Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 6: Eintauchen in die andere Welt

Beitragsautoren: Die Autoren sind uns bekannt, haben aber darum gebeten, nicht genannt zu werden. Für den Blog, 04. Januar 2024

Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs  vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Spanisch – Español

 

Kurzes Eintauchen in die andere Welt

Eigentlich sollte der nächste Blogbeitrag die Überschrift tragen „von (halbwegs) intelligenten Hühnern und ziemlich dämlichen Hähnchen“. Nur leider kam ich so lange nicht zum Schreiben, dass es einfach nicht aktuell gewesen wäre. Und immer wieder habe ich angefangen kurze Berichte zu schreiben. Und so wird dieser Blog einfach eine Zusammenstellung verschiedener Berichte werden. Dennoch erzähle ich zuerst, dass ich gelernt habe, dass Huhn nicht gleich Huhn ist. Natürlich weiß ich, dass es Legehennen und Masthähnchen gibt. Nichts destotrotz haben wir es geschafft 3 Küken zu kaufen, die dann keine Legehennen, sondern Masthähnchen waren. Wir wollten eigentlich für unseren Sohn ein paar Küken zu unseren Hennen holen, damit er sieht, wie die groß werden. Wie gesagt leider die falschen Küken. Aber was machen? Also haben wir das Beste getan, dass die drei groß werden. Haben Ihnen einen Teil im Hühnerstall, sowie im Gehege abgetrennt und sie reichlich gefüttert. Und das war gar nicht so einfach, wenn man an Legehennen gewöhnt ist. Masthähnchen sind unserer Erfahrung nach nämlich einfach dämlich. Ständig schmeißen sie das Wasser und Essen um oder laufen direkt drüber, hinterlassen dort jegliche Art von Spuren und laufen einem so vor die Füße, dass man es echt schafft einem Hähnchen auf die Kallen zu treten. Gehen abends nicht selbstständig in den Stall zurück, man muss sie reinheben. Im Vergleich zu Hennen verstehen sie einfach so gar nichts. Unglaublich. Und natürlich waren sie ständig hungrig und haben uns ständig für mehr Futter im Haus aufgesucht. Immerhin haben sie diese intelligente Leistung geschafft. Es war echt nur nervig, aber wir haben unser Bestes getan. Leider verstarb schon eines ziemlich früh an einer Entzündung, fast schlachtreif und richtig schön rund war eines plötzlich spurlos verschwunden und ja, das Dritte haben wir tatsächlich gegessen. Es hat auch wirklich gut geschmeckt und unser Kleiner, der den Weg vom Küken bis zum Eintopf mit Neugierde verfolgt hat, fand auch, dass es lecker war. 😊 Kommen wir mal wieder zum Lieblingsthema Straße. Wie wohl anzunehmen war, ist sie immer noch geschlossen. Mitte Juni hieß es zwei bis drei Monate. Mittlerweile sind es vier und die Straße ist immer noch nicht offen. Wahnsinn, seit 4 Monaten keine richtigen Transportmöglichkeiten mehr. Seit 4 Monaten auch keine Müllabfuhr mehr und den wöchentlichen Einkauf durch knapp einen km Baustelle schleppen. Seit 4 Monaten eigentlich nur Stornierungen und keine neuen Buchungsanfragen fürs Gästehaus. Es gibt nur wenig, was man dieser Situation an Positivem abgewinnen kann. Aber ich versuche es mal. Man lernt Geduld – aber auf die echt harte Weise. Man lernt noch mehr Nachbarn kennen und erfährt, wie hilfsbereit und freundlich sie alle sind. Wie oft wollte ich mit schweren Tüten oder Kartons und Rucksack beladen durch die Baustelle und einer der Nachbarn hat mir den Großteil abgenommen. Es ist wirklich unglaublich, wie hilfsbereit die Menschen hier sind. Man lernt die Nachbarn (besser) kennen, denn alle gehen durch das gleiche Leid und man teilt sich den meist ziemlich vollen Jeep. Auch das war neben den vielen negativen Konsequenzen die wirklich schönen!

Unser 4 Monate lang gesammelter recycelter Müll, als wir ihn dann endlich wegfahren konnten.

Die letzten vier Wochen bin ich wieder eingetaucht in eine komplett andere, sehr vertraute Welt. Ich war in Deutschland! Es war wunderbar meine Familie und Freunde nach einem Jahr wieder zu sehen. Erstaunlich war, wie schnell alles wieder total normal war, aber gleichzeitig auch total schräg, dass ich mich wieder in dieser Welt bewegt habe. Aber so lange war ich nun ja auch nicht weg. Eigentlich ist es mir an Kleinigkeiten aufgefallen, dass es verschiedene Welten sind. Klar, der erste Besuch in einem großen Supermarkt oder einem Drogeriemarkt war ein kleines Erlebnis. Anfangs bin ich total langsam Auto gefahren, da ich die Schnelligkeit nicht mehr gewohnt war und hinten sitzend muss ich mich immer wieder selbst ermahnen, dass ich mich nun anschnallen muss. Und klar, das Essen, deutsches Brot und Kuchen…. Ein Genuss für Gaumen und Seele 😊. Und jetzt muss ich in Kolumbien wieder alles abtrainieren. Na ob ich das schaffe?! Jetzt sitze ich im Zug auf dem Rückweg. Es war toll wieder Zuhause in Deutschland gewesen zu sein, aber auch traurig wieder abzufahren. Es ist sehr schön wieder zurück zu meinen beiden Männern auf unsere Finca Emilio zu fahren. Ein merkwürdiges Wirr-Warr an Gefühlen, das bestimmt diejenigen kennen, die schon mal im Ausland gelebt haben. Und gerade in diesem Moment bekam ich eine tolle Nachricht einer Nachbarin aus Fredonia: Die Straße wurde heute geöffnet. Wir können also direkt bist zur Finca fahren, wenn ich abgeholt werde und haben danach unsere Freiheit wieder erlangt. Oh wie schön! Wieder einkaufen gehen, wann man will und so viel man will. Wieder die Option zu haben zu mit dem Auto zu verreisen, wie wir wollen und uns auch wieder auf Gäste freuen!

Auch der nicht asphaltierte Weg wurde planiert.

Und nach meiner Ankunft wurde es immer besser. Es kamen verschiedene Straßenmaschinen und haben den gesamten nicht geteerten Weg begradigt und planiert. Jetzt fliegen wir fast ins Dorf 😉. Wäre nur nicht der Regen, der nun nach einigen Wochen wieder angefangen hat Spuren zu hinterlassen und es wieder die ersten alten Bekannten in Form der Schlaglöcher gibt. Und dann gibt es ja noch einen langen Spurweg, der vor ca. 5 Jahren gemacht wurde. Vor fast genau 2 Jahren waren wir das erste Mal hier und der Weg war super. Leider wurde während der Konstruktion der Zement geklaut und nicht nachgekauft. Ende vom Lied: Statt Zement wurde mehr Sand genutzt. Anfangs sah das toll aus, aber jeder Regen wäscht den Spurweg mehr und mehr aus und es gibt hier mittlerweile fast die fiesesten Schlaglöcher auf dem ganzen Weg. Es wurde nichts unternommen und nun ist die Garantie abgelaufen. ☹ Anfang des Jahres soll es einen freiwilligen Einsatz des Ortsteils geben, um zu schauen, was man selbst reparieren kann. Mal sehen, ob das was bringt. Die positive Nachricht ist, dass die ersten Kilometer als richtige Straße betoniert werden soll. Neulich waren Ingenieure da, um es sich anzusehen. Mal sehen, was das kommt. Das Thema Straße bleibt also ein Dauerbrenner, geht aber prinzipiell bergauf. Und nicht 100% erschlossen ist vielleicht auch besser, sonst ist es vielleicht vorbei mit unserer Ruhe. Im Spätherbst waren Wahlen und da die Straße dann ja offen war, war hier eine Wahlkampfveranstaltung. Wir sind auch hin und es war nicht zur informativ, sondern auch lustig. Wie oft in Kolumbien war das natürlich verbunden mit einer kleinen Feier. Einer der Stadtratskandidaten hat gesungen. Hier typisch sind Trovas, sowas wie Stanzerl, aber spontan gedichtet. Als wir erblickt wurden, haben auch wir unsere Verse abbekommen. Und sollte es tatsächlich noch einer nicht gewusst haben, wissen seitdem alle, dass ich aus Deutschland bin. Irgendwie kann man sich Kulturen und Traditionen ja nicht verwehren. Und so haben wir dieses Jahr auch wieder blinkende Lichter an der Finca und zum ersten Mal einen Plastikweihnachtsbaum, bunt geschmückt und richtig blinkend. Unser kleiner findet es super. Ich muss über mich selbst lachen, denn dass ich jemals einen solchen Weihnachtsbaum haben werde, hätte ich selbst nicht gedacht. Ja, Ja, das Leben geht seine eigenen Wege. Aber manches bleibt auch gleich und so haben wir wie auch letztes Jahr zumindest Zimtsterne und Vanillekipferl gebacken. 😊

 

Unser Weihnachtsbaum.

Und so wünsche ich allen Lesern unseres Blogs alles Gute für 2024.

 

 

Breve inmersión en el otro mundo

En realidad, la siguiente entrada del blog iba a titularse „De gallinas (razonablemente) inteligentes y pollos bastante estúpidos“. Por desgracia, no me puse a escribirlo durante tanto tiempo que sencillamente no habría estado al día. Y empecé a escribir informes cortos una y otra vez. Así que este blog será simplemente una recopilación de varios informes. No obstante, empezaré diciendo que he aprendido que no todas las gallinas son iguales. Por supuesto, sé que hay gallinas ponedoras y pollos de engorde. Sin embargo, conseguimos comprar 3 pollitos que no eran gallinas ponedoras, sino pollos de engorde. En realidad, queríamos comprarle unos cuantos pollitos a nuestro hijo para que los tuviera con nuestras gallinas y viera cómo crecían. Como ya he dicho, por desgracia no eran los pollitos adecuados. Pero, ¿qué podíamos hacer? Hicimos lo que pudimos para que crecieran. Los separamos en el gallinero y en el recinto y los alimentamos abundantemente. Y eso no era tan fácil si estás acostumbrado a las gallinas ponedoras. Según nuestra experiencia, los pollos de engorde son sencillamente estúpidos. Derriban constantemente el agua y la comida o pasan por encima, dejan todo tipo de huellas encima y corren delante de tus pies de tal manera que realmente llegas a pisar las garras de un pollo. Por la noche no vuelven al gallinero solos, hay que llevarlos en brazos. En comparación con las gallinas, simplemente no entienden nada. Increíble. Y, por supuesto, estaban siempre hambrientos y venían a la casa a pedir más comida. Al menos consiguieron esta hazaña inteligente. Era un fastidio, pero hicimos lo que pudimos. Desgraciadamente, uno murió muy pronto debido a una infección, otro estaba casi listo para el sacrificio y era muy bonito y redondo, y de repente desapareció sin dejar rastro y sí, nos comimos el tercero. También sabía muy bien y nuestro pequeño, que seguía con curiosidad el viaje del pollito al sancocho, también pensó que estaba delicioso. 😊 Volvamos a nuestro tema favorito, el camino. Como era de esperar, sigue cerrada. A mediados de junio nos dijeron que de dos a tres meses. Ya son cuatro y la carretera sigue sin abrirse. Una locura, sin opciones de transporte adecuadas durante 4 meses. Sin recogida de basura durante 4 meses y teniendo que llevar la compra semanal a través de casi un kilómetro de obras en la carretera. Sólo cancelaciones y ninguna nueva solicitud de reserva para la casitaa de huéspedes durante 4 meses. Hay muy pocas cosas positivas que se puedan sacar de esta situación. Pero lo intentaré. Aprendes a tener paciencia, pero de la forma más dura. Conoces a más vecinos y descubres lo serviciales y amables que son todos. ¿Cuántas veces he querido caminar por la obra con pesadas bolsas o cajas y una mochila y uno de los vecinos me ha cargado casi todo de encima? Es realmente increíble lo servicial que es la gente aquí. Llegas a conocer (mejor) a los vecinos porque todos pasan por el mismo sufrimiento y compartes el jeep, normalmente bastante lleno. Aparte de las muchas consecuencias negativas, ¡eso también fue lo realmente agradable!

4 meses de basura reciclada cuando por fin pudimos llevárnosla.


Durante las últimas cuatro semanas, he estado inmersa en un mundo completamente diferente pero muy familiar. He estado en Alemania. Fue maravilloso volver a ver a mi familia y amigos después de tanto tiempo. Era increíble lo rápido que todo volvía a la normalidad, pero al mismo tiempo también era totalmente extraño que estuviera de vuelta en este mundo. Pero no había estado fuera tanto tiempo. De hecho, fueron las pequeñas cosas las que me hicieron darme cuenta de que eran mundos diferentes. Claro, mi primera visita a un gran supermercado o a una drogería fue toda una experiencia. Al principio conducía muy despacio porque ya no estaba acostumbrada a la velocidad y, sentada atrás, tenía que recordarme constantemente que me abrochara el cinturón. Y por supuesto, la comida, el pan alemán y las tortas…. Una delicia para el paladar y el alma 😊. Y ahora tengo que trabajar todo de nuevo en Colombia. ¡Me pregunto si podré lograrlo! Ahora estoy sentado en el tren de vuelta. Ha sido estupendo estar de vuelta en Alemania, pero también triste volver a marcharme. Es muy agradable volver con mis dos hombres a nuestra Finca Emilio. Es un extraño revoltijo de sentimientos que seguro que reconoceréis los que hayáis vivido en el extranjero. Y justo en ese momento, he recibido una gran noticia de un vecino de Fredonia: hoy han abierto la carretera. Así que podremos ir directamente a la finca cuando me recojan y volveremos a tener libertad. ¡Qué bien! Ir de compras otra vez, cuando quieras y tanto como quieras. Volver a tener la opción de viajar en coche tanto como queramos y ¡volver a dar la bienvenida a los huespedes!

También se niveló el camino no destapado.

Y cuando llegué, la cosa fue cada vez mejor. Vinieron varias máquinas de carretera y enderezaron y nivelaron todo el camino sin asfaltar. Ahora casi volamos hacia el pueblo 😉 . Si no fuera por la lluvia, que ahora ha vuelto a dejar su huella después de unas semanas y han vuelto los primeros viejos conocidos. Y ademas hay una pista larga que se hizo hace unos 5 años. Estuvimos aquí por primera vez hace casi exactamente 2 años y el camino era estupendo. Por desgracia, robaron el cemento durante la construcción y no volvieron a comprarlo. Fin de la historia: se utilizó más arena en lugar de cemento. Al principio tenía muy buen aspecto, pero cada vez que llueve la pista se lava más y más y ahora hay casi los baches más asquerosos de toda la pista. No se hizo nada y ahora la garantía ha expirado. ☹ A principios de año, la vereda va a organizar un combite de voluntarios para ver qué se puede reparar. A ver si eso ayuda. La noticia positiva es que los primeros kilómetros se van a hormigonar como una carretera en condiciones. Los ingenieros estuvieron allí el otro día para echar un vistazo. A ver qué pasa. Así que el tema de la carretera sigue siendo un eterno favorito, pero en principio se hace cuesta arriba. Y que no esté perfectamente al 100% quizá también sea mejor, de lo contrario nuestra paz y tranquilidad podrían acabarse. A finales de otoño hubo elecciones y, como la calle estaba abierta entonces, se celebró aquí un acto de campaña electoral. Fuimos y no sólo fue informativo, sino también divertido. Como suele ocurrir en Colombia, se combinó, por supuesto, con una pequeña fiesta. Uno de los candidatos del consejal cantó. Aquí son típicas las trovas, algo así como puñetazos, pero compuestos espontáneamente. Cuando nos vio, también nos dio nuestros versos. Y por si alguien no lo sabía, todo el mundo sabe desde entonces que soy de Alemania. De alguna manera, no puedes negarte a ti mismo culturas y tradiciones. Así que este año volvemos a tener luces parpadeantes en la finca y, por primera vez, un árbol de Navidad de plástico, decorado con colores y realmente parpadeante. A nuestro pequeño le parece genial. Tengo que reírme de mí misma, porque nunca pensé que algun dia tendría un árbol de Navidad así. Sí, sí, la vida sigue su propio camino. Pero hay cosas que siguen igual y por eso, como el año pasado, al menos horneamos estrellas de canela y medias lunas de vainilla. 😊

Nuestro arból de navidad.

Y así les deseo a todos los lectores de nuestro blog todo lo mejor para el 2024.