Eine Familie zieht um nach Kolumbien – Teil 3: Die ersten 2 Monate

    
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    Für den Blog, 21. Dezember 2022

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Ernüchterung, Frust und hartnäckige Hoffnung

So, die ersten 2 Monate in unserem neuen Zuhause sind rum. Wie irgendwie auch zu erwarten war, ist eine gewisse Ernüchterung eingetreten. Irgendwie schade, denn es ist hier immer noch wunderschön, aber wir haben auch gelernt, wie beschwerlich es in den Bergen in einem Entwicklungsland ist. Beschwerlich gerade vor allem deshalb, weil die Regenzeit einfach nicht enden will. Normal gibt es 2 Regenzeiten und 2 Trockenzeiten in der Region. Seit bald 3 Jahren gab es keine richtige Trockenzeit mehr. Angeblich wegen dem Phänomen La Nina, aber vielleicht steckt auch der Klimawandel dahinter. Im Dezember sollte nun die Trockenzeit anfangen, aber es passiert nichts und offizielle Angaben sind, dass sich diese bis Januar oder Februar verschiebt. Und so sitzen wir hier oft einfach im Nebel. Halt wie auch in Deutschland im Herbst in den Bergen. Haben Fließpullis an und bekommen ab und an, wenn es aufreißt eine Idee davon, wie schön es sein könnte. Auf Grund des vielen Regens und den Straßenbauarbeiten im nächsten Ortsteil ist die Straße für unser Auto mittlerweile unpassierbar. Als wir vor ziemlich 1 Jahr die Finca anschauen waren, hat der Weg ins Städtchen 30 min gedauert. Als wir angekommen sind 50, dann eine Stunde und nun geht es nichts mehr. Als wir das letzte Mal zurück zur Finca gefahren sind, sind wir so fies aufgesessen, dass wir bei der nächsten Gelegenheit das Auto erstmal zur Inspektion des Unterbodens geben werden. Und so ist einfach alles schwierig. Es fängt bei Kleinigkeiten an: Als wir ankamen hatte ich Tomaten gesät, die sind nun soweit, dass ich sie rauspflanzen sollte. Aber draußen gehen sie mir beim vielen Regen kaputt, einen großen Topf habe ich nicht und beim Transport mit dem öffentlichen Jeep (der gerade noch so durchkommt), würde er wohl kaputt gehen. Aber das zieht sich durch alles durch bis hin zu Matratzen für Familie, die an Weihnachten kommen wollte. Und das bremst alles so aus, macht es beschwerlich und frustig.

Aber man erlebt allerhand mit den Öffis. Öffis bedeutet hier: Toyota Jeep, die ziemlich alles fahren können. Für deutsche Verhältnisse passen ca. 9 Personen rein. Als ich neulich nach Medellin gefahren bin, warn wir zu 15. Irgendwann musste ich nur noch lachen und dachte mir es fehlt nur noch das Huhn, dass sie uns zwischen die Beine stellen. Bei einem der Rückwege aus dem Städtchen war die Schachtel der Hühner dann auf dem Dach und wir auch. Da ja sonst fast nichts anderes mehr in die Ortsteile kommt, sind die Jeeps ziemlich voll und ich habe nun schon 2mal eine Cabriofahrt auf dem Dach mitgemacht. Zum Teil aber besser als irgendwo in der Mitte geklemmt zu sein – und als Deutsche bin ich ja auch verhältnismäßig groß. Neulich hingen 2 wohlgeformte Frauen Ü50 hinten am Jeep, das tat mir schon richtig leid, aber sie nehmen es alle sehr gefasst auf. Der letzte Transport war wie folgt: 20 min in den nächsten Ortsteil laufen (ja, ich werde immer schneller), 30 min auf den verspäteten Jeep warten, 30 min Extrafahrt, weil wir eine alte Dame zu ihrer Finca gefahren haben und dann war ich nach 2h im Städtchen. Rückfahrt war wieder brechend voll, aber ich habe einen guten Platz auf dem Beifahrersitz ergattert. Hat aber dann dazu geführt, dass ich die erste Zeit eine Taschenlampe aus dem Fenster gehalten habe, denn die Lichtmaschine ist ausgefallen. Wir haben dann aber einen netten Motoradfahrer gefunden, der uns den Weg geleuchtet hat. Als der aber abgebogen ist und alle Kisten vom Dach weg waren, hat sich die Tochter des Fahrers auf´s Dach gesetzt und den Weg mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Und alle haben es wieder heiter aufgenommen, lustig Witze gerissen und wir hatten Spaß im Auto.

Überraschend für mich wurde ich auch schnell angesprochen, dass ich doch die mit den leckeren Kuchen sei. Ja, ich back sehr gerne und versuche hier mit den Zutaten, die ich bekomme, Kuchen zu backen. Natürlich laden wir Nachbarn, Arbeiter etc. dann ein, was zu essen. Und irgendwie hat das die Runde gemacht. 😊 Da ich mich manchmal wie ein Allien fühle, ist es schön, dass ich auch positive Außenwahrnehmung habe.

Eine weitere schöne Entwicklung aus der letzten Zeit ist, dass 3 Häuser weiter ja die Grundschule des Ortsteils ist und wir hier eine sehr nette und liebe Lehrerin haben, die Benno sofort mit integriert hat. In der großen Pause (1h) ist er immer eingeladen zu kommen und mit den Kindern zu spielen. Er hat sogar nun am kolumbianischen Schuljahresende und den großen Ferien ein Weihnachtsgeschenk bekommen. Zudem hat die Lehrerin uns erzählt, dass ab dem nächsten Schuljahr im Nachbar-Ortsteil 2 mal pro Woche ein Programm für die Kleinen gibt, wo sie 2-3 Stunden spielen und Benno darf dann auch hin. Da freuen wir uns drauf, denn dann hat er noch mehr Kontakt mit anderen Kindern. Aber auch die Schule hat schon viel geholfen und so hat er eine Freundin hier etwas bergabwärts, die zwar 2 Jahre älter ist, aber gerne mit ihm spielt, v.a. schaukelt.

Die „großen“ Renovierungsabarbeiten sind bald abgeschlossen. Und das ist gut so, denn es war dann doch mehr als gedacht. Es fehlt noch der Balkon am Gästehaus und dann eine ordentliche Grundreinigung, Möbel und Kleinkram. Und da sind wir wieder beim Transportproblem. Aber im anderen Ortsteil wurde nun ein Teil des betonierten Spurwegs fertig gestellt, dieser wird vor Weihnachten eröffnet. Dann kommt ein zweiter Teil weiter bergauf in den nächsten 2 Monaten und dann kommt die große Straße, in der ich bei der letzten Fahrt 6 knietiefe für uns nicht passierbare (Schlamm-)Löcher gezählt habe. Es gibt also Hoffnung, dass in den nächsten 4 Monaten sich die Straße erheblich verbessert und auch die Trockenzeit einsetzt. Und auch wenn man weiß, dass Zeitangaben hier relativ sind, bleibt meine Hoffnung auf Besserung. Eine hartnäckige Hoffnung 😊

Nun wünsche ich allen Lesern eine schöne restliche Vorweihnachtszeit und dann fröhliche und entspannte Weihnachten. Hier ist Weihnachten einfach nur eine große Party. Ich lass das mal auf mich zukommen….

FROHE WEIHNACHTEN     FELIZ NAVIDAD!!!

P.S. Diesen Blog habe ich vor ca. 6 Tagen geschrieben. Und genau seit diesem Zeitpunkt hat es nicht mehr geregnet und die Tropensonne brennt vom Himmel. So sehr, dass wir am überlegen sind uns doch eher früher als später einen Pool zu kaufen 😊. Zudem hat die extreme Sonne dazu geführt, dass die Straße komplett abgetrocknet ist und auch einige Löcher zugemacht wurden. Wir trauen uns nun also auch wieder mit unserem Auto ins Städtchen zu fahren. Und neben alldem, tut die Sonne natürlich auch einfach gut und die Stimmung ist gut – es geht also stark bergauf.

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Desilusión, frustración y esperanza persistente

Los dos primeros meses en nuestro nuevo hogar han terminado. Como era de esperar, se ha instalado una cierta desilusión. Es una pena, porque aquí sigue siendo precioso, pero también hemos aprendido lo difícil que es vivir en la montaña en un país en desarrollo. Difícil sobre todo porque la temporada de lluvias no termina. Normalmente hay 2 estaciones lluviosas y 2 secas en la región. No ha habido una verdadera estación seca desde hace casi 3 años. Supuestamente debido al fenómeno de La Niña, tal vez el cambio climático esté detrás de ello. En diciembre debería comenzar la estación seca, pero no pasa nada y la información oficial es que se retrasará hasta enero o febrero. Así que a menudo nos quedamos aquí sentados en la niebla. Como en Alemania, en las montañas en otoño. Llevamos jerseys vaporosos y de vez en cuando, cuando se rompe, nos hacemos una idea de lo bonito que podría ser. Debido a la lluvia y a las obras en el distrito vecino, la carretera es intransitable para nuestro coche. Cuando visitamos la finca hace un año, tardamos 30 minutos en llegar al pueblo. Cuando llegamos tardaron 50, luego una hora y ahora nada. La última vez que volvimos a la finca, nos quedamos tan atascados que llevaremos el coche a revisar los bajos en la próxima ocasión. Y así todo es difícil. Empieza con pequeñas cosas: Cuando llegamos, había sembrado tomates, que ya están listos para plantar. Pero fuera se rompen con toda la lluvia, no tengo una maceta grande y cuando las transporte en el jeep público (que apenas consigue pasar), probablemente se romperían. Pero eso abarca todo, hasta los colchones para los familiares que querían venir por Navidad. Y eso lo ralentiza todo mucho, lo hace pesado y frustrante.

Pero con el transporte público se experimenta de todo. El transporte público aquí significa: Toyota Jeep, que puede conducir casi cualquier cosa. Para los estándares alemanes, caben unas 9 personas. Cuando el otro día fui en coche a Medellín éramos 15. En algún momento me dio la risa y pensé que lo único que faltaba era el pollo que nos pondrían entre las piernas. De vuelta del pueblo, la caja de pollos estaba en el techo y nosotros también. Como no entra casi nada más en los distritos, los jeeps están bastante llenos y ya he dado dos paseos en descapotable por el techo. Pero en parte es mejor que quedarse atascado en algún punto intermedio, y como alemán soy relativamente alta.

El otro día, 2 mujeres bien formadas de más de 50 años estaban colgadas de la parte trasera del jeep, sentí mucha pena por ellas, pero todas se lo toman con mucha calma. El último transporte fue el siguiente: 20 minutos andando hasta la siguiente parte de la ciudad (sí, cada vez soy más rápida), 30 minutos de espera para el jeep que llega tarde, 30 minutos más de viaje porque llevamos a una anciana a su finca y después de 2 horas estaba en la ciudad. El viaje de vuelta volvió a estar abarrotado, pero conseguí un buen sitio en el asiento del copiloto. Pero luego tuve que sacar una linterna por la ventanilla durante las primeras horas porque el alternador había fallado. Pero entonces encontramos a un simpático motorista que nos indicó el camino. Pero cuando se apagó y todas las cajas desaparecieron del techo, la hija del conductor se sentó en el techo e iluminó el camino con la linterna. Y todos volvieron a tomárselo con alegría, soltaron chistes graciosos y nos divertimos en el coche.

Sorprendentemente para mí, enseguida me dijeron que era la de los pasteles deliciosos. Sí, me encanta hornear e intento hacer pasteles aquí con los ingredientes que consigo. Por supuesto, luego invitamos a vecinos, trabajadores, etc. a comer algo. Y de alguna manera eso hizo la ronda. Como a veces me siento como un Allien, es bueno tener también percepciones positivas del exterior.

Otro acontecimiento agradable recientemente es que la escuela primaria del distrito está a 3 casas de distancia y tenemos un maestro muy agradable y encantador aquí que integró Benno inmediatamente. Durante el gran descanso (1h) siempre se le invita a venir a jugar con los niños. Incluso recibió un regalo de Navidad ahora en el fin de curso y las grandes fiestas colombianas. Además, la profesora nos dijo que a partir del 2023 el podra entrar en un programa dos veces a la semana. Eso Lo estamos deseando, porque así tendrá aún más contacto con otros niños. Pero el colegio también le ha ayudado mucho y así tiene un amigo aquí un poco más abajo que es 2 años mayor pero al que le gusta jugar con él, sobre todo a columpiarse.Las „grandes“ obras de renovación terminarán pronto. Y eso es bueno, porque era más de lo que pensábamos. Todavía falta el balcón de la casa de huéspedes y luego una limpieza básica adecuada, muebles y cachivaches. Y ahí estamos de nuevo con el problema del transporte. Pero en la otra parte del pueblo, se ha terminado una parte del camino de hormigón y se abrirá antes de Navidad.

Luego viene una segunda parte más cuesta arriba en los próximos 2 meses y luego viene la gran carretera, en la que conté 6 hasta las rodillas (barro) agujeros no transitables para nosotros en el último viaje. Así que hay esperanzas de que en los próximos 4 meses la carretera mejore considerablemente y también de que llegue la estación seca. Y aunque uno sabe que aquí los tiempos son relativos, mi esperanza de mejora se mantiene. Una esperanza persistente

Ahora deseo a todos los lectores un maravilloso resto de la temporada prenavideña y después una feliz y relajada Navidad. Aquí la Navidad es una gran fiesta. Dejaré que me lo cuentes ….

FELIZ NAVIDAD ¡¡¡FELIZ NAVIDAD!!!

P.S. Escribí este blog hace unos 6 días. Y no ha llovido desde entonces y el sol tropical quema desde el cielo. Tanto que nos estamos planteando comprar una piscina más pronto que tarde 😊. Además, el sol extremo ha hecho que la carretera se seque por completo y se han cerrado algunos agujeros. Así que ahora nos atrevemos a conducir nuestro coche en la ciudad de nuevo. Y además de todo eso, el sol, por supuesto, es bueno para la salud y el buen humor, así que las cosas mejoran.