Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 5: Rhythmus und alles andere als das!


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Für den Blog, 23. Juni 2023

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Rhythmus und alles andere als das!

Die Zeit hier in Kolumbien vergeht wie im Flug! Es ist Wahnsinn wie sie rennt und was alles passiert. Aber dennoch, neben diesen vielen Dinge, die uns das Leben hier fast täglich bringt, haben wir auch etwas Rhythmus entwickelt.

Einen großen Teil davon trägt das Kinderprogramm für die 0–5-Jährigen, zu dem wir einmal wöchentlich gehen. Auch wenn nicht immer freudig läuft unser kleiner 35 min mit mir stramm den Berg in den nächsten Ortsteil hinauf, um dort mit den anderen Kindern Spiele zu machen. Allerdings muss ich zugeben, dass er sich am meisten auf die Zeit danach freut, denn es gibt einige Kinder und Mütter, die mit dem öffentlichen Transport nach Hause fahren und der kommt erst 30-45 min später. Diese Zeit nutzt er, um mit den anderen einfach rumzutoben. Und obwohl wir ja wieder runter laufen, planen wir diese Zeit immer mit ein und es ist herrlich zu sehen, wie unser Kleiner diese Zeit genießt. Es hat auch mittlerweile schon dazu geführt, dass wir zu einem Kindergeburtstag eingeladen waren und auch schon zweimal Kinderbesuch bei uns hatten. Hier kommt also Rhythmus rein. Genauso, wie durch das Fußball Training, bei dem unser Kleiner teilgenommen hat. Nur leider möchte er nun nicht mehr hin- aber die meisten Kinder dort sind auch einfach älter. Wir haben es mehrfach versucht und wenn er nun nicht will, ist das auch ok. Dann halt irgendwann in der Zukunft. Aber es hat dazu geführt, dass wir jetzt ein kleines Fußball Trikot von Fredonia haben, was auch irgendwie schön ist.

Zudem müssen wir nun auch jeden Morgen unsere neuen Mitbewohner in ihren Auslauf lassen. Mittlerweile ist eines unserer Ziele umgesetzt und wir haben 5 nette Hennen, die fleißig im Garten scharren und uns sehr konstant mit Eiern versorgen. Vormittags lassen wir sie meist im umzäunten Auslauf, so dass wir die Eier auch finden und nachmittags steht ihnen der ganze Garten zur Verfügung. Nur von der Terrasse scheuchen wir sie. Aber sie sind auch ganz brav, gehen brav wieder runter und lassen sich auch genauso brav von unserem Sohn durch die Gegend tragen. Wenn es anfängt dunkel zu werden, gehen sie brav in den Stall zurück. Wir sperren sie allerdings nachts ein, in einem Häuschen auf Stelzen, damit auch keine Schlangen oder so ihnen was anhaben können. Hiervon haben wir nämlich 2 Exemplare gesichtet, die für mich doch einen eher gefährlicheren Eindruck gemacht haben. Eine hatte sich unser einer Plastikplane versteckt und als sie davonschlängelte und wir den Kopf sehen konnten, würde ich behaupten, dass das eine Viper Art war. Und die sind ja mal nicht ganz ohne! Die andere war neulich tot im Garten. Der Schwanz hat gefehlt, aber der Rest sah auch nicht besonders vertrauenerweckend aus. Gut ist nur, dass sie hier nicht angriffslustig sind und in der Regel schon das Weite suchen, wenn der Boden vibriert, oder das Gras sich bewegt. Aber dennoch bin ich seitdem vorsichtiger und achte drauf, dass unser Kleiner nur mit Schuhen in den Garten geht.

 

 

Im Garten habe ich fleißig angesät, aber leider und etwas frustriert festgestellt, dass davon fast nichts aufgegangen ist. Das mit der Selbstversorgung ist dann doch nicht so einfach. Ich glaube der doch noch viele Regen hat die Samen einfach verschimmeln lassen. Aber wie die letzten Tage andeuten, scheint der Sommer zu kommen, also werde ich es nochmal versuchen. Zudem haben die Hochbeete nun auch eine Hecke hinten angepflanzt, so dass auch die Hunde nicht mehr reinkommen, denn 2mal hat ein Hund das Beet durchwühlt und ich musste mit der Aussaat wieder von vorne anfangen. Grrr. Wie gesagt, immer wieder was.

Aber was wirklich mal was war, waren die Blitze! Ich musste hier lernen, dass es das Phänomen eines trockenen Blitzes gibt. Bei bewölktem Wetter, aber ohne Regen, Wetterleuchten oder sonstigen Vorzeichen ist plötzlich ein Blitz vom Himmel gerauscht! Ich hab mit unserem Sohn und dem Rührgerät Kuchen gebacken und dann ist der genau vor dem Küchenfenster runter geschossen. Ich war wirklich buchstäblich wie elektrisiert und habe dann erstmal den Stecker gezogen. Puh! Das Ding ist glaub in unseren Elektromasten gerast. Zu dieser Zeit war auch der Maler da und der hat gesagt der Router hat gerade Funken geschlagen. Ich glaube ich habe noch fast eine halbe Stunde gebraucht, bis ich wieder ruhiger wurde, so elektrisiert war ich.

Nicht lange danach bin ich abends um halb 11 schier aus dem Bett gesprungen. Das ganze Haus hat vibriert, die Türen gewackelt, die Abdeckung des Lichtschalters ist 2m weit geflogen. Mein Mann noch am Computer sitzend hat über die Maus einen Stromschlag bekommen. Und diesmal ist der Blitz in den Stromverteilungsmasten hinter dem Haus eingeschlagen. Es war alles „ tot“, alle waren in Schreckstarre und es ging nichts mehr. Die Energieversorger haben allerdings relativ schnell den Schaden beheben können und erzählten uns, dass dieser Blitz wirklich gewaltig war, denn er hat insgesamt 3 Transformatoren explodieren lassen. Wir hatten am nächsten Tag abends wieder Strom und haben gespannt darauf gewartet, welche Geräte wohl wieder anspringen. Alle!!! Puh, welch Erleichterung. Aber als eine der ersten Aktionen hier, haben wir eine Erdung für Überspannung anbringen lassen und das hat uns wohl in diesem Fall unsere Geräte gerettet. Bei anderen Familien sah es leider anders aus. Seitdem sind wir bei Blitzen auch etwas ängstlicher. Aber auf der anderen Seite denke ich, dass Gewitter auf 1.800m in den Alpen bestimmt auch nicht ohne sind.

Die Arbeiten in der Finca gehen 2 Schritte vor und zurück. Nachdem wir drinnen alles gestrichen hatten, kam eines dieser Unwetter und das Dach hatte 3 undichte Stellen. Und somit die Wände nun große Stockflecken, die wir, wenn alles trocken ist, nun wieder streichen müssen. Aber neben dem Dach in der Umlaufenden Veranda sind diese Arbeiten abgeschlossen. Nun geht es an den Garten, in dem ein großes Loch am Hang wartet mit einem Aufstellpool bestückt zu werden. Ein Teil der Umrandung ist bereits gepflanzt, der andere kommt bald. Die Blumen dafür sind schon da. Und das war auch wieder so eine Aktion. Die Blumen haben wir in einer Gärtnerei nach toller Beratung ausgesucht. Die Gärtnerei wollte uns die Blumen auch liefern. Allerdings waren wir erst nicht zuhause und dann bekamen wir plötzlich die Nachricht, dass die einzige Straße zu uns gesperrt werden soll, weil der seit Februar avisierte Spurweg nun tatsächlich gebaut werden soll. Wir haben diese Nachricht nachts um 10 bekommen und hatten noch 1 Tag Dinge zu organisieren. Allerdings waren wir noch im Urlaub und es war daher nicht so einfach. Da an diesem einzigen Tag die Gärtnerei natürlich keine Zeit hatte, hat uns nun ein Jeepfahrer die Pflanzen noch hochgebracht, bevor man nicht mehr durchkommt. Jetzt kommen wir nur noch mit dem Jeep bis zur Baustelle. Dort müssen wir dann zu Fuß durch und auf der anderen Seite wartet wieder ein Jeep, um uns zur Finca zu bringen. Etwas mühsam, vor allem, wenn man Einkäufe hat. Leider auch für unsere Besucher im Gästehaus, was nun schon zu Stornierungen geführt hat. Das ist natürlich traurig. Auch fragen wir uns, ob wir nun 2-3 Monate den Müll in unseren Häusern lagern sollen? Wir freuen uns sehr, dass der Weg gemacht wird, denn danach wird es einfacher her zu fahren, aber leider gab es fast keine Infos vorher uns nun ist alles unorganisiert. Es sollte Alternativrouten geben, die gibt es nun aber nicht, weil die Nachbarn ihre Fincas dafür nicht öffnen. Mal schauen, wie wir uns die nächsten Monate organisieren. Offiziell sind es 2-3 Monate, aber wir sind hier in Lateinamerika und da kann ich das ja fast nicht glauben. Hoffen wir mal, dass wir uns mit den Nachbarn irgendwie organisiert bekommen und auch noch die Alternativrouten frei gegeben werden. Unser Auto steht nun erstmal im Dorf, dann sind wir zumindest dort und für weiter weg mobil.

 

 

Eine kleine Pause haben wir uns im letzten Monat auch gegönnt und haben uns einen der Teile Kolumbiens angeschaut, der wohl auch eher zu den vergessenen Regionen gehört. Wir waren in Capurgana und Sapzurro an der Grenze zu Panama. Wunderschön, einer Ökologin geht da das Herz auf. Primärwald bis zum Strand. Wunderschöne Wanderwege im Wald. Jaguare, Tapire, Affen, alles noch im Hinterland da. Fische und kristallklares Wasser. Einmal haben mich die Putzerfischchen ins Visier genommen und ich bin ziemlich erschrocken. Danach dann ein Schwarm springender Sardinen, die mir auch gleich in Gesicht und Ausschnitt gesprungen sind. Auch da erst ein Schreck, dann eigentlich nur Lachen und Glücklichsein, dass es sowas noch gibt und wir es erleben dürfen. Dafür auch kein Tag an dem es mehr Stunden keinen Strom gab als andersrum. 3 Tage ist der Handymast ausgefallen und wir waren wirklich total weg. Vor- und Nachteile, wenn man eben noch was organisieren muss, aber eben auch einfach mal richtig weg. Es war definitv eine Reise wert!

 

 

Und so gehen wir weiter durch unser Abenteuer Kolumbien. Wenn jetzt der Sommer kommt, freuen wir uns auf den baldigen Pool und auch mehr Zeit für Kind, Garten, Spaziergänge, da die großen Arbeiten hinter uns liegen. Und natürlich auch weiterhin auf Besucher, die für uns bis jetzt immer eine Bereicherung waren und eigentlich keine Arbeit. Wer also Lust auf das Abendeuter kolumbianischer Anden hat, ist herzlich willkommen!

 

SPANISCH

 

¡Ritmo y no ritmo!

El tiempo aquí en Colombia pasa volando! Es una locura cómo corre y todas las cosas que pasan. Pero aún así, además de estas muchas cosas que la vida aquí nos trae casi a diario, también hemos desarrollado algo de ritmo.

Gran parte de esto es el programa infantil para niños de 0 a 5 años, al que vamos una vez por semana. Aunque no siempre con alegría, nuestro pequeño camina conmigo 35 minutos seguidos cuesta arriba hasta la siguiente parte de la ciudad para jugar con los otros niños. Sin embargo, tengo que admitir que lo que más le gusta es el final de esta reunion, porque hay algunos niños y madres que vuelven a casa en transporte público y éste sólo llega 30-45 min más tarde. Aprovecha ese tiempo para corretear con los demás. Y aunque bajamos andando, siempre planificamos este tiempo y es maravilloso ver cómo el y sus amigos lo disfrutan. Ya nos han invitado a la fiesta de cumpleaños de un niño y nos han visitado niños en dos ocasiones. Así que aquí viene el ritmo. Lo mismo ocurre con el entrenamiento de fútbol en el que participa nuestro pequeño. Por desgracia, ya no quiere ir, pero es que la mayoría de los niños que están allí son mayores. Lo hemos intentado varias veces y si no quiere pues no se puede hacer nada. Ya sera en algún momento en el futuro. Pero ha dado lugar al hecho de que ahora tenemos una pequeña camiseta de fútbol de Fredonia, la cual es muy bonita.

Además, ahora tenemos que dejar que nuestros nuevos compañeros de piso entren a correr todas las mañanas. Mientras tanto, uno de nuestros objetivos se ha hecho realidad y tenemos 5 simpáticas gallinas que se dedican a escarbar en el jardín y nos proporcionan huevos muy constantemente. Por las mañanas solemos dejarlas en una area cerrada cerca del corral para que podamos encontrar los huevos y por las tardes tienen todo el jardín a su disposición. No esta permitido para ellas venir a nuestra terraza. Pero también se portan muy bien, bajan las escaleras y se dejan llevar por nuestro hijo de vuelta. Cuando empieza a oscurecer, vuelven a la conejera. Sin embargo, los encerramos por la noche en su gallinero para que ninguna serpiente o algo similar pueda hacerles daño.

Hasta ahora hemos visto dos culebras que me han parecido bastante peligrosas. Una de ellas estaba escondida en una lona de plástico y, cuando se escabulló y pudimos verle la cabeza, diría que se trataba de una especie de víbora. Y no son nada del otro mundo. La otra estaba muerta en el jardín el otro día. Le faltaba la cola, pero el resto tampoco parecía muy de fiar. Lo único bueno es que aquí no son agresivas y suelen huir en cuanto vibra el suelo o se mueve la hierba. Pero desde entonces tengo más cuidado y me aseguro de que nuestro hijo sólo salga al jardín con zapatos.

 

 

Sembré diligentemente semillas en el jardín, pero desgraciadamente y con cierta frustración me di cuenta de que casi ninguna brotaba. Después de todo, la autosuficiencia no es tan fácil. Creo que la lluvia, que seguía siendo abundante, simplemente hizo que las semillas se enmohecieran. Pero, como indican los últimos días, parece que llega el verano, así que volveré a intentarlo. Además, las camas elevadas tienen ahora un cerco plantado en la parte de atrás para que los perros tampoco puedan entrar, porque dos veces un perro hurgó en la cama de verduras y tuve que empezar a sembrar de nuevo. Grrr.

Como ya he dicho, siempre pasa algo. !Algo impactante fueron los rayos! Aquí tuve que aprender que existe un fenómeno llamado rayo seco. Con tiempo nublado, pero sin lluvia, relámpagos meteorológicos ni ningún otro presagio, ¡los relámpagos salen de repente zumbando del cielo! Yo estaba horneando pastel con nuestro hijo y la batidora y entonces cayó un rayo justo delante de la ventana de la cocina. Me quedé literalmente electrizada y desenchufé el aparato. ¡Uf! Creo que se estrelló contra nuestro poste eléctrico. El pintor estaba allí en ese momento y dijo que el router acababa de echar chispas. Creo que tardé casi media hora en volver a calmarme, estaba tan electrizada. Otra sorpresa poco después, salté de la cama a las diez y media de la noche. Toda la casa vibró, las puertas temblaron, la tapa del interruptor de la luz voló dos metros. Mi marido, que seguía sentado frente al ordenador, recibió una descarga eléctrica del ratón. Y esta vez el rayo cayó en el poste de distribución eléctrica situado detrás de la casa. Todo estaba „muerto“, todos aterrorizados y nada funcionaba. Sin embargo, la compañía eléctrica pudo reparar los daños con relativa rapidez y nos dijo que ese rayo era realmente potente, ya que hizo explotar un total de 3 transformadores. Volvimos a tener electricidad al día siguiente por la tarde y esperamos ansiosos a ver qué electrodomésticos volvían a funcionar. ¡Todos! Uf, qué alivio. Pero como una de las primeras acciones aquí, tuvimos una conexión a tierra para sobretensiones instalado y que probablemente salvó nuestros aparatos en este caso. Por desgracia, la historia fue diferente para otras familias. Desde entonces, también tememos un poco más a los rayos. Pero, por otro lado, creo que las tormentas eléctricas a 1.800 metros de altura en los Alpes no están exentas de problemas.

El trabajo en la finca va 2 pasos adelante y atrás. Despues de haber pintado todo por dentro, vino una de estas tormentas y el tejado tuvo 3 goteras. Así que parte de las paredes ahora tienen grandes manchas que debemos pintar de nuevo. Pero aparte de eso y del tejado en el porche de circulación, este trabajo está terminado. Ahora es el momento de pasar al jardín, donde un gran agujero en la ladera está a la espera de ser llenado con una piscina emergente. Ya se ha plantado parte del borde, la otra vendrá pronto. Las flores ya están allí. Y esa fue otra acción. Elegimos las flores en un vivero tras un gran asesoramiento. El vivero también quería entregarnos las flores. Sin embargo, al principio no estábamos en casa y de repente recibimos la noticia de que la única carretera que nos llevaba hasta allí iba a estar cerrada porque el carril que se había anunciado desde febrero se iba a construir en realidad. Recibimos esta noticia a las 10 de la noche y aún teníamos 1 día para organizar las cosas. Sin embargo, aún estábamos de vacaciones, así que no fue tan fácil. Como el vivero no tenía tiempo ese único día, un conductor de jeep nos trajo las plantas antes de que no pudiéramos pasar. Ahora sólo podemos llegar a la obra en jeep. Allí tenemos que atravesar y al otro lado nos espera un jeep para llevarnos de vuelta a la finca. Un poco tedioso, especialmente si usted tiene muchas compras. Por desgracia también para nuestros visitantes en la casa de huéspedes, que ahora ya ha dado lugar a cancelaciones. Eso es triste, por supuesto. También nos preguntamos si ahora debemos almacenar la basura en nuestras casas durante 2-3 meses.

 

 

Sin duda estamos muy contentos de que se haga la carretera, porque después será más fácil conducir hasta aquí, pero por desgracia antes casi no hubo información y el tiempo para podernos preparar para esta situacion fue muy limitado. Debería haber rutas alternativas, pero ahora no existen porque los vecinos no abren sus fincas para ello. Vamos a ver como nos organizamos los próximosmeses. Oficialmente son 2-3 meses, pero estamos en Latinoamérica y casi no me lo creo. Esperemos organizarnos de alguna manera con los vecinos y que se den al menos una ruta alternativa. Nuestro coche está ahora aparcado en el pueblo, así que al menos tenemos movilidad para viajes más lejanos.

Siguiendo con los planes de conocer estas lindas tierras mas, nos tomamos un pequeño descanso el mes pasado y visitamos una de las partes de Colombia que probablemente también pertenezca a las regiones olvidadas. Estuvimos en Capurgana y Sapzurro, ciudades muy cercas de la frontera con Panamá. Hermoso, el corazón de un ecologista se alegra mucho allí. Bosque primario hasta la playa. Maravillosas rutas de senderismo en la selva. Jaguares, tapires, monos, todo sigue allí en el interior. Peces y agua cristalina. Una vez los pescados limpiadores me picaron los pies y me llevé un buen susto. Luego, un banco de sardinas saltarinas me saltó a la cara y al cuello. Primero me asusté, luego me reí y me alegré de que algo así aún existiera y de que pudiéramos vivirlo.

Pero no hubo un día en que hubiera más horas sin electricidad que al revés. El mástil de telefonía móvil se cayó durante 3 días y realmente estuvimos completamente isolados. Todo tiene ventajas y desventajas, claro que sin internet para poder hacer pagos digitales todo se complica, lo mejor es que nos pudimos totalmente desconectar por estos dias. ¡Definitivamente valió la pena el viaje!

Y así continuamos nuestra aventura por Colombia. Ahora que se acerca el verano, esperamos con ansiosamente nuestra piscina y más tiempo para el niño, el jardín y los paseos, ya que los grandes trabajos quedaron atrás. Y por supuesto seguiremos recibiendo a los visitantes, que hasta ahora siempre han sido un enriquecimiento para nosotros y en realidad ningún trabajo. Así que si les apetece disfrutar de los Andes colombianos, ¡ Estan bienvenidos!

Ein Besuch in der Schule in Souloguamana (La Guajira, Kolumbien)

    
    Beitragsautor:

     Michael Zysk
     Für den Blog im Juni 2023
     (Die Urheber der Fotos sind mit den Fototiteln angegeben)

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Hinweis der Redaktion:
Die Schule in Souluguamana (La Guajira, Kolumbien) wurde mit Unterstützung durch das Wayuu-Projekt der DKF-Niederlassung Rheinland-Ruhr errichtet.

 

Besuch der Schule in Souluguamana 

Am 09. März 2022 besuchten wir, Micha, Jannik und Paul die Rancheria Souluguamana in La Guajira, Kolumbien. Der Besuch war während unserer La Guajira-Reise vom 03.März bis 31. März 2022 bereits im Vorfeld fest eingeplant gewesen. Bevor ich (stellvertretend auch für Jannik und Paul) unsere Eindrücke schildere, möchte ich zunächst Beate Busch vom Deutsch-Kolumbianischen-Freundeskreis e.V. (Niederlassung  Rheinland-Ruhr) danken. Sie hatte uns nämlich den Kontakt zu Felix Montiel hergestellt, der für uns vor Ort nicht nur Ansprechpartner war, uns von A nach B brachte, uns Unterkünfte organisierte oder uns die Drehgenehmigungen einholte, sondern, der während unserer Reise ein Freund wurde.

Mehr zu uns und was wir mit unserer Reise bewirken wollen, gibt es am Ende des Textes. Zunächst möchte ich hier unseren Besuch in Souluguamana schildern. Es ist einer von zwei Berichten, den ich für den Deutsch-Kolumbianischen-Freundeskreis e.V. (Niederlassung  Rheinland-Ruhr) anfertigen darf. Im zweiten Bericht geht es um den Besuch in Alainawao. 

Ankunft in Souluguamana 

Mit dem Pick-up von Felix ging es den sandigen unebenen Weg, entlang karger Vegetation, zu unserem nächsten Halt – die Rancheria Souluguamana, mit der dortigen Schule, die mithilfe des Deutsch-Kolumbianischen-Freundeskreis e.V. (Niederlassung  Rheinland-Ruhr) erbaut wurde. Es war nicht unser erster Schulbesuch in La Guajira und dank der Unterstützung von Felix waren wir gut vorbereitet auf die förmliche Begrüßung mit der dortigen Autorität – also jener Person, die für die dort zugehörigen Menschen der Rancheria, die Anliegen vertritt. Dazu übergab ich das Akolojooshi  (Geschenk /spanisch: presente o regalo). Es besteht aus Kaffee, Zucker, Öl, Maismehl, Reis und Salz. Viele Worte wurden dabei nicht gewechselt. Nach kurzer Wartezeit wurde uns ein stark gesüßter, schwarzer Kaffee angeboten, der Gästen üblicherweise gereicht wird. Wir schauten uns das grün gestrichene Schulgebäude an, indem die Kinder noch unterricht hatten. Eines der Gebäude war noch nicht ganz fertig gestellt, wie auf dem Foto zu sehen ist. Wir überlegten uns, wie wir dieses Mal die Kinder einbinden konnten. Beim Schulbesuch in Pajaro, den wir einige Tage vorher unternahmen, durften die Kinder sich selbst interviewen und dabei die Hauptkamera von Paul benutzen. Einige der Kinder waren jedoch bereits im jugendlichen Alter und hatten schon Erfahrung im Umgang mit Smartphones, deswegen fiel es ihnen ziemlich leicht. Hier in Souluguamana sind die Schüler*innen etwas jünger und somit beschlossen wir, ihnen die GoPro zu geben sowie einige Ausschnitte, unter Anleitung von Paul, mit der Hauptkamera einzustellen.

Schulgebäude, Fotograf Michael Zysk

Die Kinder saßen weiterhin in dem kühlen schattenspendenden neuem Schulgebäude und so konnten wir noch ein paar Eindrücke des ruhigen weitflächigen Areals sammeln. Besonders auffallend war ein Windrad aus Metal, welches hoch hinaus ragte.

Der Unterricht war beendet und Paul baute, umringt von den Schüler*innen, die Hauptkamera auf dem Stativ auf. Dabei zoomte er mit der Kamera auf das drehende Windrad. Die vielen Schüler*innen, die sich um die Kamera versammelten, konnten die Einstellung des Windrades gut sichtbar auf einen kleinen Monitor mit anschauen.

Kinder verlassen die Schule, Fotograf Jannik Steusloff

Die beiden Lehrpersonen Edson und Carmen besprachen mit uns das weitere Programm. Wie Felix uns im Vorfeld verriet, werden in Souluguamana besonders viele traditionelle Wayuu-Bräuche gelebt. Unter dem schattenspendenden Baum, unter dem auch die Kamera aufgebaut war, sollte die Präsentation bald beginnen, weswegen wir mit der Kamera umziehen mussten. Ich gab einem der Kinder die GoPro, die nun den Schüler*innen zur Verfügung stand, um selbst zu filmen.

Während der unterschiedlichen Darbietungen, die uns gezeigt wurden, kommentierten die beiden Lehrkräfte Carmen und Edson für uns das Geschehen. 

Präsentation Tanz Yonna oder Younaa 

Im Rhythmus der Kasha-Trommel, die von einem Erwachsenen gespielt wurde, bat ein Junge, die Mädchen zum Tanz. Jeder Schritt hat eine bestimmte Bedeutung und ist nach den Tieren der Uchii-Vorfahren, den von Maleiwa geschaffenen Tieren, modelliert. Dabei läuft der Junge rückwärts und versucht stets vor dem vorwärtslaufenden Mädchen zu bleiben, ohne von ihr zu Fall gebracht zu werden. Wir durften es woanders auch mal ausprobieren und was in diesem Fall, bei den Schüler*innen, so einfach aussah, war für uns ziemlich schwer und anstrengend. Der Tanz ist sehr ästhetisch, besonders durch die wehenden roten Gewänder, die die Mädchen dabei mit ihren Armen aufspannten. Es wirkte fast wie gleitende Vögel, die ganz in den Farben des Cardenal Guajiro (Guajiro-Kardinal), über den staubigen Wüstenboden, erstrahlten.

Yonna Tanz, Fotograf Jannik Steusloff

In der Wayuu-Kultur wird der Guajiro-Kardinal als ein symbolträchtiger Vogel angesehen, der eine besondere Bedeutung als Bote hat. Über die rote Farbe des Vogels gibt es eine ziemlich blutige Erzählung, die ich hier jedoch nicht teilen werde, aus Angst wichtige Informationen auszusparen oder falsch zu übermitteln. Während unseres Aufenthaltes haben wir leider keinen Guajiro-Kardinal gesehen. Ich bin mir nicht sicher, ob der blutrote Vogel als wichtiger Teil des rituellen Gesangs und Tanzes verwendet wird. Das müsste ich bei der nächsten Reise genauer erfragen.

Zumindest wird der Tanz gerne Tourist*innen vorgeführt und so haben wir ihn im Laufe unseres Aufenthaltes öfter gesehen. Inwieweit dieser Tanz in seiner traditionellen Bedeutung noch praktiziert wird, können wir nicht sicher sagen.

Yonna oder Younaa ist jedenfalls stark repräsentativ für die Wayuu in La Guajira und somit auch Teil dieser Repräsentation. Für uns war es sehr beeindruckend anzuschauen

Präsentation Aapiraa (Ringen / spanisch: Las luchas libres) und Jaatut (Bogenschießen/ spanisch: Tiro con arco) 

Aapiraa, vergleichbar mit dem Ringen, wurde uns im Anschluss des Yonna/Younnaa präsentiert. Dies war besonders spannend, weil wir von dieser Art von Wettkampf noch nie gehört hatten und weil die teilnehmenden Jungen sehr motiviert waren. Die beiden Jungen versuchten sich dabei zu Boden zu ringen. Angefeuert von den Mädchen gab es am Ende auch einen klaren Sieger.

Ringen, Fotograf Jannik Steusloff

Im Anschluss folgte das Bogenschießen, genannt: Jaatut 

Präsentation Suwatirá Ama’a (Wettlauf/spanisch: Carrera de caballo) 

Zum Abschluss gab es ein Wettrennen, bei dem auch Jannik am Ende mitmachte, der jedoch chancenlos war J

Eine Gruppe von Schüler*innen stellte sich gemeinsam an einer Linie auf und nach einem Startsignal liefen sie um die Wette. Sie mussten am markierten Ende der Strecke wieder umkehren und so wurde die Startlinie zur Ziellinie.

Es gab mehrere Durchgänge mit verschiedenen Gruppen und das war noch mal ein schöner Abschluss der Vorführungen.

Nun kam die Drohne zum Einsatz. Wir hatten ähnliches schon zuvor mit Schüler*innen einer anderen Schule gespielt, die dabei viel Spaß hatten. Ziel ist es der Drohne hinterherzulaufen und sie womöglich zu überholen. Die Kinder wurden dabei aufgenommen und konnten sich am Ende, eines jeden Versuches, das entstandene Video angucken. In Souluguamana blieb es jedoch nur bei einem Versuch, weil sich die Drohne in einem Baum verfing und abstürzte, danach war sie erstmal manövrierunfähig.

Doch ein Spaß war es allemal. 

Schulheft, Bleistift, Radiergummi und Anspitzer 

Am Ende verschenkten wir noch unsere Mitbringsel, die wir Tage zuvor in Riohacha einkauften. Während Paul filmte, verteilten Jannik und ich die Geschenke, bestehend aus Schulheft, Bleistift, Radiergummi und Anspitzer. Die Kinder reihten sich dazu hintereinander auf und kamen dann einige Schritte vor, um die Sachen entgegenzunehmen. Einige wirkten sichtlich verunsichert und mussten von den Lehrkräften mehrmals aufgefordert werden, sich das Geschenk abzuholen. Ich ging dabei in die Hocke, um zumindest auf Augenhöhe mit den Kleinsten von ihnen zu sein. Da wir in der Schule zuvor ähnliche Erfahrungen gemacht hatten und uns nicht ganz wohl beim dem Procedere war, baten wir Felix, mit Carmen und Edson zu sprechen, ob sie die Geschenke nicht einfach verteilen können. Aber es war ihnen wichtig, dass die Kinder sehen, dass wir nicht mit bösen Absichten gekommen sind und „gut“ sind. Wir haben ihren Wunsch respektiert, dennoch blieb ein Unbehagen, da es symbolisch für die jahrzehntelange „Entwicklungshilfe“ steht, bei der die „Weißen“, aus dem globalen Norden, die großzügigen Geber*innen sind und zum Teil jedoch selbst das Problem sind, indem sie ein Abhängigkeitsverhältnis schaffen und teilweise strukturelle Veränderungen indirekt bremsen.

Während unseres Aufenthaltes haben wir versucht, unser Verhalten dahingehend zu reflektieren. Ich denke, dass es wichtig ist, den Privilegien als Europäer*innen bewusst zu sein. Deswegen waren wir dankbar mit Felix jemanden an der Seite zu haben, mit dem wir über vieles reden konnten und der uns half zu verstehen – mit dem wir sozusagen in einen transatlantischer Dialog treten konnten.

Festzuhalten bleibt an dieser Stelle, dass der Bau des Schulgebäudes den Kindern in Souluguamana ein besseres Lernen ermöglicht hat und die Menschen vor Ort sehr dankbar darüber sind. Das konnten wir deutlich spüren. 

Als alle Schüler*innen ihr Geschenk erhalten haben, wurden wir noch zum Essen eingeladen. Es gab Ziegenfleisch und Arepas (runde Maisfladen). Dabei haben wir uns noch mit Carmen und Edson unterhalten. Die Kinder hatten nun frei. Angeregt durch den Pick-Up eines lokalen Politikers, der auf der Rancheria Geschenke verteilte, unterhielten wir uns über Politik und die anstehenden Wahlen. Es war noch nicht klar, wer gewinnen würde. Am Ende wurde es das Bündnis von Petro, dass auch von der Wayuu-Politikerin Arelis Uriana unterstützt wurde. 

Nach dem Essen, verabschiedeten wir uns mit einem Gruppenfoto. Dabei positionierten wir uns vor ein liebevoll und sehr schön bemaltes Banner, auf dem Kakteen, die Kasha-Trommel, ein traditionelles Keramikgefäß, ein Flamingo und der rote Guajiro Kardinalvogel (Cardenal Guajiro) abgebildet waren sowie die Aufschrift „Instituto San Rafael Del Pájaro Yosulu“. 

Gruppenfoto, Fotograf Flix Montiel

Mit vielen positiven Eindrücken verließen wir Souluguamana und waren dankbar über die warme Gastfreundschaft, die uns von allen Beteiligten vor Ort entgegengebracht wurde.

 

 

Der Traum des Vizekönigs

    
    Beitragsautor:

     Dr. Frank Semper (Text und Bild)
     DKF Rheinland-Ruhr
     Für den Blog im Juni 2023

     Alle Beitragsautoren des DKF-Blogs
     vertreten ihre persönlichen Ansichten.

Dr. Frank Semper schrieb uns:

„Ein Gedicht. Mit einem kolumbianischen Thema, wie es mir in den Corona-Tagen des  Jahres 2021 eingefallen ist“.

Wir veröffentlichen es gerne, zusammen mit einem stimmungsvollen Bild vom Hafen in Santa Marta:

 

DER TRAUM DES VIZEKÖNIGS

Das sind die interessantesten Länder
die ein Gebirge haben
und eine Küste
zum Beispiel Kolumbien oder Pakistan.

Gebirge von denen man an der Küste
nur eine ferne Ahnung hat
Die weit entfernt sind vom Meer
So weit, dass sie Abgeschiedenheit
und Eingeschlossenheit vermitteln.

So weit, dass das Meer
nur eine ferne Ahnung ist
Und an der Küste lebt
Als müsste man nie ins Gebirge aufbrechen
Als dürfte man für immer bleiben.

Alle Tage und Nächte
immerzu.
Als würde das Gebirge
stets in weiter Ferne bleiben.

FRANK SEMPER
2021

Im Hafen von Santa Marta