterweise … Eine fast garcia-marqueske Begebenheit, die aus der Feder von Kolumbiens berühmtem Schriftsteller geflossen sein könnte.

Womit Herkunft und Wege des Colegio-Prunkstücks zwar geklärt sind, aber weiterhin der Schleier des Mysteriösen darüber liegt, wie das so populäre Akkordeon nach Kolumbien gekommen sein könnte, ohne das Vallenatos schier undenkbar wären. Die Legende will, dass bei einer Schiffshaverie vor der Guajira eine Ladung deutscher Hohner, für die Tango-Säle Buenos Aires bestimmt, an Land gekommen sein sollen.

Ein am Flügel übender Schüler (Link zum Video)

 

Der Autor und Frau nach dem Besuch des Konzerts am Klassenpavillon „München“. Zur Feier der Wiedervereinigung wurden alle Klassenräume des Colegios nach deutschen Städten benannt.

 

Hohner-Recherche?

Über die Erfolgsgeschichte der berühmten „Made in Baden-Württemberg“-Instrumente in Kolumbien und ihr rätselhaftes Auftauchen dort gibt es sogar einen sehenswerten Film. Doch die fakten-harte Recherche steht aus, nichts Genaues weiß man nicht. Ein Fall für Anke Käding, vielleicht sogar ein Schulprojekt des musikliebenden Colegios?
*) Siehe auch „Die Märchenfee“, September 2023 in dem DKF-Blog

 

Das weitläufige Areal der Deutschen Schule Medellín mit Klassenpavillons, Fußballplatz, 25-Meter Schwimmbecken. Die Schule ist nicht nur wegen seiner Lage und Ausstattung sehr beliebt in Medellín und Umgebung, sondern auch weil das Abitur zum Studium überall auf der Welt berechtigt.

 

Wolfgang Chr. Goede

 

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La carrera de un piano de cola

Este piano de cola hizo tangible el drama histórico. El «Trío con piano» de Shostakovich enmarcó la celebración del Día Nacional de Alemania el 3 de octubre en el Colegio Alemán de Medellín. La partitura del compositor ruso, impetuosa y oscilante entre todos los registros tonales y emocionales, hizo palpable hasta la médula la turbulencia de la guerra, la división alemana y la reunificación. Beethoven y Schumann integraron su genial obra en la música clásica tradicional alemana. 

El piano de cola, pieza central del auditorio y sala de conciertos del Colegio Alemán Medellín


La donación

El centro de atención en el Auditorio Máximo circular de la escuela fue el piano de cola negro, brillantemente tocado por Iván Martín -que en algunos pasajes recordaba al inmortal «Der Virtuos» de Wilhelm Busch en modo «Forte vivace»- acompañado de violonchelo y violín.

Schostakowitch experimental in Dt Col Konzertsaal
( Vídeo del «Trío con piano» de Shostakovich )

Durante mucho tiempo, la escuela había carecido de la pieza central para un perfecto disfrute artístico y una fiesta para los oídos: el piano de cola. Fue donado generosamente por una caleña afincada desde hace tiempo en la región del Bajo Rin: Luz Edith David de Schläger. Es viuda y sigue dirigiendo la empresa internacional de su marido alemán tras la muerte de éste.

La rectora del Colegio Alemán, Anke Käding, y la donante del piano de cola, Luz Edith David de Schläger


Durante una visita al Colegio, la germano-colombiana oyó al entonces director quejarse de que al colegio le faltaba un piano de cola, por lo que rápidamente envió uno desde Viersen, Renania del Norte-Westfalia, en el largo viaje hasta la capital paisa. Una reluciente placa dorada en el majestuoso instrumento recuerda la donación.

La misión musical

La sobrina del donante fue también el motivo del generoso regalo, como revela el periódico escolar. Fue alumna y doña Luz Edith quiso darle a ella y a sus compañeros la mejor educación musical posible. El brillante gigante negro del noble auditorio cautiva a los alumnos y muchas carreras han comenzado ante sus teclas.

Periódico escolar del Colegio Alemán Medellín sobre el origen del piano de cola

Pero la historia tiene otro giro que la mayoría de la gente desconoce. Se creía que el piano de cola había desaparecido misteriosamente durante mucho tiempo, hasta que la actual directora, Anke Käding, lo encontró cogiendo polvo en un rincón oscuro y lo volvió a hacer sonar.

Ella misma es una apasionada de la música, toca la flauta, actúa con las orquestas locales, le gusta tocar espontáneamente en los viajes de vacaciones y siempre se esfuerza por transmitir su pasión por la música a sus alumnos, colegas y padres. Este es también un legado y un deseo de la fundadora, la alemana Benedikta zur Nieden de Echavarriá, esposa del magnate industrial* Diego Echavarría Misas.

Evento García-Marquesque

La sala de conciertos hace que la escuela se dedique a la música con muchos eventos memorables. El auditorio está reconocido acústicamente como uno de los mejores de la ciudad. Con una gota de vinagre: El Colegio Alemán está situado en Itaguí, en un terreno similar a una finca, con aulas en forma de pabellones, pero fuera de la ciudad y de los centros culturales de la metrópoli, y se considera de difícil acceso, a pesar de la cercana estación de metro.

El concierto de la reunificación

Pero ahí no acaba la historia del Flügel. Cuando Anke Käding se puso tras la pista de la filántropa y logró localizarla, así como su donación, resultó que vivía en el mismo lugar donde la directora había vivido de niña. Incluso es posible que se conocieran, sin saberlo el uno del otro… Un incidente casi garciamarquesco que podría haber salido de la pluma del célebre escritor colombiano.

Aunque los orígenes y la trayectoria de la obra del Colegio están ahora claros, sigue habiendo un velo de misterio sobre cómo pudo llegar a Colombia el popular acordeón, sin el cual Vallenatos sería casi impensable. La leyenda cuenta que un cargamento de Hohners alemanes destinados a los salones de tango de Buenos Aires llegó a tierra durante un naufragio frente a la Guajira.

Un alumno practicando con el piano de cola ( enlace al video )

 

El autor y su esposa tras asistir al concierto en el pabellón de la clase «Múnich». Para celebrar la reunificación, todas las aulas del Colegio recibieron el nombre de ciudades alemanas.

 

¿Investigación Hohner?

Hay incluso una película que merece la pena ver sobre el éxito de los famosos instrumentos «Made in Baden-Württemberg» en Colombia y su misteriosa aparición allí. Pero la investigación basada en hechos concretos aún está por hacer, no se sabe nada preciso. ¿Un caso para Anke Käding, tal vez incluso un proyecto escolar del Colegio amante de la música?

*) Véase también «El hada de los cuentos», septiembre de 2023 en el blog de la DKF

 

Los extensos terrenos del Colegio Alemán de Medellín, con pabellones para las clases, campo de fútbol y piscina de 25 metros. El colegio no sólo es muy popular en Medellín y sus alrededores por su ubicación e instalaciones, sino también porque el Abitur da derecho a estudiar en cualquier parte del mundo.

 

Wolfgang Chr. Goede

 

Traducción realizada con la versión gratuita del traductor DeepL.com

 

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Historic ruling recognizes forced displacement due to environmental factors – An interview with Natalia Ángel-Cabo, Justice of the Constitutional Court of Colombia – Ein Interview mit der kolumbianischen Verfassungsrichterin Natalia Ángel-Cabo

    
    Beitragsautorin:

    Natalia Ángel-Cabo
    Richterin am kolumbianischen Verfassungsgericht  

    Für den Blog, im Juli 2024
  
     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

   


Español


“Displacement due to environmental factors is one of the great tragedies of our time”

In a recent judgment, the Colombian Constitutional Court has ruled that displacement due to environmental factors can be legally considered as forced displacement triggering specific obligations of the State. The judgment (T-123 of 2024) highlights the deficit of constitutional protection for victims of environmental displacement, urging the state to develop specific strategies to address this issue. It mandates immediate relief for petitioners affected by the Bojabá River flooding and calls for comprehensive public policies to mitigate the impact of environmental displacement.

In this interview, Natalia Ángel-Cabo, a Judge at the Colombian Constitutional Court, explains the implications of the ruling and the concept of displacement due to environmental factors. Natalia Ángel-Cabo holds a law degree from the University of Los Andes and a Master of Laws (LL.M.) from Harvard University. Previously, she was a full-time professor at the Faculty of Law of the University of Los Andes, director of the Constitutional Public Law Area, and editor of the Latin American Law Journal. The interview was originally published in Latin American Spanish in Agenda Estado de Derecho.

AED: What are the implications of recognizing climate displacement as a legal phenomenon protected by the Constitution of Colombia?

NA: The recognition of displacement due to environmental factors in the Colombian legal system primarily signifies progress in protecting this phenomenon’s victims’ rights. The judgment emphasized that, until now, victims of forced displacement due to environmental factors in Colombia have faced a deficit of constitutional protection. While the country has acknowledged and responded comprehensively to displacement caused by violence and armed conflict, the same cannot be said for displacement caused by environmental factors such as disasters, environmental degradation, or events associated with climate change. The Colombian state also has prevention and assistance obligations towards populations displaced by environmental factors derived from the Constitution and its international commitments.

AED: How can these obligations be fulfilled by the State?

NA: One of the central purposes of Judgment T-123 of 2024 is to urge authorities to develop specific strategies to address the phenomenon, not only understanding its dimensions, characteristics, and the specific needs of the affected population but also implementing comprehensive actions to address it. For example, the judgment urges the Colombian Congress to promptly enact a comprehensive public policy to respond to the phenomenon.

AED: How severe is the problem?

NA: Very severe. From a more symbolic perspective, this recognition contributes to raising awareness about the environmental crisis and our contribution to it. The judgment demonstrates how displacement due to environmental factors, including events associated with climate change, is one of the great tragedies of our time and, unfortunately, one that severely affects vulnerable populations. In fact, international estimates show that displacement due to disasters, environmental degradation, and climate change-related events will surpass the number of people displaced by violence and armed conflict. Recognizing these realities is a first step for us, as a society, to begin to understand the impact of human decisions regarding climate change and gradual ecosystem degradation, and to act more decisively.

AED: What is the concept of “displacement due to environmental factors” embraced in this judgment, and what criteria were used for its recognition?

NA: The concept utilized in the judgment stems from the definition of internal forced displacement as outlined in the Deng Principles of the United Nations Economic and Social Council. These principles define internally displaced persons (IDPs) as “persons or groups of persons who have been forced or obliged to flee or to leave their homes or places of habitual residence, in particular as a result of or to avoid the effects of armed conflict, situations of generalized violence, violations of human rights or natural or human-made disasters, and who have not crossed an internationally recognized state border” (emphasis added).

As evident, these principles acknowledge that displacement occurs due to causes such as armed conflict or violence and other events like natural disasters. In the judgment, we start with that definition but characterize the phenomenon as displacement due to environmental factors to encompass other occurrences beyond natural disasters.

AED: What causes of displacement due to environmental factors are encompassed in the judgment?

NA: The concept of displacement due to environmental factors, as advanced in the judgment, includes causes such as disasters, environmental degradation, and other events associated with climate change. Nevertheless, the characterization of the phenomenon stems from the definition of the Deng Principles. That is, understanding that displacement due to environmental factors implies that:

  • An individual or group of individuals flee or escape from their home or habitual place of residence.
  • The displacement is involuntary, not voluntary.
  • Those who are displaced do not cross the state border of their country but move within it.
  • It is a phenomenon that can stem from various environmental causes.

AED: What are the main characteristics of this type of displacement?

NA: The judgment highlights relevant aspects that characterize displacement due to environmental factors, particularly its multi-causal and complex nature. For instance, an important point in the judgment is to demonstrate that displacement due to environmental factors doesn’t always occur due to sudden or immediate events but also due to gradual occurrences over time, such as environmental degradation.

Thus, the judgment draws attention to the fact that, unlike some displacements where the cause can be precisely determined, in those caused by environmental factors, it’s not always easy to determine why a person leaves their home and life project. Similarly, it’s not always easy to identify the forced nature of these displacements. While the forced aspect implies a lack of voluntariness in the move, this characteristic is usually associated with the need to leave the place of residence in the face of an imminent event. However, in the case of displacement due to environmental factors, the forced nature may not be associated with a single event and may not be easily perceptible. For example, people may need to migrate because the environmental conditions in their environment do not guarantee livelihoods. As the judgment states, this decision may seem voluntary, but essentially, it is forced because the person’s livelihood is at stake.

Thus, any public policy addressing the issue must consider the complex and multidimensional nature of the phenomenon, as well as understand its greater impact on the most vulnerable populations. For example, in the Colombian context, this implies the need to adopt a specific response to the phenomenon rather than simply replicating the way forced displacement due to armed conflict has been addressed.

AED: What international or comparative precedents were considered to make this decision, and how does Colombia align with these global trends?

NA: To establish the elements comprising the concept of displacement due to environmental reasons, the judgment reviewed some international instruments related to the issue. Initially, reference was made to the Deng Principles and the Pinheiro Principles. It was noted that these instruments, for over 20 years, recognized that internal displacement could occur due to factors associated with changes in the environment.

The judgment also mentioned other international instruments from various legal domains applicable to addressing internal displacement due to environmental factors. Thus, some instruments of international human rights law were referenced, and several instruments of international environmental law were analyzed, among which the United Nations Framework Convention on Climate Change of 1992, the Kyoto Protocol, and the Paris Agreement were highlighted. Some instruments related to Disaster Risk Management were also considered. Within this group, reference was made, for example, to the Hyogo Framework for Action, the Sendai Framework, and the Nansen Initiative.

Overall, I believe this decision allows the country to integrate into its legal framework many of the international standards applicable to the protection of human rights and environmental protection. In this regard, Colombia progresses in recognizing environmental realities that enable it to align with other countries to make decisive decisions regarding the future challenges posed by changes in nature.

AED: What specific measures did the Constitutional Court order to address the displacement of the petitioners?

NA: Regarding the petitioners and other individuals affected by flooding from the rising waters of the Bojabá River, the judgment mandates local authorities to urgently ensure access to food, clean water, shelter, basic housing, appropriate clothing, and medical and sanitation services for the petitioners. Additionally, it orders the same authorities to conduct a detailed study of the level of risk and vulnerability of the property where the petitioners resided to determine if they can return and under what conditions. If the municipality determines the risk on the property is mitigable, it must guarantee a voluntary and safe return. Also, in this scenario, it’s ordered to ensure conditions for the petitioners to have a sustainable livelihood in the future, such as assisting in recovering their crops. If a safe return is not possible, the Court ordered the municipality to ensure the relocation of the petitioners, considering their specific situation. In all cases, the Court ordered the actors to be involved in the process.

Furthermore, considering that the triggering event of the displacement could have affected other individuals, the Court ordered that the mentioned measures be extended to all victims of displacement due to the flooding of the Bojabá River through inter communis effects. Indeed, the Court found that several people living in communities near the river were in an equally pressing situation as the petitioners, as they had also requested authorities of the Office of the Mayor of Saravena and the Office of the Governor of Arauca to take protective and assistance measures due to the river overflow.

AED: Were orders adopted to address the issue more structurally?

NA: As a general and structural measure, the Court urged the National Congress to regulate through legislation a comprehensive response to the phenomenon of internal forced displacement due to environmental factors. The Court pointed out that such regulation should consider the multidimensional impact generated by forced displacement due to these causes.

AED: What are the challenges for Colombia and Latin America to effectively implement this judgment and its translation into public policies?

NA: The challenge for the Colombian State now is to understand the provisions of the judgment comprehensively. Authorities might limit themselves to fulfilling the initial orders and simply restoring the rights of the petitioners in the short term. However, for the decision to be effectively implemented, it must go beyond that and make a structural modification of the institutions that enables a new perspective on changes in nature and the effects derived from them.

Therefore, for the judgment to effectively translate into public policy, it is crucial for the Colombian State to recognize the need for a preventive approach that enables the coordination of various sectors to address this new challenge. The main challenge for institutions lies in halting the old perspective that considered environmental changes as “emergencies” and establishing a framework that recognizes that while these changes will determine the future, we can still implement public policies to mitigate their adverse effects.

AED: Environmental degradation seems to be an issue that demands joint action among different States. What does the judgment say about this?

NA: As explained in the judgment, environmental phenomena may be associated with only a portion of the territory, and it is difficult to identify when and where a changing factor originated that altered the functioning of an ecosystem. Therefore, to address the problems derived from changes in nature, it is crucial for there to be coordination among countries that allows for the identification of elements that can exacerbate these natural changes. If there is consensus among countries about the policies to be implemented to reduce the adverse effects that come with the environmental crisis, governments may be able to reduce, to some extent, the rights violations resulting from changes in ecosystems.

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  1. Generalidades de la sentencia
  2. ¿Qué implicaciones tiene la decisión de reconocer el desplazamiento climático como un fenómeno jurídico protegido por la Constitución de Colombia?
  3. ¿Cómo concretar dichas obligaciones en cabeza del Estado?
  4. ¿Qué tan grave es la problemática?
  5. Sobre el desplazamiento por factores ambientales .
  6. ¿Cuál es el concepto de „desplazamiento por factores ambientales“ que se acoge en esta sentencia y qué criterios se utilizaron para su reconocimiento?
  7. ¿Qué causas de desplazamiento por factores ambientales se encuentran comprendidas en la sentencia?
  8. ¿Cuáles son las principales características de este tipo de desplazamiento?
  9. ¿Qué precedentes internacionales o comparativos se consideraron para tomar esta decisión y cómo se alinea Colombia con estas tendencias globales?
  10. Sobre el rol del Estado en esta problemática
  11. ¿Qué medidas concretas ordenó la Corte Constitucional para abordar el desplazamiento de los accionantes?
  12. ¿Se adoptaron órdenes para abordar la problemática de forma más estructural?
  13. ¿Cuáles son los desafíos para el Estado Colombiano y América Latina para garantizar la efectiva implementación de esta sentencia y su traducción en políticas públicas?
  14. La degradación ambiental parece ser una problemática que demanda de una acción conjunta entre los diferentes Estados. ¿Qué dice la sentencia al respecto?

 

Kolumbiens „Gloria“ rockt Deutschland

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, DKF-Mitglied
    Wissenschaftsjournalist München / Medellín 

    Für den Blog, im Juli 2024
  
     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

   

Für spanische Sprache

 

Pünktlich zur Kieler Woche (KW) 2024 vom 22. Juni bis 30. Juni war das Segelschulschiff der kolumbianischen Marine „Gloria“ in der Kieler Förde eingetroffen. Der bis über die Toppen beflaggte Dreimaster war eine maritime Augenweide, Highlight und Besuchermagnet der diesjährigen Festwoche an der Ostsee. Gleich bei der Ankunft am Freitag wurde der majestätische Gast aus der Karibik und seine Mannschaft von Ruderbooten der Kieler Vereine in der Heikendorfer Bucht herzlich begrüßt mit Winken und freundschaftlichen Zurufen. Verankert auf der Reede putzte sich das Schulschiff festlich heraus für die zu erwartenden Besucherströme am Wochenende beim “Open Ship”. Dazu legten die Kolumbianer an der Gorch Fock Mole (vormals Tirpitzmolde) an, wo sie dem dort ebenfalls vertäuten deutschen Schulschiff die Show stahlen. Unter den Gloria-Gästen waren viele internationale KW-Besucher, politsche und miltärische Amtsträger. In die bunte Schlange reihten sich auch DKF Mitglieder ein sowie Hartmut Digutsch vom Arbeitskreis der Reserveoffiziere, Bundeswehr-Offizier im Ruhestand, ehemaliger Fallschirmspringer. Völkerverbindend trat er mit den Kommandeuren und Kadetten der “Gloria” vor die Kamera und kommentierte den Abschied der Gloria aus Kiel so: “Die Crew stand in den Rahen (Quermasten) in Reih und Glied und sang kolumbianische und spanische Seemann-Shantys. Sehr bewegend.” Die arme Gorch Fock, schmunzelte er, lag am Kai, unbeachtet, “und schmollte wie eine eifersüchtige Diva”. Also, großer Bahnhof, pardon großer Hafen für Kolumbien auf der Kieler Förde. Die “Kieler Nachrichten” widmeten dem Ablegen der Gloria ein ganzseitiges Foto mit dem Titel: “Emotionaler Abschied lässt die Massen staunen.“

Text Wolfgang Chr Goede
Fotos © Digutsch

 

 

Die Kieler Woche findet seit 1882 jedes Jahr Ende Juni in der Kieler Förde statt. Sie zählt zu den größten Segelsportevents der Welt, begleitet vom größten Sommerfest Nordeuropas mit mehreren Millionen Besuchern. Höhepunkt ist die sogenannte Windjammerparade, an der über hundert Großsegler, historische Dampfschiffe sowie Segelyachten teilnehmen. 

https://www.kieler-woche.de/de/medien/meldung.php?id=136081

 

Kenndaten ARC (Armada de Colombia) Gloria

Heimathafen Cartagena de Indias/Kolumbien

Schiffstyp Bark

Erbaut in Spanien zusammen mit den drei Schwesterschiffen Simón Bolívar/Venezuela, Guayas/Ekuador, Cuauthémoc/Mexiko
Indienststellung 1968

Wasserverdrängung 1300 t
Länge 76 m
Breite 10,6 m
Tiefe 4,8 m

Masthöhe 40 m

10 quadratische Segel, 13 Seitensegel, insg. 1694 m2 Segelfläche

Dieselmotor mit 1300 PS = 956 kW

Geschwindigkeit 12 kn (ca. 22 km/h)

Mannschaft 130
Selbstversorgungskapazität 60 Tage

https://es.wikipedia.org/wiki/ARC_Gloria

 

 

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„Gloria“ de Colombia sacude Alemania

Justo a tiempo para la Semana de Kiel (KW) 2024, del 22 al 30 de junio, el velero escuela „Gloria“ de la Armada colombiana llegó al fiordo de Kiel. El tres-mástiles, abanderado hasta los topes, fue una fiesta marítima para los ojos, punto culminante e imán de visitantes de la semana festiva de este año en el Mar Báltico. A su llegada el viernes, el majestuoso invitado del Caribe y su tripulación fueron recibidos calurosamente por los remeros de los clubes de Kiel en la bahía de Heikendorf con olas y gritos amistosos. Anclado en la rada, el buque escuela fue acicalado para las masas de visitantes que se esperan en el „Open Ship“ del fin de semana. Los colombianos atracaron en el muelle de Gorch Fock (antiguo Tirpitzmolde), donde robaron el protagonismo al buque escuela alemán también atracado allí. Entre los invitados de Gloria había muchos visitantes internacionales de KW y funcionarios políticos y militares. La colorida cola también incluía a miembros del DKF y a Hartmut Digutsch, del Grupo de Trabajo de Oficiales de Reserva, oficial retirado del Bundeswehr y antiguo paracaidista. Se colocó delante de la cámara con los comandantes y cadetes del „Gloria“ y comentó así la despedida del Gloria de Kiel: „La tripulación se colocó en los astilleros (mástiles cruzados) en fila y cantó canciones marineras colombianas y españolas. Fue muy emocionante“. El pobre Gorch Fock, sonrió, yacía en el muelle, desapercibido, „y se enfurruñaba como una diva celosa“. Así pues, gran estación, perdón, gran puerto para Colombia en el fiordo de Kiel. El „Kieler Nachrichten“ dedicó una foto a toda página a la partida del Gloria con el título: „Emotiva despedida deja boquiabiertas a las masas“.

Texto Wolfgang Chr Goede

Fotos © Digutsch

 

 

La Semana de Kiel se celebra en el fiordo de Kiel a finales de junio todos los años desde 1882. Es uno de los mayores acontecimientos náuticos del mundo, acompañado del mayor festival de verano del norte de Europa, con varios millones de visitantes. El punto culminante es el llamado Windjammer Parade, en el que participan más de cien grandes veleros, barcos de vapor históricos y yates de vela. 

https://www.kieler-woche.de/de/medien/meldung.php?id=136081

 

 

Características ARC (Armada de Colombia) Gloria

 

Puerto base Cartagena de Indias/Colombia

Tipo de barco

Construido en España junto con los tres buques gemelos Simón Bolívar/Venezuela, Guayas/Ecuador, Cuauthémoc/México

Puesta en servicio en 1968

Desplazamiento 1300 toneladas

Eslora 76 m

Manga 10,6 m

Profundidad 4,8 m

Altura del mástil 40 m

10 velas cuadradas, 13 velas laterales, superficie vélica total 1694 m2

Motor diesel con 1300 CV = 956 kW

Velocidad 12 kn (aprox. 22 km/h)

Tripulación 130

Capacidad de autosuficiencia 60 días

 

https://es.wikipedia.org/wiki/ARC_Gloria

 

 

Traducción realizada con la versión gratuita del traductor DeepL.com

Chr. Goede

 

 

Liebestirade gegen einen sitzenden Mann

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, DKF-Mitglied
    Wissenschaftsjournalist München / Medellín 

    Für den Blog, im Mai 2024
  
     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

     Alle Fotos (c) Wolfgang Chr. Goede

 

Liebestirade gegen einen sitzenden Mann

Das gleichnamige Theaterstück von Gabriel Garcia Marquez erlebte im April 2024 seine deutsche Uraufführung. Die Bühne dafür gab das beschauliche “Unser Theater”, untergebracht in einem jahrhundertealten Bauernhof in Schwabhausen bei Landsberg im dörflich-familiären Ambiente. Der 90-minütige Einakter wurde aufwendig im sprachlichen Doppel, dem spanischen Original und einer deutschen Übersetzung inszeniert. Er ist der Monolog einer Frau von der Karibikküste namens Graciela anläßlich ihrer Silberhochzeit. Darin bringt sie zum Ausdruck ihre verzweifelte Frustration über die Liebe, was in einer einzigen Anklage gegen ihren untreuen Gatten gipfelt, der unbeteiligt und Zeitung lesend in einem mit der Rückenlehne dem Publikum zugewandten, gleichwohl imaginär-unbesetzten Sessel sitzt.

Zielscheibe der Tirade, der Gatte im leeren Lehnstuhl

Tote Liebe

Das Stück wurde inszeniert von dem kolumbianischen, seit langem in Deutschland lebenden, sich besonders für Interkulturalität einsetzenden Theaterpädagogen Otto Novoa. Anlass ist ein Doppeljubiläum. Vor 30 Jahren hatte das Stück Premiere in Bogotá und vor 10 Jahren war sein mit so vielen Ehrungen gefeierter Autor und Nobelpreisträger gestorben. Im weiteren Verlauf des Jahres kommt das Stück auch in Wien und Barcelona ins Theater.

Meisterlich intoniert “Gabo” gleich mit dem ersten Satz die Grundmelodie: “Nichts ist der Hölle so ähnlich wie eine glückliche Ehe.” Das variiert er sodann in immer neuen Tiraden, Ausfällen, Schmähungen der Akteurin, gespielt im spanischen Monolog von Arianna Vogelsang, aus Baranquilla stammend und in Spanien lebend, sowie in der deutschen Fassung von Barbara Maria Messner aus München, von der auch die herausfordernde Übersetzung stammt.

So entrollen sich 25 Jahre des Liebesunheils, einer in der Darstellung Gracielas unerwiderten und toten Liebe, vermischt mit der Trauer über ihre eigene verblühende Schönheit. Am Ende dreht sie ihr Leben ein Vierteljahrhundert zurück, schleudert Geschmeide, Schmuck und Perlen in die Toilette und kehrt in die Armut zurück, der sie dereinst mit der Heirat den Rücken kehrte. Doch zuvor entzündet sie die Zeitung, die sie von ihrem Gatten trennt, und äschert selbigen mit ein, nachdem sie das ganze Stück hindurch ihre unabdingbare Liebe zu ihm beteuert hat.

High Society Kritik

Das Drama ist ein deftiges Stück Gesellschafts- wie auch Liebeskritik. Die Arroganz der reichen Kolumbianer, dekadent in der eigenen Blase, die übrigen Bevölkerungsschichten im blinden Fleck; einer gebürtig Armen, die sich in diese Kaste “hinaufheiratet” und dafür brutal abgestraft wird. Gewürzt ist dieser Zwiespalt mit dem Macho-Gehabe der maskulinen Bevölkerung, die sich durch alle Betten schläft, sowie romantischen Liebesträumen der femininen Bevölkerung, die von ihren Traumprinzen erwartet, auf Händen getragen zu werden. Liebe – Mission Impossible?

Die Akteure (von links): Otto Novoa, Regisseur; Arianna Vogelsang, Schauspielerin; Shangó Dely, musikalische Begleitung; (es fehlt Barbara Maria Messner, Übersetzung und Darstellerin des deutschen Parts)

Der Erschaffer des Stücks hat sich fast in seinem gesamten Lebenswerk an der Liebe abgearbeitet, bis über seinen Tod hinaus. Gerade im März erst erschien posthum seine Novelle “Wir sehen uns im August”, vom Vater unauthorisiert von seinen Söhnen herausgegeben. “Gabo” wollte keine Veröffentlichung, weil seine Prosa seinem Urteil nach bereits zu sehr die Spuren seiner Demenz trug. Literaturkritiker haben darin tatsächlich eine einfachere Sprache, weniger detaillierte Beschreibungen, einen weniger raffinierten Plot entdeckt. Auch in diesem Spätwerk, das im Frühjahr kurzzeitig die Bestsellerliste erklomm, räsoniert der Maestro über die unendliche Geschichte, die Liebe.

Auch er selbst, kein Säulenheiliger, laborierte ja damit. Ein langes Leben lang mit seiner Mercedes verheiratet, wurde nach seinem Tode eine uneheliche Tochter bekannt. Liebe und Treue, überall auf der Welt in allen Zeiten hochumstritten, sind in der Karibik ein ganz spezielles Kapitel, wovon auch das Bühnenwerk des Kolumbianers zeugt. Es soll dokumentarischen Charakter besitzen, weil der Schriftsteller selbst einmal Ohrenzeuge einer solchen Tirade geworden war, so ist überliefert.

Marquesk-Kafkaesk

Unten ein paar besonders markante Textpassagen, die die von Garcia Marquez immer wieder umschriebene Absurdität unterfüttern, war sein schreiberisches Vorbild doch Kafka (dessen 100. Geburtstag die Kulturwelt derzeit gedenkt). Die Absurdität des Kafka-Schlosses, übertragen in die kolumbianische Karibik, aufgehängt an der Liebe, durchdrungen von indigenem Spuk, synthetisiert zu einer Krone des magischen Realismus – so könnte das Resümee aus dieser ungewöhnlichen Garcia-Marquez Theater-Premiere in der bayerisch-schwäbischen Provinz lauten.

Das Theaterplakat vor “Unser Theater” in Schwabhausen

Zitate und Bonmots (aus dem Spanischen frei übersetzt vom Rezensenten)

In dem Haus, wo das Paar lebte, wollte kein Mensch wohnen, auch nicht gratis, weil einst ein Mann darin seine Frau zerstückelt hatte und sich aus den Eingeweiden einen Eintopf gekocht und verspeist hatte. Amalia, im Nachbarhaus, spielte dazu auf ihrem Saxofon, immer wieder „I just called to say I love you.”

Zur Mitternachtsstunde erklang das Brodeln der Eingeweide im Topfe. Sie (Graciela) hatte kein Problem damit, hätte sich sogar gewünscht, aus Liebe verspeist zu werden, „wie ein glückliches Huhn“.

Graciela über den Gatten: Sie war seine Ersatzmama, die ihm die die Nägel schnitt, die Socken für die Nacht aufwärmte, das im Suff Ausgekotzte wegmachte – und wenn er nach einer Liebesnacht mit einer Minderjährigen um fünf Uhr früh heimkehrte, erklärte er, entführt worden zu sein.

„Hast du jemals mich geliebt, jemals jemand anderen, außer aus eigener Eitelkeit?“

„Deine Passivität, ist die nicht die schlimmste Form der Despotie? Nichts beantworten, einfach weiterleben in der Blase des Glücklichseins.“

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: „Der Sohn läuft mit der Zahnbürste durch die Welt, weil er nie wusste, bei welcher Frau er morgens aufwachen würde. Man wusste gar nicht, wo die Totenwache zu halten war, wenn er mal starb.“

„An der Cornell Universität hat er (der Sohn) die Metaphysik von Kopfkissen (und Frauenbettwäsche) studiert und graduierte in und mit Geschlechtskrankheiten.“

„Dass jemand eine Liebhaberin hässlicher als die eigene Frau haben konnte!“

Die Schwiegermutter war ganz besonders speziell, „mit traumhaften Wimpern, die besser fächeln konnten als jeder Fächer“.

Schwiegermamas Rat für stressfreien Umgang mit Männern und ihrem Sohn: „Nein meine Liebe, verpeste nicht dein Blut, zähle bis 77 und alles richtet sich von alleine.“

Der Schwiegervater hatte Mäuse dressiert und für eine Zirkusnummer abgerichtet, bei der sie wie Bischöfe und Generäle gekleidet am Tische saßen und mit Messer und Gabel aßen. Bis sie starben und keine Schlangenmedizin dagegen half.

Über den im Sterben liegenden Schwiegerpapa: „Der Mann war ein Fantasma, haarlos, mit Riesenaugen, zahnlos, gelb, hustend, aber im Besitz von so viel Autorität, dass ein einziges Wort mich vernichtet hätte.“

„Es war so ruhig im Hause (der Schwiegereltern), dass alles zum Stillstand kam, das Meer, die Zeit, die Welt, die Atemluft.“

Karibik-Ambiente: „Gerüche frittierten Fisches vermischten sich mit orgasmischen Liebesschreien aus den geöffneten Türen der Hütten in der Mittagszeit.“

Philosophisch: „Das Glück des Vergessens ist das einzige, wofür man nicht zahlt.“

Links zu den Darstellern, dem Theater, dem Text-Original (zum Nachlesen)

arianna.vogelsang

www.barbara-maria-messner.de

www.shangodely.com

www.unsertheater.de

http://smjegupr.net/wp-content/uploads/2012/07/Diatriba-de-amor-contra-un-hombre-sentado.pdf

 

Abendliche Premierefeier im Hof des Theaters

Rezension: Buch „La Espada de Bolívar“ der Autorin Patricia Lara Salive

    
    Beitragsautor:

    Wolfgang Chr. Goede, DKF-Mitglied
    Wissenschaftsjournalist München / Medellín 

    Für den Blog im Januar 2024
  
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Spanische Sprache

Petros Schwert
Rezension von Wolfgang Chr. Goede

„La Espada de Bolívar“ – Titel nur auf Spanisch – ist ein ebenso spannender wie informativer Parforceritt durch die neuere kolumbianische Geschichte von 1974 bis zum 7. August 2022, als der erste sozialistische Präsident des Landes Gustavo Petro sein Amt antrat. 

Das Vermächtnis

Die Autorin Patricia Lara Salive macht Bolivars Schwert zum Hauptakteur ihres Buches. Um diese Waffe herum erzählt sie die Geschichte des Guerillaverbandes M-19, deren prominentestes Mitglied der amtierende kolumbianische Präsident war.

Das Schwert erklärte die M-19 zu ihrem Besitz und Vermächtnis, Bolivars unvollendeten Kampf gegen Unfreiheit und Sklaverei, gegen die mächtigen Oligarchien im Lande fortzusetzen. Im Berichtszeitraum von fast 50 Jahren macht die Reliquie eine lange, labyrinthische Reise, von ihrem Diebstahl aus einem Museum in Bogotá, über unzählige Verstecke im Lande, darunter sehr prominenten Adressen, bis zu ihren Reisen nach Panamá und Kuba. 

Die Zwischenstationen wurden von der Autorin detektivisch aufgespürt und sie erzählt den jeweiligen Status der M-19 zu jenen Zeitpunkten, im Kontext der allgemeinen politischen Situation im Lande. Das ist manchmal ein wenig zu faktisch, überlastet mit zu vielen Namen und Details, die den Lesefluss hemmen.  

Katz und Maus

Zwei Daten ragen heraus. Der dreiste M-19 Überfall 1978 auf ein Armee-Depot in Bogota und der Diebstahl von 5000 Waffen durch einen Tunnel. Erstaunlich, wie die Regierungssoldaten von diesem Mammutunternehmen praktisch unter ihren Füßen nichts mitbekamen und wie Rebellen mit den Autoritäten Katz und Maus spielten; als Sieg wurde auch gefeiert, dass die Beute aus jenem Waffentyp bestand, mit dem der legendäre Rebellenpfarrer Camilo Torres gegen den kolumbianischen Staat gekämpft hatte.

In ihrer spektakulärsten Aktion besetzte 1985 die M-19 den Justizpalast in Bogotá. Fast 100 Menschen starben und spurlos verschwanden Menschen, was bis heute nicht aufgeklärt ist. Die Tragödie hinterließ auf beiden Seiten, Regierung und Rebellen, ein Gefühl der Ohnmacht, was den Weg zu Verhandlungen ebnete.

In den 1980er Jahren taucht auch Petro als M-19 Mitglied auf. Rund um Zipaquirá, unweit von Bogotá, macht er mit agitativer Untergrundarbeit von sich reden, wofür er sich zwei Jahre Haft einhandelt. Unterdessen bewegen sich Guerilla und Regierung aufeinander zu, die M-19 legt die Waffen nieder und tritt als Partei in die Polit-Arena. Die Ex-Rebellen gelten als Hauptakteure und Autoren einer neuen modernen Verfassung, die 1991 gültig wird. Zeitweise ist ihre Partei neben Liberalen und Konservativen die drittstärkste Kraft in Kolumbien. 

Der Clinch

Das Buch macht aus der Perspektive der Polit-Insiderin Lara Salive klar: eine historische Ko-Existenz von Aufständischen und Regierung in Kolumbien, die über den FARC-Friedensschluss und den derzeitigen Verhandlungen der Regierung Petro mit der ELN anhalten. Der Nährstoff ist eine bis heute aus der Kolonialzeit fortwährend ungerechte Verteilung von Land, Bürgerrechten, Entwicklungschancen. 

Mit dem Eintritt ins reguläre politische Leben gibt die M-19 das symbolträchtige Schwert an die Regierung zurück und es findet schließlich im Präsidentenpalast eine würdige Aufbewahrungsstätte, gleichwohl kein Präsident an ihm interessiert ist. Das liegt vielleicht auch daran, dass es nicht so ganz sicher ist, ob es sich um das Original handelt. Denn es soll Zeugen geben, dass sich jenes in den Händen von Pablo Escobar befunden haben soll, der das geschichtsträchtige Stück an seinen Sohn zum Spielen verschenkt haben soll.

Mit Petros Amtseinführung 2022 gewinnt das Schwert neue Bedeutung und Brisanz. Sein erster Amtsakt ist, dass Bolivars Schwert die Einführungszeremonien begleitet. Dies ist es ihm wert, das Protokoll für eine Stunde zu unterbrechen und beim bisherigen und Noch-Amtsinhaber Duque auf die Herausgabe des Schwertes zu pochen und am Ende den Clinch zu gewinnen.

Der Sitzenbleiber

Zeugen des Machtkampfs war die versammelte internationale Polit-Prominenz, Staatspräsidenten und deren Vertreter aus aller Welt. Pikant: Während sich sämtliche Ehrengäste artig vor dem Schwert erhoben, blieb König Felipe IV von Spanien demonstrativ sitzen. Die Niederlage in den Amerikas vor 200 Jahren und den Verlust ihrer Kolonien hat die spanische Krone offensichtlich bis heute nicht verdaut. 

Der Petro-Akt macht deutlich. Wie durchsetzungsfähig er ist, war seine am Ende erfolgreiche Kandidatur doch sein dritter Anlauf fürs Präsidentenamt; und wie ernst es ihm ist um die Fortführung Bolivars Kampfes ist, nunmehr nicht mehr aus dem Untergrund, sondern von der höchsten politischen Position des Landes aus. 

Das alles macht um so spannender, wie er mit seinem bisher eher schleppenden Reformwerk, darunter speziell „Paz Total“, vorankommt und wie er Kolumbiens ungewisse Zukunft in der Polarisation zwischen Rechts und Links mitgestaltet.

Patricia Lara Salive
La Espada de Bolívar
Del M-19 a la Casa de Nariño
Planeta, Bogotá 2023

https://www.planetadelibros.com/libro-la-espada-de-bolivar/382734

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La espada de Petro
Reseña del libro por Wolfgang Chr. Goede

„La Espada de Bolívar“ es un apasionante e instructivo recorrido por la historia reciente de Colombia, desde 1974 hasta el 7 de agosto de 2022, fecha de la toma de posesión del primer presidente socialista del país, Gustavo Petro. 

El legado

La autora Patricia Lara Salive hace de la espada de Bolívar la principal protagonista de su libro. En torno a esta arma, cuenta la historia de la organización guerrillera M-19, cuyo miembro más destacado fue el actual presidente colombiano. 

El M-19 declaró la espada como su propiedad y legado para continuar la lucha inacabada de Bolívar contra la falta de libertad y la esclavitud, contra las poderosas oligarquías del país. A lo largo de casi 50 años, la reliquia realiza un largo y laberíntico periplo, desde su robo en un museo de Bogotá, pasando por innumerables escondites en el país, incluidas direcciones muy destacadas, hasta sus viajes a Panamá y Cuba. 

La autora ha realizado una labor detectivesca para rastrear las paradas intermedias y relata la situación del M-19 en esos momentos en el contexto de la situación política general del país. A veces resulta demasiado factual, sobrecargado con demasiados nombres y detalles que impiden la fluidez de la lectura.

El gato y el ratón

Destacan dos fechas. El descarado asalto del M-19 a un depósito del ejército en Bogotá en 1978 y el robo de 5.000 armas a través de un túnel. Resulta asombroso cómo los soldados del gobierno prácticamente desconocían esta gigantesca empresa bajo sus pies y cómo los rebeldes jugaron al gato y al ratón con las autoridades; también se celebró como una victoria que el botín consistiera en el mismo tipo de armas con las que el legendario sacerdote rebelde Camilo Torres había luchado contra el Estado colombiano.

En su acción más espectacular, el M-19 ocupó el Palacio de Justicia de Bogotá en 1985. Murieron casi 100 personas y hubo desaparecidos sin dejar rastro, lo que sigue sin resolverse a día de hoy. La tragedia dejó a ambos bandos, gobierno y rebeldes, con una sensación de impotencia que allanó el camino para las negociaciones.

En la década de 1980, Petro también surgió como miembro del M-19. En los alrededores de Zipaquirá, no lejos de Bogotá, se dio a conocer con un trabajo clandestino de agitación, por el que recibió dos años de cárcel. Mientras tanto, la guerrilla y el gobierno se acercan, el M-19 deja las armas y entra en la arena política como partido. Los ex rebeldes se consideran los principales protagonistas y autores de una nueva constitución moderna, que entra en vigor en 1991. En algunos momentos, su partido es la tercera fuerza de Colombia, junto con los liberales y los conservadores.

El clinch

Desde la perspectiva del insider político Lara Salive, el libro deja claro: una coexistencia histórica de insurgentes y gobierno en Colombia, que continúa más allá del acuerdo de paz con las FARC y de las actuales negociaciones del gobierno Petro con el ELN. El nutriente es una continua distribución injusta de la tierra, los derechos civiles y las oportunidades de desarrollo desde la época colonial. 

Con su entrada en la vida política regular, el M-19 está devolviendo la espada altamente simbólica al gobierno y por fin está encontrando un lugar digno para ser guardada en el palacio presidencial, aunque ningún presidente esté interesado en ella. Tal vez esto se deba también al hecho de que no es del todo seguro que se trate del original. Al fin y al cabo, hay rumores de que estuvo en manos de Pablo Escobar, de quien se dice que regaló la histórica pieza a su hijo para que jugara con ella.

Con la investidura de Petro en 2022, la espada adquiere un nuevo significado y explosividad. Su primer acto oficial es hacer que la espada de Bolívar acompañe las ceremonias de posesión. Esto le vale interrumpir el protocolo durante una hora e insistir en que el anterior y actual titular Duque entregue la espada y finalmente ganar el pulso.

El padre que se queda en casa

La lucha por el poder fue presenciada por las celebridades políticas internacionales, presidentes y sus representantes de todo el mundo. Un dato curioso: mientras todos los invitados de honor se levantaban graciosamente ante la espada, el Rey Felipe IV de España permanecía demostrativamente sentado. Es evidente que la corona española aún no ha digerido la derrota en las Américas hace 200 años y la pérdida de sus colonias. 

La Ley Petro lo deja claro. Qué asertivo es, teniendo en cuenta que su candidatura, finalmente exitosa, era su tercer intento a la presidencia; y qué serio se toma lo de continuar la lucha de Bolívar, ahora ya no desde la clandestinidad sino desde la más alta posición política del país. 

Todo esto hace que sea aún más emocionante ver cómo está avanzando con sus reformas, hasta ahora bastante lentas, incluyendo „Paz Total“ en particular, y cómo está ayudando a dar forma al incierto futuro de Colombia en la polarización entre la derecha y la izquierda.

Patricia Lara Salive
La Espada de Bolívar
Del M-19 a la Casa de Nariño
Planeta, Bogotá 2023

https://www.planetadelibros.com/libro-la-espada-de-bolivar/382734

 

Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 6: Eintauchen in die andere Welt

Beitragsautoren: Die Autoren sind uns bekannt, haben aber darum gebeten, nicht genannt zu werden. Für den Blog, 04. Januar 2024

Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs  vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Spanisch – Español

 

Kurzes Eintauchen in die andere Welt

Eigentlich sollte der nächste Blogbeitrag die Überschrift tragen „von (halbwegs) intelligenten Hühnern und ziemlich dämlichen Hähnchen“. Nur leider kam ich so lange nicht zum Schreiben, dass es einfach nicht aktuell gewesen wäre. Und immer wieder habe ich angefangen kurze Berichte zu schreiben. Und so wird dieser Blog einfach eine Zusammenstellung verschiedener Berichte werden. Dennoch erzähle ich zuerst, dass ich gelernt habe, dass Huhn nicht gleich Huhn ist. Natürlich weiß ich, dass es Legehennen und Masthähnchen gibt. Nichts destotrotz haben wir es geschafft 3 Küken zu kaufen, die dann keine Legehennen, sondern Masthähnchen waren. Wir wollten eigentlich für unseren Sohn ein paar Küken zu unseren Hennen holen, damit er sieht, wie die groß werden. Wie gesagt leider die falschen Küken. Aber was machen? Also haben wir das Beste getan, dass die drei groß werden. Haben Ihnen einen Teil im Hühnerstall, sowie im Gehege abgetrennt und sie reichlich gefüttert. Und das war gar nicht so einfach, wenn man an Legehennen gewöhnt ist. Masthähnchen sind unserer Erfahrung nach nämlich einfach dämlich. Ständig schmeißen sie das Wasser und Essen um oder laufen direkt drüber, hinterlassen dort jegliche Art von Spuren und laufen einem so vor die Füße, dass man es echt schafft einem Hähnchen auf die Kallen zu treten. Gehen abends nicht selbstständig in den Stall zurück, man muss sie reinheben. Im Vergleich zu Hennen verstehen sie einfach so gar nichts. Unglaublich. Und natürlich waren sie ständig hungrig und haben uns ständig für mehr Futter im Haus aufgesucht. Immerhin haben sie diese intelligente Leistung geschafft. Es war echt nur nervig, aber wir haben unser Bestes getan. Leider verstarb schon eines ziemlich früh an einer Entzündung, fast schlachtreif und richtig schön rund war eines plötzlich spurlos verschwunden und ja, das Dritte haben wir tatsächlich gegessen. Es hat auch wirklich gut geschmeckt und unser Kleiner, der den Weg vom Küken bis zum Eintopf mit Neugierde verfolgt hat, fand auch, dass es lecker war. 😊 Kommen wir mal wieder zum Lieblingsthema Straße. Wie wohl anzunehmen war, ist sie immer noch geschlossen. Mitte Juni hieß es zwei bis drei Monate. Mittlerweile sind es vier und die Straße ist immer noch nicht offen. Wahnsinn, seit 4 Monaten keine richtigen Transportmöglichkeiten mehr. Seit 4 Monaten auch keine Müllabfuhr mehr und den wöchentlichen Einkauf durch knapp einen km Baustelle schleppen. Seit 4 Monaten eigentlich nur Stornierungen und keine neuen Buchungsanfragen fürs Gästehaus. Es gibt nur wenig, was man dieser Situation an Positivem abgewinnen kann. Aber ich versuche es mal. Man lernt Geduld – aber auf die echt harte Weise. Man lernt noch mehr Nachbarn kennen und erfährt, wie hilfsbereit und freundlich sie alle sind. Wie oft wollte ich mit schweren Tüten oder Kartons und Rucksack beladen durch die Baustelle und einer der Nachbarn hat mir den Großteil abgenommen. Es ist wirklich unglaublich, wie hilfsbereit die Menschen hier sind. Man lernt die Nachbarn (besser) kennen, denn alle gehen durch das gleiche Leid und man teilt sich den meist ziemlich vollen Jeep. Auch das war neben den vielen negativen Konsequenzen die wirklich schönen!

Unser 4 Monate lang gesammelter recycelter Müll, als wir ihn dann endlich wegfahren konnten.

Die letzten vier Wochen bin ich wieder eingetaucht in eine komplett andere, sehr vertraute Welt. Ich war in Deutschland! Es war wunderbar meine Familie und Freunde nach einem Jahr wieder zu sehen. Erstaunlich war, wie schnell alles wieder total normal war, aber gleichzeitig auch total schräg, dass ich mich wieder in dieser Welt bewegt habe. Aber so lange war ich nun ja auch nicht weg. Eigentlich ist es mir an Kleinigkeiten aufgefallen, dass es verschiedene Welten sind. Klar, der erste Besuch in einem großen Supermarkt oder einem Drogeriemarkt war ein kleines Erlebnis. Anfangs bin ich total langsam Auto gefahren, da ich die Schnelligkeit nicht mehr gewohnt war und hinten sitzend muss ich mich immer wieder selbst ermahnen, dass ich mich nun anschnallen muss. Und klar, das Essen, deutsches Brot und Kuchen…. Ein Genuss für Gaumen und Seele 😊. Und jetzt muss ich in Kolumbien wieder alles abtrainieren. Na ob ich das schaffe?! Jetzt sitze ich im Zug auf dem Rückweg. Es war toll wieder Zuhause in Deutschland gewesen zu sein, aber auch traurig wieder abzufahren. Es ist sehr schön wieder zurück zu meinen beiden Männern auf unsere Finca Emilio zu fahren. Ein merkwürdiges Wirr-Warr an Gefühlen, das bestimmt diejenigen kennen, die schon mal im Ausland gelebt haben. Und gerade in diesem Moment bekam ich eine tolle Nachricht einer Nachbarin aus Fredonia: Die Straße wurde heute geöffnet. Wir können also direkt bist zur Finca fahren, wenn ich abgeholt werde und haben danach unsere Freiheit wieder erlangt. Oh wie schön! Wieder einkaufen gehen, wann man will und so viel man will. Wieder die Option zu haben zu mit dem Auto zu verreisen, wie wir wollen und uns auch wieder auf Gäste freuen!

Auch der nicht asphaltierte Weg wurde planiert.

Und nach meiner Ankunft wurde es immer besser. Es kamen verschiedene Straßenmaschinen und haben den gesamten nicht geteerten Weg begradigt und planiert. Jetzt fliegen wir fast ins Dorf 😉. Wäre nur nicht der Regen, der nun nach einigen Wochen wieder angefangen hat Spuren zu hinterlassen und es wieder die ersten alten Bekannten in Form der Schlaglöcher gibt. Und dann gibt es ja noch einen langen Spurweg, der vor ca. 5 Jahren gemacht wurde. Vor fast genau 2 Jahren waren wir das erste Mal hier und der Weg war super. Leider wurde während der Konstruktion der Zement geklaut und nicht nachgekauft. Ende vom Lied: Statt Zement wurde mehr Sand genutzt. Anfangs sah das toll aus, aber jeder Regen wäscht den Spurweg mehr und mehr aus und es gibt hier mittlerweile fast die fiesesten Schlaglöcher auf dem ganzen Weg. Es wurde nichts unternommen und nun ist die Garantie abgelaufen. ☹ Anfang des Jahres soll es einen freiwilligen Einsatz des Ortsteils geben, um zu schauen, was man selbst reparieren kann. Mal sehen, ob das was bringt. Die positive Nachricht ist, dass die ersten Kilometer als richtige Straße betoniert werden soll. Neulich waren Ingenieure da, um es sich anzusehen. Mal sehen, was das kommt. Das Thema Straße bleibt also ein Dauerbrenner, geht aber prinzipiell bergauf. Und nicht 100% erschlossen ist vielleicht auch besser, sonst ist es vielleicht vorbei mit unserer Ruhe. Im Spätherbst waren Wahlen und da die Straße dann ja offen war, war hier eine Wahlkampfveranstaltung. Wir sind auch hin und es war nicht zur informativ, sondern auch lustig. Wie oft in Kolumbien war das natürlich verbunden mit einer kleinen Feier. Einer der Stadtratskandidaten hat gesungen. Hier typisch sind Trovas, sowas wie Stanzerl, aber spontan gedichtet. Als wir erblickt wurden, haben auch wir unsere Verse abbekommen. Und sollte es tatsächlich noch einer nicht gewusst haben, wissen seitdem alle, dass ich aus Deutschland bin. Irgendwie kann man sich Kulturen und Traditionen ja nicht verwehren. Und so haben wir dieses Jahr auch wieder blinkende Lichter an der Finca und zum ersten Mal einen Plastikweihnachtsbaum, bunt geschmückt und richtig blinkend. Unser kleiner findet es super. Ich muss über mich selbst lachen, denn dass ich jemals einen solchen Weihnachtsbaum haben werde, hätte ich selbst nicht gedacht. Ja, Ja, das Leben geht seine eigenen Wege. Aber manches bleibt auch gleich und so haben wir wie auch letztes Jahr zumindest Zimtsterne und Vanillekipferl gebacken. 😊

 

Unser Weihnachtsbaum.

Und so wünsche ich allen Lesern unseres Blogs alles Gute für 2024.

 

 

Breve inmersión en el otro mundo

En realidad, la siguiente entrada del blog iba a titularse „De gallinas (razonablemente) inteligentes y pollos bastante estúpidos“. Por desgracia, no me puse a escribirlo durante tanto tiempo que sencillamente no habría estado al día. Y empecé a escribir informes cortos una y otra vez. Así que este blog será simplemente una recopilación de varios informes. No obstante, empezaré diciendo que he aprendido que no todas las gallinas son iguales. Por supuesto, sé que hay gallinas ponedoras y pollos de engorde. Sin embargo, conseguimos comprar 3 pollitos que no eran gallinas ponedoras, sino pollos de engorde. En realidad, queríamos comprarle unos cuantos pollitos a nuestro hijo para que los tuviera con nuestras gallinas y viera cómo crecían. Como ya he dicho, por desgracia no eran los pollitos adecuados. Pero, ¿qué podíamos hacer? Hicimos lo que pudimos para que crecieran. Los separamos en el gallinero y en el recinto y los alimentamos abundantemente. Y eso no era tan fácil si estás acostumbrado a las gallinas ponedoras. Según nuestra experiencia, los pollos de engorde son sencillamente estúpidos. Derriban constantemente el agua y la comida o pasan por encima, dejan todo tipo de huellas encima y corren delante de tus pies de tal manera que realmente llegas a pisar las garras de un pollo. Por la noche no vuelven al gallinero solos, hay que llevarlos en brazos. En comparación con las gallinas, simplemente no entienden nada. Increíble. Y, por supuesto, estaban siempre hambrientos y venían a la casa a pedir más comida. Al menos consiguieron esta hazaña inteligente. Era un fastidio, pero hicimos lo que pudimos. Desgraciadamente, uno murió muy pronto debido a una infección, otro estaba casi listo para el sacrificio y era muy bonito y redondo, y de repente desapareció sin dejar rastro y sí, nos comimos el tercero. También sabía muy bien y nuestro pequeño, que seguía con curiosidad el viaje del pollito al sancocho, también pensó que estaba delicioso. 😊 Volvamos a nuestro tema favorito, el camino. Como era de esperar, sigue cerrada. A mediados de junio nos dijeron que de dos a tres meses. Ya son cuatro y la carretera sigue sin abrirse. Una locura, sin opciones de transporte adecuadas durante 4 meses. Sin recogida de basura durante 4 meses y teniendo que llevar la compra semanal a través de casi un kilómetro de obras en la carretera. Sólo cancelaciones y ninguna nueva solicitud de reserva para la casitaa de huéspedes durante 4 meses. Hay muy pocas cosas positivas que se puedan sacar de esta situación. Pero lo intentaré. Aprendes a tener paciencia, pero de la forma más dura. Conoces a más vecinos y descubres lo serviciales y amables que son todos. ¿Cuántas veces he querido caminar por la obra con pesadas bolsas o cajas y una mochila y uno de los vecinos me ha cargado casi todo de encima? Es realmente increíble lo servicial que es la gente aquí. Llegas a conocer (mejor) a los vecinos porque todos pasan por el mismo sufrimiento y compartes el jeep, normalmente bastante lleno. Aparte de las muchas consecuencias negativas, ¡eso también fue lo realmente agradable!

4 meses de basura reciclada cuando por fin pudimos llevárnosla.


Durante las últimas cuatro semanas, he estado inmersa en un mundo completamente diferente pero muy familiar. He estado en Alemania. Fue maravilloso volver a ver a mi familia y amigos después de tanto tiempo. Era increíble lo rápido que todo volvía a la normalidad, pero al mismo tiempo también era totalmente extraño que estuviera de vuelta en este mundo. Pero no había estado fuera tanto tiempo. De hecho, fueron las pequeñas cosas las que me hicieron darme cuenta de que eran mundos diferentes. Claro, mi primera visita a un gran supermercado o a una drogería fue toda una experiencia. Al principio conducía muy despacio porque ya no estaba acostumbrada a la velocidad y, sentada atrás, tenía que recordarme constantemente que me abrochara el cinturón. Y por supuesto, la comida, el pan alemán y las tortas…. Una delicia para el paladar y el alma 😊. Y ahora tengo que trabajar todo de nuevo en Colombia. ¡Me pregunto si podré lograrlo! Ahora estoy sentado en el tren de vuelta. Ha sido estupendo estar de vuelta en Alemania, pero también triste volver a marcharme. Es muy agradable volver con mis dos hombres a nuestra Finca Emilio. Es un extraño revoltijo de sentimientos que seguro que reconoceréis los que hayáis vivido en el extranjero. Y justo en ese momento, he recibido una gran noticia de un vecino de Fredonia: hoy han abierto la carretera. Así que podremos ir directamente a la finca cuando me recojan y volveremos a tener libertad. ¡Qué bien! Ir de compras otra vez, cuando quieras y tanto como quieras. Volver a tener la opción de viajar en coche tanto como queramos y ¡volver a dar la bienvenida a los huespedes!

También se niveló el camino no destapado.

Y cuando llegué, la cosa fue cada vez mejor. Vinieron varias máquinas de carretera y enderezaron y nivelaron todo el camino sin asfaltar. Ahora casi volamos hacia el pueblo 😉 . Si no fuera por la lluvia, que ahora ha vuelto a dejar su huella después de unas semanas y han vuelto los primeros viejos conocidos. Y ademas hay una pista larga que se hizo hace unos 5 años. Estuvimos aquí por primera vez hace casi exactamente 2 años y el camino era estupendo. Por desgracia, robaron el cemento durante la construcción y no volvieron a comprarlo. Fin de la historia: se utilizó más arena en lugar de cemento. Al principio tenía muy buen aspecto, pero cada vez que llueve la pista se lava más y más y ahora hay casi los baches más asquerosos de toda la pista. No se hizo nada y ahora la garantía ha expirado. ☹ A principios de año, la vereda va a organizar un combite de voluntarios para ver qué se puede reparar. A ver si eso ayuda. La noticia positiva es que los primeros kilómetros se van a hormigonar como una carretera en condiciones. Los ingenieros estuvieron allí el otro día para echar un vistazo. A ver qué pasa. Así que el tema de la carretera sigue siendo un eterno favorito, pero en principio se hace cuesta arriba. Y que no esté perfectamente al 100% quizá también sea mejor, de lo contrario nuestra paz y tranquilidad podrían acabarse. A finales de otoño hubo elecciones y, como la calle estaba abierta entonces, se celebró aquí un acto de campaña electoral. Fuimos y no sólo fue informativo, sino también divertido. Como suele ocurrir en Colombia, se combinó, por supuesto, con una pequeña fiesta. Uno de los candidatos del consejal cantó. Aquí son típicas las trovas, algo así como puñetazos, pero compuestos espontáneamente. Cuando nos vio, también nos dio nuestros versos. Y por si alguien no lo sabía, todo el mundo sabe desde entonces que soy de Alemania. De alguna manera, no puedes negarte a ti mismo culturas y tradiciones. Así que este año volvemos a tener luces parpadeantes en la finca y, por primera vez, un árbol de Navidad de plástico, decorado con colores y realmente parpadeante. A nuestro pequeño le parece genial. Tengo que reírme de mí misma, porque nunca pensé que algun dia tendría un árbol de Navidad así. Sí, sí, la vida sigue su propio camino. Pero hay cosas que siguen igual y por eso, como el año pasado, al menos horneamos estrellas de canela y medias lunas de vainilla. 😊

Nuestro arból de navidad.

Y así les deseo a todos los lectores de nuestro blog todo lo mejor para el 2024.